Katzen - 3

"Minki  Pinky" geht es auch in 2016 gut

sie ist in diesem Jahr - ein wenig die "Draußen - Katze" geworden, von der Hans Peter immer gesprochen hat

Ich denke, wir haben ihre traumatischen  Erfahrungen mit ganz viel Geduld und Liebe in den Griff bekommen

Ich bin sehr glücklich, zu sehen wie Minki  endlich ihr Zuhause gefunden hat!

Kira ist nun schon 10 Jahre alt ... komisch

... ich sehe sie noch heute mit ihrer Schwester Sophie im Schuppen

ihre kleinen Äuglein haben sich spät geöffnet

und während Sophie und Kasper die Welt eroberten, saß Kira abseits und traute sich das Leben nicht zu

Oskar kam auf dem Hof und blieb - er ist ein kleiner Kater, mit unglaublichem Selbstbewusstsein  ... er ist heute Chef auf dem Hof!

So lange ist es her …

dass ich hier auf der Katzenseite eine Eintragung gemacht habe.  Das liegt nicht daran, dass ich keine Katze mehr habe!   … Kira, Minky und Oskar sind bei mir …

Aber irgendwie verliere ich den Blick zu ihnen – mit Frederiks Tod habe ich eigentlich nie richtig abgeschlossen – den Verlust von Blödkater und seinem Mädchen konnte ich auch nicht überwinden.

Manchmal sitze ich vor meinen Bildern … ich versorgte so viele Katzen … ich verbinde so viele Erinnerungen mit ihnen

Meine „Zuckerpuppe“ … „Dicken Kalb“ … „Liza“ … „Frederik“ … „Eisbär“ … „Blödkater“ … gehe ich besuchen … auf ihre Gräber  habe ich Feldsteine gelegt … nicht alle finde ich heute noch und ich weiß auch nicht mehr, unter welchem Stein welcher Schatz liegt … aber das ist auch nicht wirklich wichtig. Ich weiß grob, wo sie liegen und dass sie hier bei mir sind.

Manchmal muss ich daran denken, dass ich Christhard gefragt habe, wo ich „Mausezahn“ beerdigen darf. Für ihren Freund „Dicken Kalb“  hatte ich eine Grabstelle  im Frühjahr 2005 gewählt, die er selbst zu seinen Lebzeiten gerne besucht hatte. Als Christhard dann anfing seine blöde Metallscheune zu bauen … durch die Sophie ums Leben kam …  riss er mit dem Trecker  2010 eine Furche für irgendwelche Kabel auf. Mir stand das Entsetzen im Gesicht … ging doch diese Furche  durch das Grab von „Dicken Kalb“. Ich war untröstlich …. Niemals wollte ich noch einmal erleben, dass eine Grabstelle meiner Mäuse aufgerissen wird – also habe ich Christhard gefragt, wo der beste Platz für „Zuckerpuppe“ sei.  Zu meiner großen Verwunderung, fing er tatsächlich an zu überlegen … er brauchte eine Weile … ging offenbar in seinem Kopf das Grundstück ab und entschied sich für eine Stelle, von der er annahm niemals dort bauen zu wollen. Das hat er bis heute eingehalten und meine Mäuse sind gut geschützt 

 

 

 

 

Habe ich heute noch ein Bild von Frederik gefunden ... 

Ein Bild von Minky-Pinky - aufgenommen am 31.07.2013

Wann ist den Minky bei uns eingezogen? Rebecca ist im Oktober 2009 gestorben - meine Katzenmaus Sophie im Juli 2010

Sophie hätte niemals erlaubt, das Minky bei uns einzieht - sie haben sich gewissermaßen  die Klinke gereicht ...

2013 ist Hans-Peter ausgezogen und hat mir Minky geschenkt. Ich denke, Minky ist bei mir so in 2011 eingezogen.  Wir schreiben jetzt das Jahr 2017 - also ist Minky jetzt ungefähr 6 Jahre bei uns. Als sie kam, hatte Hans-Peter erzählt, das sie schon einen Katzenwurf  hinter sich hat. Im Ursprung war sie wohl für Rebecca angeschafft worden. Das bedeutet, das Minky bereits in 2009 - vermutlich eher in 2007 oder 2008 geboren worden ist. Also - irgendwie ist Minky so um die 10 Jahre alt!

Minki am 14. September 2018

Es ist Freitag und ich bin früher zu Hause, als an den anderen Tagen in der Woche. Es ist Freitag und das Wetter gibt sich alle Mühe zu gefallen. Leider bin ich - wie so häufig in letzter Zeit - so müde, dass mich mein Körper schmerzt. Ich war, als ich nach Hause gekommen bin, an den Wasserstellen auf dem Hof und habe festgestellt, dass sie komplett trocken sind. Das ist doof - es ist kein Regen  angesagt und sollten wir tatsächlich noch einen Igel auf dem Hof beherbergen, dann sollte er wenigsten etwas zu trinken  finden. Mein Wunsch, noch Wasser aus der Scheune zu bekommen, ist so groß, dass ich mir nur ein Nickerchen auf dem Sofa zubillige. Kira kuschelt sich neben mich und sabbert vor lauter Wonne das Sofa nass. Ist egal - ich freue mich, dass sie meine Nähe inzwischen ertragen kann und das sie anfängt meine Streicheleinheiten einzufordern.

Dann höre ich Christhard an der Scheunentür. Ich reiße die Augen auf - jetzt muss es schnell gehen - keine Ahnung, wann er zurück kommt und die Tür wieder schließt.

Alles klappt ganz gut ... ich bemerke Minka irgendwann in meinem Gerenne. Ich sage ihr noch, sie soll zurück gehen  - dann habe ich sie leider schon wieder vergessen - zu sehr bin ich damit beschäftigt, meine Wasservorräte aufzufüllen.

Als Christhard zurück kommt bin ich fertig und er schließt die Tür hinter sich zu. Zufrieden gehe ich nach Hause, mache ein kleines Nickerchen und setze mich an den Rechner, um die "Köln Seite" fertig zu bekommen. Schließlich geht es ja nächstes Wochenende schon nach Magdeburg!

Während mein Körper also zur Ruhe kommt, stellt sich mein Hirn noch einmal ein. Wo ist eigentlich Minka?

Ich suche sie , rufe nach ihr - nichts! Dann fällt mir ein, dass sie mir ja doch beim Wasser holen zugesehen hat! Ich befürchte, dass sie mir unbemerkt in die Scheune gefolgt ist. So ist es dann auch ...

Panik überflutet mich, als ich sie durch die Fensterscheibe in der Scheune eingeschlossen sehe. Ich klingle  bei Christhard ... keine Reaktion!

Dann fällt mir Manni ein - er könnte eine Telefonnummer von Christhard haben. 

Die Geschichte endet gut ... ich hole Minka über den Heizungskeller  heraus. Sie meckert wie eine Ziege und ich muss nun mal schauen, dass ich wieder runter komme!


Das Jahr 2018 war für meine Mäuse ungeheuerlich anstrengend. Wir bekamen neue Nachbarn und mit ihnen auch gleich 2 neue Katzen. Eine Katzenmama mit ihrem Sohn. Lucie und Mini ...

Oskar konnte es kaum fassen, dass sich fremde Tiere in seinem Revier aufhielten. Das allein war schon schlimm genug - aber warum auch immer, fühlte sich der Nachbarskater von der anderen Seite "Piko" ebenfalls ungeheuer angezogen. Piko ist ein langbeiniger Kater, der Oskar von der Größe her, weit überlegen ist. Dennoch hat sich Oskar keinen Millimeter unterworfen. Es gab bei jeder täglichen Begegnung ordentlich Rangelei und einmal die Woche mindestens musste ich wegen der schlimmen Bisswunden mit Oskar zum Arzt. Das ist nicht nur mächtig ins Geld gegangen. Auch nervlich war ich am Ende. Oskar hatte angefangen in der gesamten Wohnung sein Revier zu markieren, in der Hoffnung, das Piko begreift, dass hier er zu Hause ist. Piko war das aber vollkommen egal. In Seelenruhe betrat er die Wohnung und sah sich in Ruhe um.

Heute morgen 4:00 Uhr - seit 1 Stunde renne ich zum Klo - stehen meine Mäuse vor der Tür und wollen rein. Das freut mich natürlich - ich bin immer ganz froh, wenn sie in meiner Nähe sind. Minki ist schon oben, Kira folgt ihr und auch Oskar will in die Heia. Da Kira vor ihm oben war, hat sie sich natürlich den besten Platz ausgesucht - direkt links neben mir. Oskar kommt hoch und denkt, er könnte da mal eben hin. Aber Kira knurrt ihn an. Das hört man selten. Ein deutliches Zeichen, wie wichtig ihr ihr Platz ist. Er gibt erst mal am Fußende ruhe - aber mir ist vollkommen klar, dass er so nicht einschlafen kann. Ich bin so grotten müde, passe aber dennoch ein wenig auf, dass sich das Ganze gut sortiert. 10 Minuten später krabbelt Oskar hoch und findet seinen Platz auf gleicher Höhe wie Kira -  nur halt zu meiner rechten Seite. Minki liegt derweil ohnehin am Fußende - später wechselt sie auf das Kopfkissen. So bin ich umzingelt von meinen Mäusen und schlafe zufrieden endlich wieder ein ...

8.08.2019               Ich liebe Oskar

Habe ich heute mit Oskar im Arm auf dem Sofa mein Mittagsschläfchen gehalten. Das ist Balsam für mich - Oskar ist so unglaublich warm und anschmiegsam. 

Es nutzt nichts, ich muss hoch und zur Toilette gehen. Ganz vorsichtig schäle ich mich aus der Bettdecke und verspreche Oskar gleich wieder zu kommen. Es hilft leider nichts - er steht auch auf - dehnt und streckt sich und geht raus!

Tschüss, bis zum nächsten Mal ...

Oktober/November 2019  - Kira  verabschiedet sich

Vermutlich begann alles mit einem Husten. Es war Mitten im Sommer und war deshalb für mich nicht so recht nachvollziehbar. Sicherlich hatte Kira immer mal mit Erkältung zu tun - sie bestand darauf,  bei jedem Wetter raus gehen zu dürfen. Deshalb war in der kälteren Jahreszeit ein Husten bei Kira nichts ungewöhnliches. Aber einen Husten im Sommer hatte sie doch eher selten. 

Eines Abends lagen wir im Bett - Kira dicht bei mir - als sie plötzlich aufsprang, inne hielt und fürchterlich anfing zu zittern. Ich habe mich wirklich erschrocken - dachte, sie muss was mit dem Herzen haben.

Daraufhin beschloss ich diese Geriatrieuntersuchung noch vor meinem Arbeitsbeginn zu machen, damit ich mich erstens nicht weiter Sorgen muss und ich aber zweitens noch zu Hause bin  und sie versorgen kann, für den Fall dass das notwendig wird.

Die Geriatrieuntersuchung ergab keinerlei negative Befunde - auch das Abhören des Herzens war soweit in Ordnung.

Obwohl ich seit Frederik weiß, dass Katzen oder Tiere generell nichts machen ohne Grund, habe ich nur allzu gerne geglaubt, dass alles in Ordnung ist. Für den Husten bekam Madam Kira ein Antibiotikum und schon bald war dieser verschwunden. 

Frederik war seinerzeit einfach beim Laufen umgekippt. Er schien sich selbst erschrocken zu haben, sprang sofort wieder auf und lief weiter. Bald darauf machten sich erste Krankheitssymptome bemerkbar - schließlich starb er an Nierenversagen. Auch damals ging alles sehr schnell und ich hatte kaum Zeit, mit mit der Situation auseinander zusetzen.

Kira nun lebte noch knappe 4 Wochen in wachem Zustand weiter und obwohl ich das Gefühl hatte, dass mit ihr irgendwas nicht stimmte, konnte ich mein Gefühl nicht konkret an irgendetwas festmachen.

Ab Mitte Oktober nahm ich wahr, dass sich Kira  häufig übergeben musste und dass sie immer weniger wurde.

Wieder gingen wir zum Tierarzt. Auch der Tierarzt befand ihren Zustand als besorgniserregend, konnte aber nichts finden, was sich halbwegs als Diagnose verwerten ließ. Kira hatte in den letzten Wochen ein Kilo abgenommen und wirkte nur noch klapprig. Ihr Fell wirkte ungepflegt  - stumpf und glanzlos.

Allmählich bekam ich richtig Schiss mein Mäusele zu verlieren. 

Am 25. Oktober willigte ich einer Operation zu, da ich inzwischen zu der Überzeugung gelangt war, dass es sich um ein "funktionelles Problem" handeln müsste. Meine Tierärztin war davon überzeugt, das irgendwas im Darm fest hing und die Ursache für ihre Beschwerden sein würde.  Keine Blutuntersuchung zeigte irgendwelche Auffälligkeiten / Entzündungen an, die auf ein organisches Problem hinwiesen.  Unter dieser Annahme wurde der Bauchraum aufgemacht ...

... und wieder zugemacht!

Eineinhalb Stunden später gab es eine erste Diagnose, die sehr unschön war. Die Bauchspeicheldrüse wies eine heftige Entzündung auf . Wie kann es sein, dass eine solch schwere, lebensbedrohliche  Entzündung auf keinem Blutbild zu sehen war?

Kira blieb in der Tierarztpraxis und ich durfte den Gedanken, das sie dort alleine sein würde, gar nicht an mich heran kommen lassen. An diesem Abend ging es mir sehr schlecht. Wie kann es sein, dass Kira so krank ist?  Bis vor wenigen Tagen war sie noch draußen auf dem Hof unterwegs.

In den folgenden Tagen und auch Nächten haben wir versucht uns wacker zu schlagen. Morgens und abends  mussten wir in die Tierarztpraxis: Antibiotikum, Schmerzmittel , etwas gegen die Übelkeit u.s.w.  Das Koordinieren der Tierarzttermine mit den Terminen, die mir im Beruf vorgegeben waren, haben mich sehr gestresst. Dem Mädchen war übel, sie hatte Schmerzen und ich war schon wieder unter Zeitdruck. Ich hatte auch so Angst, etwas falsch zu machen. Schließlich hatte das Mäusele gerade den Bauch aufgeschnitten bekommen. Ich fing an, mir Vorwürfe zu machen. Warum hatte ich sie diesen Strapazen ausgesetzt? Weil ich gedacht hatte, man müsse nur einen Fremdkörper aus dem Darm herausholen! Und was wäre die Alternative gewesen. Aufgeben ohne Versuch - nein, das hätte ich mir Übel genommen!

Alles Gegrübel bringt uns nun aber nicht weiter. Aktuell gilt, mit Kira zu klären, ob sie noch leben möchte. Dies würde aus meiner Sicht bedeuten, dass sie anfängt wieder Nahrung zu sich zu nehmen, dass sie trinkt und das sie sich nicht nur in den Tagesablauf einfügt, sondern auch zeigt, dass sie dabei sein will.

Sie begann etwas Nahrung auf dem Finger abzulutschen. Auf den Tag gesehen, sicherlich zunächst nicht mehr, als einen halben Teelöffel pro Tag. Trinken ging nicht - aber da war sie ja durch die Infusionen in der Tierarztpraxis abgedeckt. In mancher Stunde habe ich mich gefragt, was ich eigentlich mache - aber, wer sagt einem schon, ob man sein Tier gerade quält. Ich wollte einfach nicht zu früh aufgeben. Und ja, kommt man ganz sicher zu der Frage, was Tierquälerei und was vertretbar ist. Aber ich bin sicher, dass auch da, jeder seine eigene Meinung hat.

Gestern Abend ist sie zu mir ins Bett gekommen und sie hat sich dicht neben Oskar gelegt, Köpfchen gegeben - Oskar ist derzeit auch ganz lieb mit ihr.

Heute nun hat sie schon vier Mal selbstständig getrunken.  Ich hoffe, dass auch das ein Schritt nach vorne ist.

Ihr Appetit hat sich auf mindestens einen vollen Esslöffel gesteigert und vor allem behält sie das Futter auch bei sich.

Als sie anfängt Blut aus sich heraus zu würgen, bin ich zutiefst erschrocken. Ich  wehre mich gegen den Gedanken, das wir verloren haben ...

Kira stirbt am 3. November  2019 morgens um 1:30 Uhr  an einem Herz - Kreislaufzusammenbruch

Ich bin fassungslos ...

Wie ich es hasse - das Loch zu buddeln! 

5.11.2019  - Oskar hat scheinbar einen Knall

 ... ich hole ihn morgens rein und er rennt zügig nach oben. Im Grunde , ein Bild wie jeden morgen. Später gehe ich nach oben und schaue bei der Gelegenheit gleich mal nach ihm. Aber er liegt nicht - wie gewöhnlich - auf dem Bett? Ich suche nach ihm  und finde ihn schließlich "im Regal".  Ich bin sprachlos - Oskar hat dort noch nie gelegen und es war definitiv die Heia von Kira. Kira war in den letzen  2 Jahren etwas flexibler geworden. Sie hat nur noch wenig "im Regal" gelegen.  Aber das Oskar heute dort liegt, macht mich sprachlos. 

Als ich 10 Minuten später wieder hoch gehe, liegt Oskar auf dem Bett .... alles ist wie immer!

9.11.2019 - Es ist für mich sehr gewöhnungsbedürftig nur noch zwei Katzen zu haben.  Ich bin mega traurig und fühle mich fast ein wenig einsam ohne sie.  Es ist so schwer zu begreifen, dass ich sie niemals wieder sehen werde. Ich habe viel geschlafen und geträumt. Man sagt ja, das man im Traum verarbeitet.  Ich weiß es nicht. Ich glaube, dass nur die Zeit hilft - irgendwann tut es nicht mehr so weh!

Heute bin ich mega geschockt - 20.12.2019 -  ich bin nicht sicher, ob meine Minki  das nächste Jahr noch erleben wird

Ein Jahr ist es her - zu dieser Weihnacht, schafft es Minki nicht mehr auf den Tisch und ihr Hirn hat sich offenbar verabschiedet. Sie scheint taub und blind zu sein und fängt an, Gewicht zu verlieren ... ich wünsche mir, noch einen Sommer mit "Minki Pinky" erleben zu dürfen

21.12.2019

Ich bin fassungslos - Kiras Tot ist mir noch so dicht und nun muss ich mit Minki zum Tierarzt fahren. Das hätte ich mir niemals vorstellen können. 

Minki ist blind und taub - sie hat mega hohen Blutdruck und die Gefahr eines Schlaganfalls ist nicht zu unterschätzen.  Komme ich nach Hause und Minki ist ggf. tot. Was für eine Horrorvorstellung!

Aber vielleicht können ja die Tabletten noch ein wenig ausrichten

Nun habe ich hier auf dem Hof so an die 25 Katzen gehabt. Eigentlich hatte ich gedacht, das ich im Hinblick auf "die alte Katze" irre viel Erfahrung bereits gesammelt habe. Liza mit ihrer Epilepsie, war schon schwierig auszuhalten. Dicken Kalb benötigte mit seiner Demenz ein "Rund um die Uhr " Betreuung. Timmy hatte böse neurologische Ausfälle, Frederik  ist an seinen Nieren gescheitert, einige Katzen sind auch überfahren worden und nicht mehr zurück gekommen - nun mit Minka, erlebe ich zum ersten mal eine blinde Katze.

Heute waren wir zur Tierärztin gefahren, Minki hat extrem hohen Blutdruck - sicherlich ist der für die Erblindung verantwortlich Sie nimmt nun auch dagegen eine Tablette. Aber der hohe Blutdruck hat ja Gründe - was da noch auf uns zu kommt, ist ungewiss.

Und ja, vielleicht sollte ich mich damit abfinden, dass nun mal jedes Leben irgendwann zu Ende ist. Aber ich habe heute mit einer guten Freundin sehr lange darüber gesprochen. Sie hat mir geraten, zunächst einmal bewusst klar zu bekommen, was eine alte Katze, die nicht Blind und Taub ist, tut. Im nächsten Schritt könnte ich bewusst überlegen, was Minkis Leben lebenswert macht. Beim Hund, ist das einfacher zu beantworten. Er sollte noch ein klein wenig Freude an den Spaziergängen haben, Fressen und Trinken. Was aber ist für Minki wichtig?

Minki geht es den Umständen entsprechend gut. Sie ist unter der Wirkung ihrer Blutdrucktablette wieder sehr viel agiler als sonst. Ich bin mega froh darüber - muss ich doch vielleicht noch keine Entscheidung treffen. 

Wir müssen uns alle daran gewöhnen, dass Minki nichts mehr sieht oder hört. Anfänglich ist sie sehr unsicher auf den Beinen, rennt überall gegen, fällt mitsamt ihrem Futtertisch um. Mit ihren Vorderbeinchen versucht sie den nächstliegenden Gegenstand zu ertasten, wenn sie sich dabei zu sehr reckt, fällt sie ggf. auch schon mal von irgendeinem Möbelstück herunter. Oskar ist sehr verunsichert. Erst schaut er ihr zu, aber später springt er sie an. Minki schreit natürlich sofort los - das muss ja auch wirklich unangenehm sein. Ich will ja versuchen, Oskar nicht böse zu sein, aber Minki tut mir so leid, dass das nicht ganz einfach ist.

Inzwischen hat sich alles ein wenig beruhigt. Minkis Orientierung wird mit jedem Tag besser und Oskar gewöhnt sich an die Situation. Dennoch ist unser Alltag für mich, Stress pur. 

Minki muss ständig auf die Terrasse, um dort aus dem Napf Regenwasser zu trinken. Da kann ich den kleinen "Blindfisch" ja nicht alleine lassen. Wenn sie sich verläuft und vom Weg abkommt, läuft sie Gefahr, überfahren zu werden. Wenn sie nachts, irgendwo herum läuft und Dinge dabei umwirft, sitze ich im Bett oder ich höre Oskar rumoren und habe Sorge, dass er wieder dabei ist, Minki zu ärgern. So gibt es unzählige Kleinigkeiten, an die ich mich noch nicht gewöhnt habe und um derentwillen ich kurz vor Schlafstörung bin.

Aber ich will nicht meckern - wir werden das schaffen und ich bin sehr froh, dass sie bei mir ist.