... Teil 2
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12.10.2024 - Helgoland Abreise
Der heutige Tag ist eher ein "geklauter" Tag - die Funny Girl hat ihre Fährverbindung nach Büsum aufgrund der schlechten Wetterlage eingestellt.
Ich nutze den Tag und fahre sehr schaukelnd mit der Witte Kliff auf die Düne. Dort haben sich mega viele Menschen mit Spektiv und oder Kamera bereits eingefunden. Offenbar sind sie gestern mit dem einzig fahrendem Schiff "Helgoland" aus Cuxhaven angekommen. Es kostet mich ein wenig Überwindung mich dazuzugesellen - solche Menschenmengen sind irgendwie nicht meins.
Aber gut - man gewöhnt sich daran und offenbar gilt es hier einiges zu sehen. Bei dem schweren Sturm gestern hat sich am Nordstrand sehr viel Seetank am Strand angesammmelt - unzählige Möwen suchen nach Futter.
Mit den Möwen habe ich mich bislang noch nie beschäftigt - aber vielleicht sollte ich mir doch mal etwas Zeit für sie nehmen.
Und so sitze ich, wie sicherlich 150 andere Vogelbeobachter am Strand und schaue mir das rege Treiben an.
Schließlich kommt es, wie es eigentlich immer kommt, Urlauber laufen ohne Respekt in die Möwenschar - diese fliegen natürlich auf und sammeln sich an anderer Stelle weit unten am Wasser wieder. Es ist ablaufendes Wasser - deshalb ist es für die Vögel auch so interessant dort auf Futtersuche zu gehen - aber sie sind wenn sie sich an der Wasserkante aufhalten kaum noch zu sehen, in dem dunklen Seetank.
Mich macht dieses rücksichtslose Verhalten einiger Menschen echt wütend - der Mann genießt lächelnd die entsetzten Gesichter der Vogelbeobachter und scheint gar nicht weiter gehen zu wollen.
Vogelbeobachter habe ich immer alles freundliche Menschen kennen gelernt - da wird nicht gepöbelt oder lautstark mit den Armen gewedelt. Ein Vogelbeobachter hat sich soetwas längst abgewöhnt. Und so ist trotz dieser massiven Provokation nicht ein Wort zu hören. Die Wellen rauschen und die Möwen schreien - halt nur weiter weg!
Diese Möwenbilder sind ansich nicht so schön geworden - weil in dem Möwenschwarm schwer auf irgendwas scharf gestellt werden kann. Leider reichen die Lichtverhältnisse nicht aus, um mit guter Belichtungseinstellung das Problem zu minimieren. Aber das ist mir jetzt gar nicht wichtig.
Ich habe in der Bearbeitung mancher Bilder verstanden, dass die Möwen genauso vielfältig in ihrem Erscheinungsbild auftreten, wie jeder andere Vogel auch. Da hatte ich tatsächlich etwas Mühe überhaupt eine Lachmöwe zu erkennnen.
Die Lachmöwe im Prachtkleid ist gut an ihrem braunem Kopf zu erkennen - Schnabel und Beine sind rot! Am Eidersperrwerk kann man sie beim Brüten beobachten und sie gut kennen lernen. Aber nun zum Herbst wird es schwieriger.
Die Lachmöwe ist die häufigste Möwe im Binnenland und zugleich die kleinste der häufigeren Möwenarten. Sie hat ihren Namen wohl nicht, weil sie soviel "lacht", sondern eher abgeleitet vom Begriff "Lache" (Pfütze), was widerum auf lateinisch "lacus" (See) zurückgeht.
Äußerlich ist das Männchen vom Weibchen kaum zu unterscheiden - meist sind die Männchen jedoch größer und schwerer , als die Weibchen.
Im Schlichtkleid verschwindet das Braun vollkommen - sie hat nun einen weißen Kopf mit dunklem Ohrfleck.
Außerhalb der Brutzeit wirkt die Lachmöwe wenig kontrastreich - das Jugend-, das erste Ruhe- und das erste Sommerkleid unterscheiden sich vom Adultgefieder.
... und so kommt es , dass ich manchmal denke, ich hätte eine besondere Möwe gefundem - bei meinen Recherchen komme ich dann aber doch bei der Lachmöwe wieder an.
Auf dem unteren Bild stehen im Vordergrund 2 junge Lachmöwen im Schlichtkleid. Deutlich zu erkennen ist, dass sowohl Schnabel als auch die Beine noch kein kräftiges rot erreicht haben.
Im Hintergrund, die sehr viel größere Silber - oder Heringsmöwe im Schlichtkleid - ich kann nicht erkennen, um welche Art es sich handelt. Der Schnabel ist jedenfalls bei beiden Möwenarten im Jugendkleid komplett schwarz. Wenn diese Silbermöwe oder eben auch die Herimgsmöwe erwachsen ist, dann hat sie einen gelben Schnabel mit rotem Punkt an der Schnabelunterseite. An der Schnabelverfärbung kann man auch das Alter der Möwe feststellen. Er verliert mit jedem Jahr seine Schwarzfärbung und wird etwas gelber.
"Heringsmöwen und Silbermöwen sehen sehr ähnlich aus. Allerdings ist die Silbermöwe etwas kleiner. Flügel und Rücken der Heringsmöwe sind dunkelgrau, der Rest des Gefieders weiß. Die Beine sind im Gegesatz zur Silber- und Mantelmöwe mit fleischfarbenen Beinen, immer gelb."
Dann ist die Möwe im Hintergrund sicherlich eine Heringsmöwe , denn ich meine - trotz der unscharfen Aufnahme - eher fleischbarbene Beine zu erkennen. Da die Heringsmöwe auf Helgoland brütet, ist sie hier unter den größeren Möwen ohnehin immer die häufigere Möwenart.
Lachmöwe wechselt vom Jugendkleid ins erste Wintergefieder ...
Auf diesen Bildern kann man am schwarzen Ohrenfleck die Lachmöwe im Schlichtkleid gut erkennen. Aber sie hat sowohl rote, als auch gelbliche Beine - auch in der Schnabelfärbung!
Das hängt mit ihrem Alter zusammen.
Die oberen 3 Bilder zeigen eine adulte Lachmöwe im Schlichtkleid - die 3 unteren Bilder zeigen eine Lachmöwe im Jugendkleid bzw. im ersten Wintergefieder.
Schwarzkopfmöwe im Prachtkleid: Ausgedehnte schwarze Kapuze, scharlachroter Schnabel und Beine, silbriggrau gefärbter Rücken, weißer Bauch
Schwarzkopfmöwe im Schlichtkleid:
Das Bild zeigt eine Schwarzkopfmöwe im ersten Wintergefieder - der Schnabel ist noch gelblich orange mit schwarzer Schnabelspitze. Wenn sie erwachsen ist trägt sie auch im Schlichtkleid ihren roten Schnabel mit leicht gelber Schnabelspitze,
Der Unterschied zwischen diesen beiden Möwen ist zum Einen die Beinfärbung, zum Anderen die Färbung rund um das Auge .
Rechts im Bild befindet sich eine Lachmöwe - gut am schwarzen Punkt hinter dem Auge zu erkennen (schwarzer Ohrfleck).
Links steht eine Schwarzkopfmöwe - sie hat eine etwas andere Beinfärbung. Im Sonnenlicht ist das aber kaum zu sehen. Am Besten lässt sie sich an der Strichelung rund um ihre Auge erkennen - sie hat keinen schwarzen Punkt. Die Strichelung auf dem Kopf ist hier bei diesem Bild weit weniger zu erkennen, als auf dem oberen Bild. warum ?
rechts Silbermöwe - links Schwarzkopfmöwe
Bergfink
Über die Sichtung eines Bergfinkes noch am letzten - gewissermaßen geklauten Tages - freue ich mich sehr. Vor ein paar jahren hatte ich immer im Winter an der Vogelfutterstelle diverse Bergfinken. Inzwischen ist es ein absolutes Highlight überhaupt noch einen Bergfinken zu sehen. Insgesamt hat die Artenvielfalt an der Vogelfutterstelle extrem abgebaut - umso schöner hier wenigstens einen Bergfinken zu sehen, der darüberhinaus auch noch eine gute Figur macht ...
Der Bergfink ist zur Brutzeit im hohen Norden zuhause - als Wintergast findet man ihn häufiger nahezu im gesamten europäischen Raum. Es heißt, dass sie in manchen Jahren im Winter durch große Schwärme auffallen. Das kann ich nur bestätigen - allerdings in den letzten Jahren sehr abnehmend ...
Ich erinnere einen Winter, in dem ich einem riesigen Schwarm Bergfinken durch ein Waldgebiet gefolgt bin und schließlich komplett die Orientierung verloren hatte...
Die Spornammer