Limikolen 2019

24. April 2019

Heute fahre ich das erste Mal in diesem Jahr nach Wedel. Das super schöne Wetter der letzten Tage droht zu kippen. Als ich gegen 6 Uhr aufstehe sieht es arg nach Regen aus. Aber gegen mittag soll die Sonne sich blicken lassen - ich will darauf vertrauen und fahre los! Dick eingemummelt mit Schal und dicker Jacke - weiß ich doch, wie sehr es in den Beobachtungshütten zieht und wie kalt es dort ist. Als ich Paul auf dem Parkplatz abstelle, sehe ich zwei ältere Herren den Weg Richtung Hütte einschlagen. Sie ziehen so einen Hackenporsche  hinter sich her und ich habe plötzlich den Gedanken möglichst schnell an ihnen vorbei zu kommen. Wenn die sich in der Hütte erst einmal breit gemacht haben und sich gegenseitig erzählen, welche Vögel sie schon gesehen haben, dann ist da für mich kein Platz mehr. Das ist wirklich immer wieder drollig. Kommen die älteren Herren in die Hütte, versuchen sie in aller Eile sich einen Überblick zu verschaffen und verkünden lautstark, was sie alles sehen. Ich weiß gar nicht, wem sie das erzählen. Sich selbst aus lauter Begeisterung - also denjenigen die bereits eine Weile in der Hütte sitzen, brauchen sie es jedenfalls nicht zu erzählen. Wenn sie dann alles abgegrast und zum Besten gegeben haben, dann scheint ihnen langweilig zu werden. Sie fangen ungefragt an zu erzählen, wo sie auch an anderen Orten schöne Vögel fotografiert haben. Wenn es nicht gelingt, spätestens an dieser Stelle so einen Sabbelkopp auszuschalten, dann dreht er völlig auf. Er holt sein Handy aus der Tasche und zeigt dir seine Errungenschaften, ob du willst oder nicht! An dieser Stelle gilt es Fingerspitzengefühl aufzubringen

Man will ja nicht unhöflich sein und bestaunt natürlich die gezeigten Fotos interessiert. Machst du das aber zu doll, ist dein Gegenüber keineswegs verlegen, dir seine nächsten 20ig Bilder zu zeigen. Das ist oft schwierig.

Aber ich schaffe es vor den Herren in der Hütte zu sein, nehme meinen Platz ein und versuche mich nicht ansprechen zu lassen. Dennoch muss ich mir zum Schluss ein paar Seeadlerbilder und ein paar Eisvögel ansehen. Naja, es hätte schlimmer kommen können!!!!

Noch einmal mit Andrea  ....

Die Rotschenkel sind nicht immer nur am Balzen - manchmal zicken sie auch richtig rum. Wahrscheinlich sind das hier zwei Weibchen ...


Definitiv ein männlicher Kampfläufer, der sein Prachtkleid anfängt zu entwickeln. Die Kampfläufer sind in ihrem Schmuckgefieder mega schön und es gibt keine zwei Vögel die identisch sind - jeder hat seinen eigenen  Schmuck. Völlig ausgebildet haben sie es wohl so Anfang / Mitte Juni - vielleicht habe ich ja Glück und bekomme einen zu sehen!

Der kleine  Bruchwasserläufer ist noch immer da. Konnte ich also noch einmal ein wenig üben. Irgendwie gerät er mir, je nach Hintergrund immer zu hell oder zu dunkel!

Flussregenpfeifer

 

verwechsel ich immer mit dem Sandregenpfeifer!



Bei der Durchsicht bzw. beim Versuch meine unzähligen Bilder ein wenig zu sortieren, bin ich auf die ersten Bilder gestoßen, die ich in der Wedeler Marsch gemacht habe. Lange habe ich überlegt, ob ich sie hier mit aufnehmen soll. Habe mich letztlich dafür entschieden, weil ich damals ein so großen, mega Spaß am Fotografieren und an den Bildern hatte, dass es nicht sein kann, sie jetzt zu ignorieren. Ja, sie sind oft unscharf - ich habe erst später gelernt meine Kamera richtig für die Vogelfotografie einzustellen. Als ich anfing, war alles mehr oder weniger dem Zufall überlassen. Ich hatte damals natürlich auch nicht das entsprechende Objektiv. Das habe ich imgrunde heute noch nicht. Aber ein bisschen bin ich natürlich auch voran gekommen. 

 

Heute las ich von einer Dame, die ihre super gute Kamera verkaufen musste, weil sie durch ihre Arthrose nicht mehr in der Lage ist, sie zu halten. Das ist ein Alptraum! Auch ich musste mein super gutes 600 ter Objektiv mit hohem Verlust verkaufen, da ich auch nicht in der Lage war, es zu halten. Ich habe mir dann ein 500 ter gekauft und festgestellt, dass das Problem nicht allzu weniger ist. Das nervt mich - dann hätte ich auch mein gutes Sportobjektiv behalten können. Sicher, ich hätte immer darauf achten müssen, dass ich es irgendwo ablegen kann, aber dass muss ich ja nun heute immer noch! 

Neulich sah ich,  das es zu einem guten Preis im Internet angeboten wurde - heute habe ich aber nun leider kein Geld mehr dafür!

Aber zurück zu meinem eigentlichen anliegen. Meine ersten Bilder aus der Wedeler Marsch stammen vom September 2010. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie glücklich ich war, ein solch bezauberndes Stück Natur gefunden zu haben. Auch heute fahre ich gerne dorthin, um zu entspannen. Allerdings hat sich das Bild in den letzten 9 Jahren schon geändert. Ja, sicherlich - von jedem Vogel ist noch ein Exemplar zu sehen, wenn man ausreichend Geduld aufbringt. 

 

Ich will mal probieren aufzuzeigen, wie das vor 9 Jahren noch aussah:

Dies soll mein erstes Bild sein. Früher, wenn ich in die Wedeler Marsch fuhr bzw. an die Elbe war es Pflicht ein Fernglas dabei zu haben. Heute turnt da kaum noch eine Limikole oder sonstiger Vogel  herum. Sicher mal Einer, mit großem Glück findet man auch noch einen Zweiten - aber dann ist auch Schluss. Heute überlege ich, ob das Fernglas unbedingt sein muss, denn alles will getragen werden und die Kräfte lassen langsam nach. 

Aus dem Leben eines Austernfischers

Die Austernfischer sind auf der Düne zu Hause.  In Niedersachsen werden sie auch als "Ostfriesenstorch" und in Schleswig Holstein "Halligstorch" genannt. 

Im August 2019 hatte wir auf der Düne richtig Glück. Eine ganze Reihe unterschiedlicher Limikolen kamen zu Besuch ...

Kampfläufer und Sanderling

Kampfläufer

Der junge Austernfischer nach dem Bade ...