Tagebuch 2018

 ... ich habe gerade gesehen, dass ich offenbar vor hatte mein Tagebuch in 2018 wieder auf zu nehmen. Wir haben jetzt Ende März und es ist noch nicht einmal ein Startbild darin enthalten ...

Ich glaube mich zu entsinnen, dass ich "mein Tagebuch" nicht mehr weiter führen wollte

die Ereignisse um mich herum überschlugen sich und vor allem drohte ich mich beinahe jeden Tag selber zu überholen

Mir fehlte die Zeit für Eintragungen - aber vor allem die Kraft, die Dinge am Abend in meinem Hirn noch einmal aufzurufen.

Ich weiß nicht genau, ob die Eintragungen mit der Katastrophe in Meck Pom  zu Ende gingen - einem gemeinsamen Urlaub mit Freundinnen , aus dem ich krank zurück gekommen war  und der letztlich dazu führte, dass wir uns nicht mehr wieder gesehen haben. Ich kann überhaupt nicht denken, wie sehr mich diese Situation  geschwächt hat.

Der Winter, mit all seiner Farblosigkeit und Kälte kam und ich dachte, es würde helfen ... eine Vogelfütterungsstation aufzubauen. Das machte mir Spaß ... es kamen viele Vögel und ich hoffte , das ihre Überlebenslust, ihre Kraft und Energie ... jeden Tag auf's Neue  zu starten - ansteckend wirken würde

Manchmal zogen mich die Auseinandersetzungen  zwischen uns runter ...

du sagtest, es interessiert dich nicht, wie der Vogel heißt ... mich würde ja auch nicht interessieren, welches Pferd ich vor der Nase habe!

An manchen Tagen, war ich mir nicht sicher, ob ich es noch schaffen würde ...

                                                                                                                              Ein Jahr, das mein Leben verändert hat -

 

aber wir hatten auch unsere schönen Momente und ich bin sicher, dass ich sehr oft an diese Zeit zurück denken werde

Immer wieder kreuzten Menschen meinen Weg, die mir davon abrieten, mich so in das Leben eines anderen Menschen einzubringen  ... alle rieten sie mir Verantwortung da zu belassen, wo sie hingehört und auf mich aufzupassen.

Das sind Worte, mit denen ich nichts anzufangen weiß - ich kann sie nicht füllen und ich hätte schon gar nicht mit ihren möglichen Konsequenzen leben können.

So bin ich

 

 

Anfang des Jahres 2018  meldete ich einen Besuch bei meiner Schwester an. Sie  war gerade in eine neue Wohnung gezogen - ich konnte mich nicht genau erinnern - habe dann aber letztlich nach einem kurzen Telefonat  ihre Heimat gefunden. Das war nun seit dem Tot unserer Mutter das zweite Treffen.

Vieles ist geschafft - das so lang ersehnte Licht am Horizont lässt sich schemenhaft erkennen, aber ich bin nicht dabei! Ich bin unglaublich gekränkt. Aber das Schlimmste für mich ist eigentlich die Erkenntnis, dass ich das nicht mehr zulassen kann. Ich spüre mich kaum noch. Ich muss mich schützen ...

13.05.2018

Mini ist heute gegen 21.00 Uhr nach Hause gekommen. Er lag bei seiner Mama Luci vor der Tür und ich dachte, ich hätte jetzt Halluzinationen ... irgendwelche Aussetzer im Hirn aufgrund meines Wunsches ... Mini möge doch nun einfach nach Hause kommen!

18.05.2018 - Irrenhaus

...ich werde das Irrenhaus verlassen und hoffentlich mit Würden meiner Rente entgegen sehen dürfen ...

Während meines Urlaubs auf Helgoland hatte ich keine Schlafstörungen. Wir sind erst zwischen 23 und 24 Uhr ins Bett gegangen. Ohne Wecker starteten wir trotzdem morgens so rechtzeitig, dass wir um 7:30 Uhr am Frühstückstisch saßen. Am ersten Morgen sprang meine Freundin aus dem Bett - es war so ca. 5:00 Uhr.  Sie hatte den Sonnenaufgang drüben über der Düne gesehen. Es war wunderschön!

Aber was mich ebenso faszinierte, war die Tatsache, dass das Zimmer abgedunkelt  und die Fenster nur einen Spalt geöffnet waren und ich trotzdem oder gerade deshalb wunderbar geschlafen habe. Ich will das mit nach Hause nehmen. Ich will nicht mehr bei geöffnetem Fenster schlafen und ständig Oskar den Hof beschützen hören. Und so sehr ich den Kuckuck mag, aber ich will auch von ihm nicht mehr regelmäßig gegen 4:30 Uhr geweckt werden. Ich werde mir wieder ein Verdunkelungsrollo anschaffen und mein Fenster schließen.

Ich glaube, dass ist die wichtigste Erkenntnis für mich aus diesem Urlaub!

8.06.2018

Der Kapitän verlässt als letztes das Schiff! 

Mit Tränen in den Augen habe ich heute meine Kollegen gebeten gut für sich zu sorgen und aus ihrer einstmaligen Verantwortung für das Ganze heraus zu treten. Sie sind niemandem verpflichtet außer sich selber und der Träger muss - für den Schaden, den er angerichtet hat - in die Verantwortung gehen.

Manchmal fällt mir der dämliche Spruch meiner Mutter ein. "Jeder muss nach seinem Bild vom Leben glücklich  werden"!

 

 

Nun, immer wieder werde ich gefragt, wie es mir geht!

Wie soll es mir gehen?

... in einer Zeit, in der so viele Scherben geschlagen werden ...

vielleicht stecke ich ab morgen den unteren Teil meines Hosenbeins in meine Socke ...

und mache mir einen entspannten  Tag!


25.06.2018

Mondfinsternis 2018

Ende Juli 2018

Ich ahne , das meine Lebensaufgabe ist, mit "Abschieden" klar zu kommen. Als Kind, dachte ich immer, das alles so weiter geht. Ich konnte mir nichts anders vorstellen! Ich lebte mein Leben in Harmonie und machte mir keine Sorgen darüber, dass sich daran irgendwann etwas ändern könnte!

Irgendwann in meinem Leben, hat sich wohl mein Gott überlegt, dass das so nicht weiter gehen kann!

Er ließ meinen Hund sterben, er ließ unzählige meiner Katzen überfahren. Eisbärs Blut klebte lange auf der Straße, bevor es endlich durch die Umwelteinflüsse verschwand. Er nahm mir Frederik - er ließ Sophie nicht mehr nach Hause kommen . Opa starb, Oma starb und Mutter folgte ihr letztes Jahr. Menschen, die mir wichtig waren ... lösten sich von mir. Sie fühlten sich irgendwie von mir nicht ausreichend geliebt. 

Morgen nun geht wieder ein wichtiger Mensch in meinem Leben. Sicherlich werden wir uns noch einmal wieder sehen ...bevor wir uns dann im Alltagsgeschehen aus den Augen verlieren.

                                                                                                                                 Ich finde, dass ich nun genug gelernt habe!!!!!


Ehrlich gesagt, habe ich nie in meinem Leben in Harmonie gelebt und am wenigsten in meiner Kindheit!


Ich grüße euch alle ...

es ist ruhig geworden ... nur noch die doofe Frau - die mich ständig auf die Waage setzt, scheint noch hier zu sein!

 

Hoffentlich wird für mich gut gesorgt werden ...

 

                                                                                   Henriette von Margarete Hort

Der erste Tag heute fiel mir unglaublich schwer. Fast hatte ich etwas Sorge, in die Räumlichkeiten zu kommen, die heute irgendwie verwaist wirken. Da steht zwar noch das abgewaschene Geschirr - aber der Mensch, der es abgewaschen hat, ist nicht mehr da!

 Schnell räume ich das Geschirr in den Schrank, um mich damit nicht mehr konfrontieren zu müssen.

Ich habe keine Langeweile - jede Menge ist zu tun ...

Ich muss nun die Entscheidungen darüber wieder alleine treffen ... Ibrahim übernachtet mit seiner Freundin immer noch in seinem Bett. Er hangelt sich an der Hauswand über den Balkon in die Wohnung! 

Filmon lässt es sich mit seiner Freundin gut gehen ... scheinbar feiern sie so gegen 1:45 Uhr in der Küche oder auf dem Balkon ihre Hochzeit noch einmal. Wieder kommen die Anrufe der Nachbarn, ungehalten ...

Jonas findet seinen Arbeitsvertrag, den er erst vor ein paar Tagen unterschrieben hat nicht mehr ...

Die Eingangstür ist beschmiert - "Arschloch" steht da in roter Lackfarbe geschrieben - das Schlüsselloch mit Lackfarbe verklebt!

 

Ich finde, das ich einen richtig tollen Job habe - es wird mir an keinem Tag langweilig!

Ich bin gespannt, was mich morgen alles so erwartet ...

 

Das Irrenhaus gibt es nicht mehr 

"Ich brauche den Namen des Angehörigen, der sie zur Untersuchung begleiten wird"

 Habe ich einen unendlich langen Text geschrieben zu diesem Satz, den Minka  - bevor ich ihn speichern konnte - mit ihrem Schwanz gelöscht hat. Ich habe nicht die Energie, diesen Text noch einmal zu schreiben ...

Ich bin das erste Mal in meinem Leben heute damit konfrontiert gewesen, dass ich  keinen Angehörigen angeben konnte. Die Dame fragte, mittlerweile sehr kleinlaut, nach Geschwistern ... 

Ich habe sie gefragt, ob ich mir jetzt irgendwelche Angehörigen schnitzen muss ...

Dieses Telefonat hat mich sehr beschäftigt ... aber ich brauche keine Angehörigen für irgendwelche Untersuchungen - noch nicht!

16.09.2018 Kartoffelfest in Neunkirchen ....

Der Weg dorthin ist für mich schwierig und ich kann die Lautstärke nicht gut vertragen. Es kotzt mich an, dass ich nirgendwo auf diesen Dörfern etwas vegetarisches zu Essen bekomme. Bei unserem letzten Besuch auf irgendeinem Dorffest hatte ich mittlerweile so einen Hunger aufgebaut, dass ich nicht mehr in der Lage war, meinen Paul zu fahren.

Hier nun, gibt es auch nur Bratkartoffeln mit Speck und ich kaufe eine Portion, um nicht schon wieder diesen Frust ertragen zu müssen. Es geht mir nicht gut damit ...

17. September 2018 - und wir haben noch immer Sommer. Morgen sollen wir tatsächlich 32 Grad bekommen - das ist kaum vorstellbar! Ich finde, diese Nachricht ist ein Eintrag im Tagebuch wert.

25. September 2018

Paul und ich haben es nicht leicht - heute wurde sein Ohr abgefahren.  Ich bin mega ärgerlich ...

Paul's  Ohr kostet 450 Euro - demjenigen, der diese Straftat  und Fahrerflucht  begangen hat - möge beim nächsten Sturm  ein riesengroßer, schwerer Ast auf sein Auto fallen ...

27.09.2018


9.11.2018

Eigentlich dachte ich, dass inzwischen Jahre vergangen sein müssten. Jetzt bin ich erstaunt, feststellen zu müssen, dass es gerade mal irgendwie 6 Wochen sind.

Henriette ist so lange schon fort ...

Ich hatte damals große Angst, meine letzten Jahre im Irrenhaus,  ohne Respekt verheizt zu werden. So viele Dinge sind geschehen - manchmal hatte ich für einen kurzen Moment die Hoffnung, es zu schaffen ... kaum gehofft ... schon verloren!

 

Nun gilt es zu beten - zu vertrauen ...

 

Die Narzissten sind wieder an der Macht  - sie saugen dich aus - für einen Moment der Selbstbefriedigung. In der Absicht , ihrer Geltungssucht  genüge zu leisten, holen sie das Schwert heraus und machen dich erbarmungslos einen Kopf kürzer.  Fast immer bekommen sie Besuch von Herrn oder Frau Borderline  ... wenn ich dich ermordet habe, bist du meine beste Freundin! Ich liebe dich so sehr ... es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich dich ... "Wurm",   - in meinen Händen -  "liebevoll" zerquetscht habe!

 

Im Moment geht mir echt der Arsch auf Grundeis! 

Ein paar Tage später ...

Ich eile mit meiner Kollegin die Straße entlang - Schritttempo einer 20ig jährigen . Plötzlich sehe ich auf der Straße zwei Tauben ... ich bin mir nicht sicher, ob ich meinen Augen trauen kann. Die linke Taube scheint tot zu sein - sie liegt irgendwie komisch. Wäre sie von einem Auto oder gar Bus erfasst worden, läge sie platt . Das tut sie aber nicht - sie hat definitiv die Flügel gebrochen - der Körper wirkt jedoch erhalten ! Die neben ihr sitzende Taube wirkt genauso komisch. Auch sie scheint tot zu sein - aber sie sitzt ...

Ich starre und versuche zu erkennen, was da vor mir  liegt, sitzt oder eben auch nicht sitzt! Ich sage meiner Kollegin, dass ich die Beiden von der Straße holen möchte - gebe aber auch zu Bedenken, dass wir möglicherweise ohnehin schon zu spät sind.

Meine Kollegin versichert mir, dass hier jede Hilfe zu spät kommt - sie sagt, die Taube hätte keinen Kopf mehr!

Ich bin innerlich so erschrocken, dass ich meinen Weg fortsetze. Wieso hat die Taube keinen Kopf mehr - den kann ihr ja schlecht einer im Sitzen abgefahren haben!!!

Ich werde morgen noch einmal nach ihnen schauen ...


... stehst du ständig unter Strom ...

vergreifst du dich immer mehr im Ton ....

hast du eigentlich für nichts richtig Zeit .....

 

Ich bin sicher, das zu diesem kurzen Ausschnitt eines Songs von Herbert Grönemeyer (Zur Nacht) jedem etwas einfällt!


21.11.2018

"Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten, die Angelegenheit zu besprechen: Vernünftig oder gar nicht!"


Vieles gedacht in den letzten Wochen  - was auf dem ersten Blick völlig abstrus erschien, nimmt ja nun vielleicht doch Formen an. Ich bin gespannt, wie sich das Jahr 2019 entwickelt!

 

Weihnachten und Silvester verbringe ich allein - mit unendlichen Schmerzen. Heiligabend quäle ich mich über den Tag. In der Nacht rufe ich den Notarzt - die nächsten Tage überlebe ich mit "Tilidin" irgendwie komatös!