Freizeit 2025 - Wesselburen

12.06 - 18.06.2025

Als ich mich zum zweiten Mal auf den Weg Richtung  Dithmarschen / Nordfriesland machte,  hing mein größtes Interesse an den Stelzenläuferküken und an den Schwarzhalstauchern, ebenfalls mit Küken!!!

Ich bin jeden Tag von Wesselburen auf den Lüttmoordamm gefahren - nächstes Jahr werde ich das anders machen!  Dennoch möchte ich  - aus den verschiedensten Gründen Wesselburen treu bleiben.

Als ich letztes Jahr sehr viel Zeit an der Küste verbracht habe, musste ich nach Hause fahren, als die Schwarzhalstaucher sich mit ihren Küken auf dem Rücken langsam ins menschliche Sichtfeld  schoben - ich war sehr genervt. In diesem Jahr wollte ich die Szene nicht verpassen. Nur wenige Schwarzhalstaucher hatten schon ihre Küken ausgebrütet.  Dieses Paar war mir sofort aufgefallen, weil es irgendwie buckelig wirkte - nach 2/3 Tagen hatte ich klar, dass sie 3 Küken auf dem Rücken spazieren trugen. Von da an, war ich so oft ich konnte in ihrer Nähe.

Leider war es sehr windig - ich konnte manchmal durch plötzliche Windböen den Fotoapperat gar nicht mehr scharf stellen  - außerdem tat der Wellengang sein übriges und natürlich sind die ohnehin kleinen Puschel mit ihren noch viel kleineren Küken recht weit entfernt!

Viele Bilder habe ich über die  Tage  gemacht - 85 % davon ist Müll - am Abreisetag war es mal nicht so windig und die Sonne leuchtete manchmal die Schwarzhalstaucher ganz gut aus!

So entstand dieses Foto, kurz vor meiner Abreise ....

 

Es ist sicherlich zu toppen, aber ich bin für den Anfang recht zufrieden mit mir - fast möchte ich meinen, dass ich mich mega gefreut habe, diese Chance noch zu bekommen...

 

Ebenso freue ich mich, noch ein weiters Mal für 3 Tage auf den Lüttmoordamm fahren zu könnnen. Die jetzt noch brütenden Schwarzhalstaucher, werden dann auch ihre Küken haben und ich denke, es wird eine bunte Mischung zwischen jung und noch jünger werdem ...

 

 

Mein ebenso großes Interesse lag bei den Küken von  Familie Stelzenläufer. Es waren  ja fast zeitgleich zwei Paare angekommen, die sich nur wenige Meter von einander entfernt, in den leicht überschwemmten Salzwiesen am Lüttmoordamm niederließen.

Mir stand - angesichts einer so großen Überraschung der Verstand still  - was hatten wir schon bei meinem ersten Durchgang in diesem Jahr für Spaß!  Als ich darüberhinaus auch noch erfuhr, dass beide Paare anfingen zu brüten, war klar, dass ich in den Beltringharder Koog fahren muss, auch wenn das von Wesselburen noch einmal gut eine Stunde entfernt ist. Die ewige Baustelle der "B 5 " und die weitere Baustelle rund um Tönningen, kosten Kraft und  Zeit ...

Aber angekommen - war alles Generve auf der Straße - vergessen! Mehrere Male traf ich die "Frau ohne Namen".  Ich war ihr das erste Mal im Katinger Watt begegnet - dort lagen wir auf dem Boden in einer Beobachtunghütte, um Prachtlibellen zu fotografieren - manchmal ist Kontakt schwierig - auch wenn ich nicht weiß warum, wird es  seinen Grund haben!  Ich denke, wir werden uns auch im nächsten Jahr irgendwo wieder über den Weg laufen  ...

Die Stelzenläuferkinder sind mit hohem  Fuß unterwegs und dennoch in der Vegetation kaum zu finden. Die einzige Chance, die man  hat, ist  der große Glückssmoment, wenn  sie sich an der Wasserkante aufhalten ...

Ich bete fast zum lieben Gott, dass ich die kurze Szene fotografisch nicht verkacke ...

Aber auch hier spielt natürlich die große Entfernung  eine wesentliche Rolle - die Küken sind gut getarnt und schwer für ihre Feinde ausfindig zu machen. 

Das ist die Hauptsache!

Auf meinem Foto, wagt sich das Küken weit heraus - es ist natürlich von z.B. Möwen genauso gut zu erkennen, wie ich es sehen kann.

Die Eltern versuchen weiträumig jede Störung oder jeden Feind frühzeitig zu verscheuchen - aber bei den Küken ist es auch nicht so viel anders, als im Leben eines Menschenkindes - es will die Welt kennen lernen - alles ist so furchtbar aufregend ...

Es ist immer eine Gradwanderung .... zwischen Leben und Tod ..

Heute nun, freue ich mich, dass noch alle Küken vollzählig  da sind - mal sehen, wie sich die Situation in zwei Wochen entwickelt hat  ...

 

Mein weiteres Augenmerk gilt der "Arlau Schleuse"- hier sind  neben möglichen Vogelbeobachtungen  die Schafe zuhause.  Bei meinem letzten Besuch dort, war ja ein Schaf ins Becken gefallen - noch heute spüre ich den Schrecken, als mir die Situation bewusst wurde ...

Das Schaf wurde gerettet - es hatte ein Bein kaputt, wahrscheinlich durch den Sturz - aber ihre Kinder blökten zur Begrüßung  und irgendwie empfand ich das ganze als  "ein Happy End" ...

Diesmal  laufe ich den Deich hoch und höre ein Schaf nachhaltig blöken - ach nee, bitte nicht schon wieder!

Meine Ohren folgen dem Blöcken - das Schaf  steht mit einem Jungtier oben auf dem Deich - ich kann zunächst den Grund für die Aufregung nicht erkennen ..,

Das ändert sich allerdings, als ich über den Deich rüber bin und auf das Tor zu den Beobachtungshütten  der "Arlau Schleuse" laufe ..

... dort liegt das tote Kind der oben blökenden, rufenden  Schafsmutter ...

Nun, ich melde das tote Schaf über Telefon im "Hotel Arlau Schleuse" - es wird im laufe des Tages abgeholt ...

 

Ich erinnere mich - als ich gestern hier war, lag eine Schafsmutter mit ihren beiden Lämmern direkt vor der Tür zu den Beobachtungshütten - da ich es immer doof finde, in ihr Revier einzudringen und sie aufzuscheuchen, versuchte ich eine andere Möglichkeit  zu finden,  zu den Beobachtungshütten  zu kommen - letzlich habe ich tatsächlich einen anderen Weg  neben der Tür gefunden...

Heute denke ich, angesichts des toten Tieres, dass es mir hätte auffallen müssen, das die Schafe nicht reagiert haben und weggelaufen sind  -  aber was hätte ich tun können?

 

 

 

 

Nur der geübte "Stelzenläuferkinderblick" sieht den Puschel herum stromern  ...

 

"Papa Stelzenläufer" hat all seine Sinne auf die Verteidigung seiner Kinder gelegt ...e  

 

Auf dem Weg zum Beltringharder Koog habe ich noch einen kleinen Schlenker  in den Meldorfer Speicherkoog gemacht - im Odinsloch schwimmt eine kleine Familie Brandgänse herum - sie machen mir Spaß ...

Hier ein kleines Brandganskind ...