06.10. 2024 Wesselburen Anreise
Heute stehe ich noch ein wenig früher auf, als ich dass sonst bei meinen Fahrten durch den Elbtunnel tue. Ich will noch mal checken, was ich mit der verrückten Elster auf dem Hof vor meiner Haustür mache. Seit Tagen reißt sie mit ihrem Schnabel tiefe Löcher in den Rasen und sucht nach Essbarem - offenbar mit Erfolg. Der Rasen ist auf einer großen Fläche kaum noch zu sehen und man könnte meinen, dass hier ein Waschbär sein Unwesen treibt.
Schon länger beobachte ich ihr Verhalten. Oft versucht sie ins Vogelhäuschen zukommen, was ihr trotz Ausdauer und Willensstärke nicht recht gelingt.
Im letztemn Winter hatte ich für die Elstern, Amseln und Co. - für die sogenannten Bodenfresser - Haferfocken hingestellt. Die wurden sehr gemocht - auch die Meisen z.B. ,die sehr gut auch ins Vogelhäuschen fliegen können, freuten sich über die Haferflocken. Haferflocken sind preisgünstig und recht nahrhaft für die Tschieper.
So stellte ich noch schnell vor meiner Abfahrt eine Schale Haferflocken hin, in der Hoffnung, dass die Elster den Rest des Rasens in Ruhe lässt.
Da ich aber immer auch aufpassen muss, dass ich keine ungewollten Tiere anziehe, bat ich am Abend telefonisch meine Nachbarin nachzuschauen, ob aus der Schale mit den Haferflocken gegessen wurde. Leider hat die Elster die Schale aber nicht gefunden.
Ich werde mich darum kümmern, wenn ich wieder Zuhause bin.
Ebenso habe ich hoffentlich alles für die Igel schick gemacht. Sie werden die nächsten Tage von meiner Nachbarin versorgt. Ich wünsche mir, dass die Igel noch wach, wenn ich wieder zuhause bin …
In Meldorf fahre ich von der Autobahn runter - die Kormorane und Teichhühner haben es sich auf den Brutflößen für die Seeschwalben im Sommer gemütlich gemacht. Selbstverständlich sind auch einige Möwen vor Ort. Ein kleiner Trupp Säger fällt mir in Ferne auf - vielleicht kommen sie näher - leider nein!
Im Odinsloch sind auch jede Menge Enten und auffallend viele Bekassinen - ein Graureiher fischt nach Futter!
Die Vogelwelt in Nordfriesland hat reichlich abgenommen – mein Besuch im Katinger Watt, war schon lange nicht mehr so kurz.
Hier schwammen noch nicht einmal mehr ein paar Enten herum - lediglich der Zwergtaucher war mit seinem Nachwuchs noch da!
Bei meinem Abstecher ans Eidersperrwerk lasse ich es mir natürlich nicht nehmen , noch ein wenig die schöne Aussicht auf das Meer zu genießen. Ein kleiner Zwischenfall mit der Bedienung im Aussichtspavillon trübte für einen kurzen Augenblick meine Gute Laune. Eine Flasche Bier kostet dort mittlerweile 3 Euro. Das finde ich schon echt unverschämt. Ich kam auch nicht ganz drum herum, dies zum Ausdruck zu bringen. "Das hier ist schließlich kein Supermarkt - sie genießen hier die schönste Aussicht und das kostet halt auch. Wenn es ihnen nicht passt, können sie ja woanders hingehen." Ich frage mich, wann der das letzte mal im Supermarkt eine Flasche Bier gekauft hat. Aber so ist das halt. Die Leute bezahlen diese Wahnsinnspreise - auch für die nicht schmeckenden, lieblos zubereiteten Fischbrötchen. Die Leute, die da bereit sind, für ein wenig schmackhaftes Essen ohne Zögern 20 bis 30 Euro zu bezahlen, werden sich wahrscheinlich in ihrem Alltag über die wahnsinnig gestiegenen Lebensmittelpreise ärgen. Aber wenn man hier bei schönem Wetter am Sonntag, die Seele baumeln lassen will - zahlt man scheinbar jeden Preis ohne zu murren!
Um 8:00 falle ich ins Bett, schlafe bis Mitternacht und wälze mich den Rest der Nacht nur noch hin und her. In meinem Kopf bin ich dabei, mir zu überlegen, wo ich welche Vögel auf Helgoland oder auf der Düne suchen will. Und so vergeht die Nacht und ich komme einfach nicht zur Ruhe.
Was für eine putzige Situation - alle Vögel sind aufgewacht und schauen in die gleiche Richtung - ich erinnere den Grund hierfür nicht ...
Pfeifenten, Löffelenten und jede Menge Bekassinen verfolgen aufmerksam das Geschehen ...
Großer Brachvogel am Eidersperrwerk - sein "Kollege" wuselt zwischen den Felsbrocken am Aussichtspavillon nach Futter ...
Ansonsten, sind bis auf ein paar wenige Lachmöwen, keine Vögel vor Ort ...
Die Silbermöwe am Eidersperrwerk hat großes Glück heute. Sie hat einen lebenden Krebs gefunden, der sich noch mächtig wehrt. Ist eigentlich nichts für mich. Aber in der Tierwelt ist das ja nun man so: Jeder will satt werden!
Die Silbermöwe hat ganz schön zu tun mit dem sich wehrenden Krebs. Sie schlägt ihn immer wieder auf die Steine und prüft, ob er noch lebt. Ein Szenario, welches ich mir durch den kräftigen Schnabel der Silbermöwe nicht so langwierig vorgestellt hätte.
Ein letztes Bild vom Eidersperrwerk - morgen geht es nach Helgoland ...
Ankunft Helgoland
Am nächsten morgen höre ich von der Funny Girl, dass sie wegen eines Stromausfalls manovrierunfähig auf der Nordsee trieb. Sie musste abgeschleppt werden und erreichte gegen 2:00 nachts endlich den Büsumer Hafen - was für eine Strapaze muss das für Kleinkinder und für die Hunde gewesen sein!
Nun ist am Anleger ein wenig Aufregung, weil nicht allen Reisenden klar ist, wie es nun weitergeht. Die Funny Girl jedenfalls fährt nicht.
Ich höre, wie ein Passant mit süffisanter Miene den Wartenden am Anleger, von dem Malheur der Funny Girl erzählt und laut die Schlußfolgerung aus seinem Vortrag zieht, dass wohl heute kein Schiff nach Helgoland fahren würde. Definitiv eine Falschmeldung, denn die "Nordlicht" wird die Fahrt von Büsum nach Helgoland übernehmen. Er nimmt meine Richtigstellung zur Kenntniss und wünscht in spöttischer Weise einen schönen Aufenthalt - dass Wetter in den nächsten Tagen soll auf Helgoland windig und verregnet werden.
So ein Idiot!!!
Die Überfahrt mit der "Nordlicht" wird recht lebhaft.
Die "Nordlicht" ist ein Katamaran und echt nicht mein Ding - hat nichts mit Seebäderschiff zu tun - sieht aus, wie in einem Flugzeug. Aber aufgrund der Windstärke bin ich doch ganz froh, das ich nicht mit der kleinen Funny Girl 2,5 Stunden mindestens unterwegs bin. Der Katamaran benötigt für die Strecke nur die Hälfte der Zeit.
Auf Helgoland angekommen eile ich zügigen Schrittes zum Fahrstuhl - dass Wetter ist mega schön und ich möchte den Tag nutzen. Da habe ich natürlich keine Zeit zu warten, bis sich die Menge Menschen irgendwie orientiert hat.
Ich grase den Nordstrand ab und fahre dann zur Düne rüber - für mich immer das schönste Gefühl! Am Nordstrand ist tatsächlich keine einzige Limikole zu sehen - dass muss mit den Wetterbedingungen zusammen hängen!
Schaue ich morgen noch einmal und fahre jetzt erstmal zur Düne rüber - für mich immer das schönste Gefühl!
Ich beende den Tagen mit Plattfüßen – schaffe es heute nicht mehr auf den Felsen. Das muss bis morgen warten …
Nordost Hafen: Graureiher auf Futtersuche...
Nebelkrähe
Wiesenpieper
Seehund am Nordstrand - unweit des Aufgangs zum Oberland...
Meerstrandläufer
Meerstrandläufer
Gebirgsstelze
Der angespülte Seetank ist für die Pfuhlschnepfe ein wahres Paradies ...
Alpenstrandläufer
Sandregenpfeifer
Bachstelze
Junge Bachstelze
Sandregenpfeifer - Jugendkleid
Goldregenpfeifer
Sanderling