So - nun musste ich eine zweite Seite öffnen, weil die Erste gewissermaßen voll ist!

Ich wußte gar nicht, dass das überhaupt geht. Aber - vielleicht ist das ja ganz gut, weil man/frau sich dann nicht immer durch den alten Krams quälen muss - dennoch hoffe ich, dass er nicht vergessen ist.

__________________________________________________________________

Heute vormittag hat mich so doll die Sonne angeschien, dass ich schnell mal in die Winsener Marsch gefahren bin - auch für Klara!

Hätte ich heute den Nabu - Mitarbeiter getroffen, dann hätte ich ihm gesagt, dass Klara gestorben ist und ganz sicherlich keine Kraft mehr gehabt hat, hinter seinen (blöden) Vögeln her zu jagen!

Als ich ankam, waren sehr viele Grau - und Kanadagänse da, die schrien was das Zeug nur so hält.

Ich konnte nicht erkennen, worüber sie sich so aufgeregt haben - vielleicht ja über mein erscheinen! Als ich weiter ging erblickte ich das Schwanenpaar, dass ich schon Mitte Mai gesehen hatte. Sie waren damals beim Brüten und plötzlich weg!

Heute schwimmen die kleinen Verräter mit drei neuen Erdbewohnern auf dem See.

Ist ja der Hammer. Ich hatte mir ja eigentlich für dieses Jahr vorgenommen, entweder Schwäne,  Haubentaucher oder Rothalstaucher zu finden, die ihre Kücken im Gefieder spazieren schwimmen.

Das hat leider nicht geklappt und wo das Schwanenpaar plötzlich hin war, dass weiß der Kuckuck. Egal, jedenfalls haben sie Nachwuchs und das freut mich.

 

Desweiteren konnte ich mich an einen jungen Neuntöter heran schleichen. Sie sind noch unerfahren und ihre Fluchtdistanz ist dementsprechend niedrig. Ein kleines Stückchen hat mir gefehlt, weil ich keine Kraft mehr hatte mich anzuschleichen. Das wird demnächst besser werden!

 

Am Horizont tauchte plötzlich ein größerer Schwarm Vögel auf. Durch mein Fernglas konnte ich erkennen, dass es Kiebitze waren. Ja, es geht kein Weg daran vorbei: Die Vögel sammeln sich und fliegen in ihre Winterquartiere. Hoffentlich nicht über Ägypten!

____________________________________________________________

Vielleicht ein letztes Mal in diesem Sommer in Timmendorf!


Samstag

Als ich heute morgen wach wurde, war der Himmel voller Wolken. Irgendwie war es Grau in Grau!

Ich ging runter ins Badezimmer und ich fand, dass ich persönlich genauso grau aussah.

Das ist doch schön!

Ich überlegte, was ich heute machen möchte. Ich könnte zum Sport gehen, ich könnte mal wieder ins Wendland fahren, an die Elbe .... ich könnte auch einfach wieder ins Bett gehen!

Nun - ich habe mich für den Vogelpark entschieden. Auf meinem Weg dorthin habe ich noch kurz die Toilette im Fitness-Studio besucht und mit Arno einen kleinen Plausch gehalten: "Mensch Petra, mache dir doch nicht so viel Sorgen - wenn du es nicht schaffst, dann hörst du halt auf!" Oh mein Gott - diese wahren Worte sind mit einer Leichtigkeit  ausgesprochen, die ich so gerne wieder empfinden möchte.

Heute möchte ich noch kurz bei der Wildtierhilfe vorbei fahren - der Gedanke, einen neuen Pflegehund zu bekommen, lässt mich nicht los! Leider komme ich nicht rein und ... obwohl ich enttäuscht bin .... frage ich mich, ob es nicht vielleicht auch besser so ist!

Ich fahre weiter Richtung Walsrode - in Riepe halte ich grundsätzlich an und grüße Tim - ein kleines Licht leuchtet für ihn !

Als ich im Vogelpark ankomme, fängt es an zu regnen - egal ... ich kaufe einen kleinen Regenschirm für 2 Euro und laufe los.

Nun, was soll ich sagen ---- als erstens fällt mir natürlich auf, dass kein Storch mehr im Park ist. Das macht mich ein wenig traurig - wenn die Störche fliegen, dann habe ich immer den Wunsch mit ihnen fliegen zu dürfen.

Blödsinn, wenn man sich überlegt, das sicher 30 bis 40 % ihren Weg nicht schaffen.

Dennoch - sie brauchen keine Koffer packen .... alles wirkt so unbeschwert und frei!

Mein Leben ist alles - nur nicht unbeschwert und frei!

Das der Störche übrigens auch nicht!

 

Witzig finde ich, dass in diesem Jahr scheinbar die Graureiher die Nester der Störche übernommen haben - überhaupt sitzen sie auf jedem Ast, den ich zuvor eigentlich immer mit den Störchen verbunden habe.

 

 


Jjjjaaahhhh - nun bin ich also wieder zu Hause!

Ich war mit meiner Schwester und mit Moby und Osiris ein paar Tage faulenzen. Wir haben erst überlegt, ob wr nach Berlin fahren oder an die See. Schließlich haben wir uns für die See entschieden und sind nach St. Peter-Ording gefahren. Ich habe hier früher einmal gelebt und wollte sehen, wie sich alles entwickelt hat und ob ich etwas wieder erkenne. Damals hat mich meine Schwester in St. Peter besucht - sie war 14 Jahre alt. Unser Vater war gerade gestorben!

Heute erzählte sie mir, dass einer meiner Kitis - die ich damals betreut habe - sie doch tatsächlich gefragt hat, ob sie denn eigentlich schon 12 sei?

Was für eine Schmach! Kinderprobleme, die man über das Leben nicht mehr vergisst!

Ich habe übrigens gar nichts wieder erkannt!

Heute morgen hat es das erste Mal hier bei uns Bodenfrost gegeben. Ich habe mich gefragt, wie wohl die Vögelchen, die doch eigentlich vorher in den Süden fliegen, damit zurecht kommen.

Bei uns auf dem Hof gab es bis vor Kurzem noch die Bachstelze und den Hausrotschwanz. Als ich heute morgen nach ihnen Ausschau halte, kann ich sie nicht finden.

Vielleicht sind sie von mir unbemerkt bereits geflogen.

Als ich heute Abend nach Hause komme, sehe ich zumindest den männlichen Hausrotschwanz. Er sitzt wie an jedem Abend - den ganzen Sommer über - auf dem Dachfirst und schmettert sein Lied. Ach, das freut mich sehr!

Sein Mädchen ist allerdings nicht zu sehen - ob sie wohl vor ihren Jungs fliegen?

3.10.2013 - Besuch in der Wedeler Marsch

Die Sonne scheint noch einmal in ihrem herbstlichen Gewand und ich fahre in die Marsch, um dort zu sehen, wie weit der Vogelzug ist.

Zu meiner Verwunderung sind noch nicht so viele Gänse angekommen - Kiebitze sind nur vereinzelt am Elbuferschlick zu sehen - es ist insgesamt recht ruhig.

 

Leider ist es sehr windig - der Wind verdrängt die warmen Sonnenstrahlen - bald ist mir kalt.

Ich gehe langsam zum Parkplatz zurück, der kleine Wiesenpieper wird wohl der Letzte sein, den ich in diesem Jahr zu Gesicht bekommen habe.

Ich kann mich ein ganzes Stück an ihn heran schleichen - vielleicht ist es ein Jungvogel, der den Menschen noch nicht so sehr als Gefahr erkannt hat.

Wiesenpieper

Weibliche Löffelente

Turmfalke auf Futtersuche

13.10.2013 - Winsener Marsch

19/20.10.2013 - Tister Bauernmoor

Die Kraniche im Tister Bauernmoor sammeln sich auch in diesem Jahr wieder zu Tausenden. Es ist ein wahnsinnig emotionaler Moment, wenn du den ersten Strich am Horizont wahrnimmst - die ersten Vögel hören kannst und sie dann aus allen Richtungen in die Stille des Sees einfallen.

22.10.2013 - Vom Schellbruch, entlang der Trave

Eigentlich hätte ich heute zum Sport gehen sollen - so hatte ich es mir jedenfalls gestern vorgenommen. Als ich heute morgen wach wurde, strahlte mich die Sonne an und ich mußte raus. Wer weiß, wie oft wir noch so schöne Tage haben. Schnell bin ich in Gedanken die Möglichkeiten durch gegangen, wie ich diesen schönen Tag verbringen könnte. Aber ich wollte mal etwas Neues kennen lernen - ich fand, dass war dieser schöne Sonnentag wert!

Vor einiger Zeit bereits bin ich - vielleicht über naturgucker.de - auf den Schellbruch und die Kleine Lagune aufmerksam geworden. Ich hatte mir den Hinweis an meine Pinwand geheftet - die nun auch bald einem Wimmelbild gleich kommt.

Richtung Lübeck ist ja immer ein bischen Abenteuer - weil die Baustellen auf der A1  kein Ende nehmen. Außerdem war mir Paula vor einer Woche unmittelbar während des Fahrens einfach ausgegangen - ich konnte gerade noch an die Seite rollen und das war es dann. Das war übrigens Montag morgen!

Der ADAC kam und half - er konnte kein Fehler finden - merkwürdigerweise sprang Paula aber wieder an. So fuhr ich weiter Richtung Hamburg - Paula ging in regelmäßigen Abständen aus - ich wartete einen Moment und startete neu.

Es ist doch alles eine Nervensache! Allerdings waren meine Nerven platt, als ich endlich in eine Werkstatt rollte. Der gute Mann witterte das große Geschäft - kleine unwissende Frau mit älterem Auto und erklärte mir, dass ich den Wagen mal stehen lassen sollte. Dazu war ich keineswegs bereit.

Der ADAC Mensch hatte mir den Tip gegeben, einen Stecker auszuwechseln, der für die Spannung zwischen Motor und Anlasser zuständig ist , oder so. Das versuchte ich nun dem freundlichen Menschen zu erzählen, der so tat, als würde er zum ersten Mal in seinem Leben das Wort Stecker hören. Wir konnten uns dann aber doch einig werden und er wechselte den Stecker aus.

Eine halbe Stunde später konnte ich meine Fahrt fortsetzen. Darüber bin ich natürlich sehr froh, dieser Stecker hat mich 21 Euro gekostet - jede Werkstatt hätte meine Paula drei Tage auseinander genommen - alles mögliche repariert und ausgewechselt.

Dennoch fahre ich seitdem sehr unsicher - insbesondere die langen Baustellen ohne Standstreifen treiben mir den Angstschweiß auf die Stirn!

Was sollte ich jetzt also tun - diesen schönen Tag nutzen - endlich den Schellbruch kennen lernen und das Risiko, irgendwo liegen zu bleiben, in Kauf zu nehmen!

Ja

Fahre ich also los und um es vorweg zu nehmen, ich bin nicht liegen geblieben. Vielmehr Schwierigkeiten hatte ich mit der Fahrerei dorthin. Wie befohlen, bin ich am Abzweig Reinfeld auf die B75 gefahren, die endlos durch Lübeck verläuft. In Lübeck scheinen alle Autofahrer zu schlafen - es war ein unglaubliches Gezuckel. Allerdings bin ich auch noch nicht so vielen Blitzern begegnet - die Lübecker wissen das wohl und haben sich eingestellt.

Schließlich kam ich an.

Ich folgte meiner Wegbeschreibung und verfehlte schon den zweiten Abzweig - irgendwann kam mir eine nette Frau mit riesigem Hund entgegen. Er wedelte schon mit dem Schwanz als er mich kommen sah. Nun hatte ich mir auch noch vorgenommen, diese Frau zu fragen, wo ich denn eigentlich bin.

Bevor sie überhaupt meiner Frage folgen konnte, müßte sie ihr kleines Mäuschen in den Griff bekommen. Ich hätte ihr gerne geholfen und dem Süßen meine Hand zum Schnuppern hingehalten, aber er sabberte derart, dass ich mich nicht überrreden konnte.

Die Frau entschuldigte sich zig mal für das Benehmen ihres Hundes und schickte mich den ganzen Weg wieder zurück. Aber immerhin - sie kannte sich aus und ich kam tatsächlich an den Seen an. Auf der rechten Seite saßen Graugänse in einer so großen Entfernung, das ich sie kaum durch mein Fernglas sehen konnte.

Auf der linken Seite saßen ein paar Graureiher und einige Kormorane. Ende!

Das mag nun überheblich klingen, aber ich habe schon so viele Graugänse, Kormorane und Graureiher gesehen, dass mich das nun wirklich nicht mehr aus den Puschen reißt. Naja - aber die Gegend ist wirklich schön. Im Sommer allerdings dürfte die Botanik am Ufer den Blick auf den See vollständig verbergen. Nun - die Vögel sollen halt geschützt werden. Das finde ich ja auch - aber ich würde mir diesen Weg nicht noch einmal machen, um nichts zu sehen. Auf meiner Karte ist wenigstens noch ein Aussichtsturm eingezeichent - der ist aber schon vor einiger Zeit abgebrannt.

Ich gehe also weiter bis ich an die Trave komme - biege dort links ab Richtung Gothmund. Der Weg scheint lang.

Es begegnet mir eine Frau mit ihrem kleinen Hund - ich frage sie, ob es in Gothmund die Möglichkeit gibt etwas zu Essen. Nein!

Sie schickt mich wieder zurück - am Ende des Weges wäre ein Aldi. Da ich schon einige Male auf solchen Spaziergängen mit Unterzuckerung zu tun gehabt habe und ich davor inzwischen Angst habe, gehe ich also den Weg zurück - bis ich an einer Weggabelung stehe, von der die Gute nichts gesagt hat. Was tun - ich muß mich entscheiden. Etliche Zeit später, ich bin schon etwas angenervt, kommt mir ein älterer Herr mit seinem Hund unangeleint entgegen. Ich bitte ihn, seinen Hund heran zu holen - aber er winkt ab ... es folgt die Spielnummer! Also kraule ich dem Hund den Kopf und frage nebenbei nach einem Lebensmittelgeschäft.

Nach ca. einer viertel Stunde habe ich endlich ein Brötchen in der Hand!

Ich gehe zum Ausgangspunkt zurück und setze meinen Weg Richtung Gothmund fort.

Ich weiß nicht, wann ich endlich lerne mich vernünftig auf meinen Wanderungen zu versorgen!

So - nun aber immer schön die Trave entlang - schön ist es hier! Der Weg nimmt kein Ende. Zwischenzeitlich begegnet mir ein Mann - ohne Hund - er ist groß, Jackenärmel und Hosenbeine viel zu kurz - seine Hände sind Pranken!

Ach du herrje, jetzt blos nicht noch Angst bekommen. Ich schreite geradewegs, aufrecht in zügigem Gang an ihm vorbei!

An der Trave fängt das Wasser an modrig zu riechen - ich höre keinen Vogel - es gibt nichts interessantes zu sehen.

Schließlich komme ich in Gothmund an. Das kleine Fischerdorf ist absolut niedlich und entschädigt mich ein wenig - zumindest für die letzen Kilometer.

Dennoch ist mir nach Rückweg, den ich natürlich nicht finde! Ich will nicht noch einmal den Weg an der Trave gehen und hatte gedacht, gewissermaßen in einem Bogen wieder zum Ausgangspunkt zurück gehen zu können. Das ging auch - irgendwann sah ich meine Paula am Straßenrand und hätte vor Freude in Tränen ausbrechen können.

Nun, was soll ich sagen - ich muss nicht noch einmal in den Schellbruch fahren - aber die warme Sonne war wunderschön!

30.10.2013 - Besuch bei Tina

31.10.2013 - Timmendorf

Heute bin ich noch einmal an die See gefahren. Paula hat ihre Sache gut gemacht - ich bin aber auch gerade so satt mit dieser Welt, dass ich es in Kauf genommen hätte, wenn sie im Baustellenbereich ohne Standstreifen liegen geblieben wäre.

Axel hat gesagt ... so ist das dann eben!

Auf dem Rückweg war tatsächlich genau in diesem Abschnitt ein Wagen liegen geblieben ... wieder endloser Stau...... aber es war nicht meine Paula.


Trotz aller Gedanken, war es heute ein schöner Tag. Ich habe zwischenzeitlich mich komplett auf das Fotografieren konzentrieren können. Die Fotos sind nur bedingt gut - aber das ist egal!

14.12.2013 - Daheim

Die Tatsache, dass nun hier seit 6 Wochen keine Eintragung erfolgt ist, bedeutet nicht unbedingt das ich keine Freizeit mehr gelebt hätte - aber zumindest, war es doch eine sehr beschwerliche Zeit und ich hatte kaum Kraft und Zeit, diese Seite mit meiner gewohnten Liebe zu den Dingen weiter zu führen.