Erlebniszoo Hannover - Seite 2

Nach dem Tod des noch namenlosen kleinen Silberrücken war ich so unsicher, dass ich nicht wusste, ob ich noch einmal nach Hannover in den Zoo fahren würde wollen. Ja, ich hatte gelesen, dass es sofort wieder neuen Nachwuchs gegeben hatte - wie sich heraus stellte … diesmal ein Mädchen. Aber irgendwie hatte ich wirklich ein bisschen Sorge, dass ich "mein Herz verliere" und dann wieder in einem völlig unerwarteten Moment lesen muss, dass sie es nicht geschafft hat. Ich dachte mir, das es leichter zu ertragen ist, wenn ich sie erst gar nicht gesehen habe. So verging die Zeit, aber nicht die Erinnerung - weder an den kleinen Silberrücken, noch an das neugeborene Mädchen! 

Heute nun, habe ich beschlossen Frieden zu schließen und nach Hannover zu fahren. Es war sehr voll - voller als ich gedacht habe - der Weg zum Affenhaus war schwierig und erst recht war es fast unmöglich zwischen den ganzen Kindern, meinen Platz zu behaupten. 

Ständig turnten sie am Geländer herum, sprangen mir auf die Füße, fielen mir in die Seite - es war nicht leicht, die Kamera halbwegs konzentriert zu führen.

Auch war es sehr schwierig durch die Scheibe zu fotografieren - die Besucher spiegelten sich darin und ich hatte alle Mühe ein paar brauchbare Bilder hinzubekommen. Manchmal hätte ein kleiner Schritt zur Seite ausgereicht um einen anderen Winkel zum Motiv herzustellen - leider war das mit der Menge Mensch nicht möglich.

Muss also das reichen, was ich geschafft habe. Am Ende des Tages kam ich mit dem Tierpfleger ein wenig ins Gespräch - er riet mir noch einmal wieder zu kommen, wenn es regnet. Alles wäre dann geruhsamer und auch Kathi - die stolze Mutter - wäre sehr viel gelassener. Vielleicht mache ich das tatsächlich noch mal – denn dann kann ich mich besser auf das fotografieren konzentrieren.

 

 

Mama Kathi  mit ihrer Tochter Anandi

Gorillamama Kathi hat mit 42 Jahren ihr 6. Jungtier am 13. November 2015 zur Welt gebracht. Sie gilt als erfahrene, fast schon übervorsichtige Mutter. Selbst ihre größere Tochter Kala (5) darf ihr Geschwisterchen nur angucken. Wer zu nah kommt, wird weggeschubst.

In den nächsten Wochen wird der Nachwuchs hauptsächlich schlafen und etwa alle zwei Stunden gesäugt. Mit etwa drei Monaten kann das Jungtier dann selbstständig krabbeln, mit viereinhalb Monaten sicher auf allen Vieren laufen und mit sechs Monaten klettern.

 

 

Ja - Mama Kathi geht mit ihrem Jungtier tatsächlich vollkommen anders um.  Zazie war wohl noch jünger und auch noch nicht so erfahren. Kathi jedenfalls geht gar kein Risiko ein - sie lässt ihr Mädchen nicht los - es ist den ganzen Tag dich an ihrem Körper - niemand darf sich ihr nähern und wenn es zu laut  wird, verpisst sie sich. Das war bei Zazie vollkommen  anders: Sie hat ihr Kleines abgeben  an die jüngeren Geschwister - ist dann immer mal wieder auf der Bildfläche erschienen, aber erst nach dem der Lütte ewig gebrüllt  hat. So jetzt im Vergleich betrachtet, wird mir klar, wieso der Kleine es nicht geschafft hat!

Schutz für Anandi - so genial!