Freizeit 2024 -1

 

Und wieder beginnt ein neues Jahr auf meiner Homepage mit der "Freizeit 2024 - 1" 

Ich bin gespannt, was mich in diesem Jahr erwartet. Es ist mein erstes Jahr, indem ich nicht die schönsten Sonnentage des jahres im Irrenhaus verbringe. Ich kann frei entscheiden, in welche Richtung ich gehen möchte und ich habe schon ein paar kleinere Pläne, auf die ich sehr gespannt bin. 

Die meisten Menschen  fahren inzwischen in weit entfernte Länder, um sich zu erholen oder um für sich das Gefühl zu haben, etwas zu erleben. Ich habe mir vorgenommen einige Stellen in Deutschland und  Umgebung kennen zu lernen und zu schauen, was ich dort an Vögeln finde - ich bin sehr gespannt!

In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf Deutschland und da es noch etliche andere schöne Orte hier bei uns gibt, werde ich auch in den nächsten Jahren, damit noch beschäftigt sein.

Ich möchte mir, die dänische Küste ansehen und vor allem die Küste an der Nordsee - bis hin nach Frankreich und dann rüber ans Mittelmeer.  Aber auch Spanien finde ich gut oder die Toskana in Ialien...

Mal sehen, was ich alles umgesetzt bekomme ...

 

 

07.01.2024  -  Bleckede

Meine erste Tour  in diesem Jahr geht nach Bleckede - ich hatte gehofft, ein paar schöne Enten oder vielleicht sogar einen Taucher zu sehen. In Bleckede angekommen, begriff ich, dass da derzeit überhaupt keine Enten und schon gar keine Taucher zu sehen sind. Die Elbe ist so breit, dass ich Adleraugen haben müsste, irgendwas schwimmendes  sehen zu können.  Es gibt einen ausgewiesenen Parkplatz ein wenig abseits. Daneben der kleine rollende Kiosk, der im Winter an anderer Stelle Glühwein ausschenkt, damit man sich für einen kurzen Moment die Finger wärmen kann.

Damit kann ich mich heute allerdings nicht beschäftigen, denn ich bin sehr konzentriert dabei, aufzupassen nicht der Länge nach hinzuschlagen.  Puh, für einen öffentlichen Parkplatz hätte ich doch vermutet, dass etwas Sand gestreut worden wäre.

Auf dem Deich angekommen, sehe ich noch ein wenig von dem  Ausmaß der Überschwemmungen, mit denen Niedersachsen in diesem Januar konfrontiert ist. Das Wasser steht bis zur Hausmauer und wahrscheinlich war es vor ein paar Tagen noch schlimmer - denn der einsetzende Frost stoppte zunächst einmal den Dauerregen und das Wasser war wohl auch schon ein Stück wieder zurück gegangen.

 

Diese Szene hat mich denn doch persönlich  getroffen. Es ist unser kleiner Ruhepool, wenn wir mit den Hunden nach Bleckede gefahren sind. Ich hatte immer ein bisschen Picknick mit und wir haben es uns dort gemütlich gemacht. Ausgeruht, gequatscht, mit den Hunden gespielt ...

nun steht das ganze Gebiet unter Wasser, einschließlich der Straße, die dorthin führt.

Ich hoffe sehr, dass die kleine Picknickstelle erhalten bleiben kann und dass die schönen Holzbänke nicht weggenommen werden müssen, weil sie vermoddert sind. Möglicherweise war sie ja vor ein paar Tagen noch komplett überspült. Das wäre wirklich sehr schade!

Auch das Restaurant steht komplett unter Wasser - vom Parkplatz nichts mehr zu sehen - außer dem Blumenkübel, der sich in der Mitte befand. Das war gewisssermaßen der Parkplatz für die Motorräder. Auch hier bin ich gespannt, ob die Besitzer im nächsten Frühjahr wieder öffnen können. Wir haben hier immer sehr gerne gesessen ...

25.01.2024 - Winsener Marsch

Heute fahre ich in die Winsener Marsch um zu schauen, ob Zwergtaucher da sind. Ich erinnerte mich, dass ich dort vor vielen Jahren,  immer welche im Winter sehen konnte. Leider immer auch sehr weit weg...  

Heute nun will ich nach ihnen schauen und es ist wie jedes Jahr,  ein kleiner Trupp vor Ort - natürlich immer noch sehr weit weg. Und obwohl sie soweit weg sind, scheinen sie meine Bewegungen am Ufer zu bemerken - denn kaum das sie in meine Richtung gekommen waren, drehen sie bei und schwimmen zurück. Banausen. ..

Ich mache ein paar Bilder - freue mich über sie - solange ich dort auch verweile, ich kann kein Mädchen entdecken. Das finde ich komisch! Irgendwann fliegen sie tatsächlich weg und ich frage mich, wohin? Sehr wahrscheinlich, rüber an die Elbe ...

Vielleicht lohnt es sich dort - so ungefähr auf Höhe von Drage - nach ihnen zu schauen!

Heute fahre ich  - auch wie immer - später noch an die Elbe und gehe dort ein wenig spazieren ... 

Ich mag diesen Ort sehr ...

 

Männliche Zwergtaucher - im Volksmund heißen sie auch "die Panzerknacker" ...

So schön ist ein Stockentenmädchen ....


27.01.2023 - Wedel

Ich weiß gar nicht, wie lange es her ist, dass ich das letzte Mal nach Wedel gefahren bin.  Wedel einerseits und die Carl Zeiss Vogelstation andererseits, sind eigentlich immer ein Besuch wert und dennoch habe ich sie aus den Augen verloren. Wahrscheinlich war ich über die letzte Elbvertiefung derart angenervt, dass ich nicht mehr hingefahren bin!

Und es kommt, wie es kommen musste: Die Elbvertiefung kostet nur ein haufen Schotter und ist ansonsten zu nichts zu gebrauchen - hat imgrunde nur Schaden angerichtet!

Naja, aus welchen Gründen auch immer, entschließe ich mich heute für die Wedeler Marsch. Der Weg dorthin führt mich durch den Elbtunnel - alles klappt gut!

Mein Herz geht auf, wenn ich in Schleswig Holstein  von der Hauptstraße abbiege und plötzlich mitten in der Natur bin.  Hier darf man ohnehin nur noch 30 km/h fahren - aber wen interessiert das  schon? Oft genug habe ich es erlebt, dass auffahrende Autos oder Motorräder versuchen mich zu schnellerem Fahren zu zwingen - das macht mich immer richtig ärgerlich, will ich doch ein wenig links und rechts schauen!

Heute habe ich niemanden hinter mir und kann mich in Ruhe umsehen.  An einer Stelle, sehe ich einen Graureiher stehen, der gerade eine Maus gefunden hat.  Meine Augen suchen eine Parkmöglichkeit - bitte schnell!

Und tatsächlich gibt es auf der Straße - durch eine Weide - eine kleine Bucht, in der ich meinen Wagen abstellen kann. Ich sortiere mich und laufe zurück. Eine Frau steht mit ihrem Fotoapperat  und ist mit dem Graureiher beschäftigt - nun, ich will nicht stören. 

 ... bleibe ich in Entfernung stehen und warte ab. Sie winkt mich heran. Vorsichtig  gehe ich weiter - schließlich unterhalten wir uns einen kurzen Moment und plötzlich weiß ich, dass ich die Frau kenne.

Ich spreche sie konkret an und es braucht gar nicht lange, da heben wir uns wieder!  Was für ein Moment - da treffen wir uns nach bestimmt 10 Jahren einfach mal so wieder ...

 

Der Graureiher hat uns noch viel Spaß gemacht ...

Das Objekt meiner Begierde schwimmt seelenruhig zwischen dem Spießentenpaar , in weiter Entfernung - der Mittelsäger!

Ich habe ihn nur ein einziges Mal mit seiner Frau auf Fehmarn gesehen und das leider nur sehr kurz, da er es offenbar eilig hatte!

Aber auch die Spießenten gehören nicht zu den alltäglichen Enten. Ich hatte im letzten Jahr am Wöhrdener Loch, das große Glück eine männliche, schlafende Spießente  - auf dem für die Seeschwalben erbauten künstlichen Brutplatz - zu finden. Lange habe ich dort gesessen und darauf gewartet, dass Madame wach wird und aufsteht! Aber nein - irgendwann ging selbst mir die Geduld aus ...

Ja eigentlich bin ich heute noch traurig um den verpassten Moment!

Silberreiher

So herrscht der "König der Lüfte" über sein Revier...

Ich sehe ihn in der Wedeler Marsch und zwischen ihm und mir liegt eine mega Entfernung. Normalerweise hätte ich ihn  hier überhaupt nicht mit reingesetzt - aber er sitzt so majestätisch auf dem Ast, dass er meine volle Bewunderung hat...

Ich kann nicht gut beurteilen, wie alt er wohl sein mag. Aber andere Leute sind der Ansicht, dass es sich noch um einen recht jungen Seeadler  handelt, da er noch die hellen Flecken im Gefieder hat. Er sitzt dort jedenfalls etliche Stunden und schaut sich sehr genau um. Jedesmal, wenn er übers sein Revier fliegt, löst er große Panik aus. Tausende von Gänsen und etliche Enten heben ab - ein wahrhaft großes Schauspiel - fotografieren ist aus den unterschiedlichsten Gründen schwierig - aber ein Anfang ist sicher gemacht!


 

28.01.2024 - Wedel

Hatte ich gestern in der Carl Zeiss Vogelstation in Wedel einen Mittelsäger in Ferne entdeckt - und es kam, wie es kommen musste, ich fuhr heute noch einmal hin, in der Hoffnung, dass er dichter zu sehen wäre. Leider Nein! Dafür sah ich unweit der Stelle, an der ich mich gestern mit dem Graureiher unterhalten hatte, einen Schwarm kleiner, agiler Vögelchen - ich natürlich hin!

Ein Schwarm Erlenzeisige und mitten drin ein paar wenige Birkenzeisige!

Mein Herz machte einen Sprung - war ich doch schon zweimal in die Winsener Marsch gefahren, um sie (ohne Erfolg) zu suchen und heute, auf der Suche nach dem Mittelsäger - 150 Km entfernt, hat es endlich geklappt.

 

 

weiblicher Birkenzeisig

männlicher Birkenzeisig

Ein kleiner Ausschnitt aus dem Moment, indem die Gänse den Seeadler bemerken - natürlich  gehen auch die Enten hoch. Neulich sah ich ein Bild aus dem Katinger Watt, auf dem zu sehen war, wie ein junger Seeadler an einem recht großen Baumstück  das Fangen und Halten von Gänsen übt. Das hatte ich bislang weder gehört noch gesehen - aber sehr klug wie ich finde. Später hat er dann den Baumstamm ins Wasser geschmissen und sich wie ein Sieger oben drauf gesetzt...

In der Carl Zeiss Vogelstation treffe ich Heike  - wir halten nun heute gemeinsam Ausschau nach dem Mittelsäger. Er zeigt sich auch kurz, aber wieder in mega Entfernung. Ansonsten hat sich das Bild zum Vortag nicht verändert und wir beschließen zum Mühlenteich nach Wedel zu fahren und uns dort etwas umzusehen.

Auf dem Mühlenteich schwimmt eine Lachmöwe, zwei Teichhühner kommen uns näher und natürlich sind Stockenten auf dem Teich. Ich finde ja unsere Stockenten ebenso  schön, wie viele andere Entenarten. Da wir den Stockenten aber an vielen Stellen begegnen, haben wir uns sehr an sie gewöhnt und nehmen sie kaum noch wahr.  

Wer weiß, dass der Erpel hinten so wunderschöne gekräuselte Schwanzfedern hat und das sein grüner Kopf - je nach Lichteinfall - metallend in allen Farben schillert!

 

Wie bei vielen Enten und auch Vögeln, ist das Weibchen insgesamt unscheinbarer - aber in gutem Licht schön anzusehen.  Vielleicht fällt die unterschiedliche Wasserfärbung auf . Die Bilder sind alle am gleichen Teich gemacht - aber die Enten schwimmen an verschieden Stellen auf dem Teich und so kommen auch unterschiedliche  Lichteinfälle zutage. Selten erscheint die Lichtspiegelung aber so gravierend, wie hier auf diesen Bildern ...

Die Lachmöwe schwimmt in aller Ruhe ihre Bahnen und lässt es sich gut gehen. Sie genießt die Ruhe vor dem Strurm, denn wenn die Brutzeit los geht, dreht sie richtig auf!

Der Reiher saß auch die ganze Zeit versteckt irgendwo an der Böschung - plötzlich flog er los und da ich gerade am Quatschen war, bemerkte ich ihn spät. Aber ein Bild ist mir dann doch noch von ihm gelungen...

Es ist noch nicht die Zeit, um länger an einem Teich zu sitzen - mir wird kalt und so spazieren wir  noch um den Mühlenteich herum und abgesehen von viel Matsche und Fahrradfahrern, gab es tatsächlich noch ein bisschen was zu sehen.  Die Fahrradfahrer haben sich alle bedankt, dass wir immer so höflich an die Seite gesprungen sind - das hat mich gefreut. Aber irgendwie wünschte ich, dass sie auch erleben, wie es sich als Fußgänger spazieren geht, wenn man ständig herum springt. Zumal, dass keine Sonntagsfahrer waren, sondern Radrennfahrer - offenbar fand da heute irgendeine Rallye statt. Manchmal ist es gar nicht so einfach die vielen Interessen und Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen.


01.02.2024 - Steinhuder Meer

 

Laut Wetterapp neigen sich die Sonnentage dem Ende zu - es bleibt zwar noch ein paar Tage warm, aber es fängt wieder an zu regnen und zu stürmen.

Deshalb habe ich mir für heute vorgenommen, noch einen schönen Tagesausflug zu machen. Wohin soll es gehen? 

Ich könnte noch einmal in der Carl Zeiss Vogelstation nach dem Mittelsäger schauen - aber irgendwie merke ich, dass meine Motivation - in diese Richtung zu fahren -  nicht so richtig stimmt. Die Gefahr, an einem Wochentag über irgendwelche Bauern zu stolpern, ist recht groß - die Herrschaften haben ja bis zum Frühjahr ausreichend Zeit, andere Verkehrsteilnehmer daran zu hindern, von A nach B zu kommen.  Aus meiner Sicht, sollten diejenigen  Landwirte, für die die Einsparungen tatsächlich schwierig sind, weiterhin in irgendeiner Form unterstützt werden.  Wenn ich mich hier bei mir Zuhause umsehe, sehe ich allerdings keine Höfe, die in irgendeiner Form bedroht sind.  Sie wachsen und gedeihen recht prächtig. Das mag für  einen Bauern in Thüringen schon ganz anders aussehen!  Niemand mag freiwillig auf irgendetwas verzichten, das er im Laufe seines Lebens lieb gewonnen hat. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem mal geguckt wird, was eigentlich mit den Beamten los ist!

Nun gut, zurück zu meinem Tagesausflug. Es sind nicht nur die Bauern, die mich abschrecken in Richtung Hamburg zu fahren, sondern auch die Endlosbaustelle vor dem Elbtunnel. Kurzum, ich fahre nicht nach Wedel.

Dann habe ich noch Fehmarn im Kopf, ist mir allerdings doch im Moment ein Stück zu weit. Bleckede reizt mich - schließlich fahre ich ans Steinhuder Meer.  Und um es vorweg zu nehmen, ich komme komplett an mein Ziel und auch wieder zurück.  Zurück dirigiert mich mein Handy, so geschickt auf irgendwelchen Nebenstraßen, dass ich erst in Schwarmstedt auf die A/7 komme. Echt super

In Steinhude angekommen, fahre ich auf den ersten großen Parkplatz links rauf.  Recht bald stoße ich auf einen kleinen Trupp Gänsesäger. Leider sind sie durch die Ufervegetation nicht gut zu sehen, hinzu kommt, dass sie kleine Schisser sind. Ich kann mich noch so langsam bewegen - sie bekommen mich sofort mit und schwimmen in Windeseile davon. Vom Mädchen gelingen mir ein paar Bilder - vom Jungen eigentlich nur ein Einziges. Er sucht sofort immer das Weite, wenn ich ihn nur gesehen habe!

 

Gänsesäger Weibchen - traf ich auf einem etwas ruhiger gelegen Seitenarm des Steinhuder Meeres ...

... hier nun bin ich auf dem Steinhuder Meer - auf dem die Wellen mit der Zeit immer stärker wurden ..

Gänsesäger Männchen - der Wind am Steinhuder Meer hatte um Einges zugelegt, was das Fotografieren nicht leichter machte. 

Herrn Gänsesäger bleibt natürlich nicht verborgen, das seine Frau Gemahlin einen Fisch gefunden hatte, den sie offenbar nicht gewillt war, mit ihm zu teilen!

Den Grad des Windes kann man an der Frisur des Gänssäger Mädchens gut erahnen ..

Haubentaucher im Schlichtkleid

Der Haubentaucher schwamm ein ganzes Stück entfernt und ich bin eigentlich nur durch eine neben ihm schwimmende Möwe aufmerksam geworden. Im ersten Moment dachte ich, es sei mir gelungen einen "Taucher"  zu fotografieren (darauf bin ich schlon lange scharf). Aber nein - es war "nur" ein Haubentaucher. Der Haubentaucher interssiert mich auch schon eine ganze Weile, denn er brütet oft dicht am Menschen und trägt seine Küken, wie der Schwan auf dem Rücken und das ist ein wahrhaft süßes Bild.  In Ferne habe ich das immer mal gesehen, aber ein richtig schönes Bild habe ich von dieser Situation nicht, da der Haubentaucher mit seinen Küken auch ganz schnell das Weite sucht, wenn man ihm zu Nahe kommt. Und er hat ja recht - besser ist es! 

Auf dem Rückweg zum Parkplatz  schaue ich ein wenig in die Bäume  und finde noch ein paar Singvögelchen ...

 

Rotkehlchen

Ein Erlenzeisigpaar - auf dem oberen Bild ist natürlich  das Männchen, unverkennbar am doch sehr viel auffälligerem Gefieder. Der Erlenzeizig brütet in den Mischwäldern Deutschlands, lese ich gerade. Da bin ich erstaunt, weil ich im Sommer noch nie einen Erlenzeisig gesehen habe.  Er gilt als "Teilzieher" . Allerdings kommen wohl im Winter noch etliche Vögel  aus dem Norden zu uns und sind in großen Schwärmen bei uns zu sehen. 

Da ich noch ein bisschen Zeit und Lust habe, fahre ich noch nach Winzlar , laufe durch die Meerbruchwiesen. Dort war ich vor vielen Jahren schon einmal und leider war es einer derart anstrengende Völkerwanderung, dass ich nie wieder dorthin gekommen bin.  Obwohl ich mich nicht mehr erinnere, zu welcher Jahreszeit ich dort war, erinnere ich mich noch gut daran, dass nicht ein einziger Vogel zu sehen war. Natürlich kenne ich die Umstände nicht, aber ich befürchte, dass es genau mit dieser Völkerwanderung zu tun hat. Wenn die Menschen auf den Wegen und in den Hütten meinen, sie seien in einem Naherholungsgebiet, dann wird das natürlich auch nichts.  Das sehe ich im Sommer auch häufig in der Carl Zeiss Vogelstation, Menschen auf  Rollschuhen in die Hütte getrampelt kommen. Und sagen darf man natürlich nichts, weil in den Vogelgebieten keine Verbotsschilder hängen und wenn welche hängen würden, dass würde es trotzdem kaum jemanden interessieren.

Leider bin ich im Laufe der Jahre von diesen  ignoranten Menschen  komplett abgefressen ...

2023-02-07 

Kernbeißer auf dem Hof 

Die Kernbeißer kann man nur mit etwas Glück im Winter sehen - ansonsten lebt der Kernbeißer versteckt für das menschliche Auge weit oben in den Baumwipfeln. Früher, wenn es richtig kalt war, kamen sie mit der ganzen Familie an die Vogelfutterstelle. iIn den letzten Jahren habe ich kaum noch welche gesehen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass es nicht kalt genug wird oder ob auch die Population der Kernbeißer zumindest regional abnimmt. Das wäre schade - ich habe sie heute auch nur durch einen Zufall entdeckt.

War ich doch gerade heraus gegangen, um noch ein paar Nüsschen für die Rabenkrähen hinzulegen und stand nun erwartungsvoll vor dem Fenster in der Annahme, dass sie sich bedanken würden. Aber sie kamen gar nicht - statt dessen sah ich die Kernbeißer durch's Geäst hüpfen. Es war zwei männliche Vögel - imgrunde auch ein bisschen weit weg, aber was spielt das schon für eine Rolle...

17.02.2024

Heute bin ich nach einer langen Pause mal wieder Richtung Wesselburen gefahren. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, weil ich auch Cuxhaven und Fehmarn sehr attraktiv fand. Ich hatte aber mitbekommen, dass sich im Speicherkoog ein Prachttaucher aufhält - das war dann letztlich der Moment, in dem ich mich für Dithmarschen/Nordfriesland  entschied.

Um es vorweg zu nehmen - am Ende des Tages, hatte ich viele Vögel gesehen, aber keinen Prachttaucher - nun gut, das hebe ich mir für das nächste Jahr auf!

Mein Plan war es, mit dem hell werden vor Ort zu sein. Nach dem Motto: Der frühe Vogel  ...

"Früh" war dann ich vor allem! Der Elbtunnel ist für dieses Wochenende gesperrt und ich muss durch Hamburg.  Um mich damit nicht zu stressen,  bin ich bereits um 6:00 Uhr in Hamburg gewesen. Die Hinfahrt war noch erträglich, weil sich der Verkehr in Grenzen hielt. Einzig schwierig gestaltete sich für mich, den ständig wechselnden Fahrbahnmarkierungen zu folgen und dabei nicht meinen Weg aus den Augen zu verlieren.  

Schließlich kam ich aber gut an den A 23 raus und konnte meinen Weg  geruhsam fortsetzen.

Gegen 8:00 Uhr kam ich im Speicherkoog an - natürlich wurde es Zeit, mich in die Büsche zu schlagen!  Die Luft roch so herrlich morgendlich  - das frische Gras  nass, es strömte einen frischen Geruch aus - die Gänse schnatterten und ansonsten war es still.  Das war für mich das Gefühl  angekommen zu sein...

 

Zunächst beschäftigte  ich mit einem recht großen Trupp Schellenten - sie schwammen  auf dem Wasser - vielleicht ein Stück zu weit, um sie gut fotografieren zu können! Aber kaum das ich mich der Uferböschung näherte, hatten sie nichts eiligeres zu tun, als rasant die Entfernung zwischen uns noch weiter zu vergrößern. Doof ...

 

Naja, ich machte dennoch ein paar Bilder - musste mich allerdings erst wieder daran gewöhnen, dass die dunkle Wasseroberfläche eine Menge Licht schluckt.  Auf die Entfernung war keine vernünftige Belichtung hinzubekommen - folglich litt natürlich auch die Schärfe. 

Egal - ich hatte noch nie soviele Schellenten gesehen  und freute mich über ihren Anblick. Die Männchen waren auch schon in Balzstimmung - das sieht immer so lustig aus, wenn sie ihren Kopf auf den Rücken legen und dann mit hochaufgerichtetem Schnabel ihren Hals hochstrecken ...

 

Zunächst erstmal nur das Schellenten - Männchen

Den Schellenten begegnete ich an den unterschiedlichsten Stellen eigentlich über den gesamten Tag - ohne je ein vernünftiges Bild hinzubekommen. Sie passten mega auf und kaum bemerkten sie mich, waren sie weg. Später hatte ich überlegt, ob das auch mit meiner roten Jacke zusammenhängen könnte. Diese Jacke ist mega warm und ich war froh, dass ich mich für sie entschieden hatte, denn es war so am Wasser doch recht kühl und vor allem windig. Aber den Schellenten schien sie nicht zu gefallen ...

 

Am Odinsloch

schwimmen weit hinten etliche Enten und Gänse - und ich traue meinen Augen kaum, recht nah ein weiteres "Panzerknackerpaar".  Ich hatte ja schon im Speicherkoog eines entdeckt - die mich aber leider auch entdeckt hatten und natürlich sofort Distanz aufbauten. So sind sie die Banausen - nicht nur die Schellenten...

Ich warte also den Moment ab, indem sie tauchen und laufe schnell zur Böschung und hocke mich dorthin. Keine Ahnung, warum sie mich sofort sahen - vielleicht ist meine rote Jacke echt für die Vogelfotografie nicht geeignet - ich muss das künftig anders machen!

Jedenfalls riss ich die Kamera hoch und sie setzten zum Flug an. Da habe ich mich noch eine ganze Weile über mich geärgert - ich hätte einfach im Auto sitzen bleiben sollen und auf meine Chance warten!

Ich habe dann noch ein paar Flugbilder halbwegs hinbekommen, die allerdings eine kürzere Zeiteinstellung gebraucht hätten, um auch in den Flügeln scharf zu werden.

 

Am Eidersperrwerk ...

Im Katinger Watt

 

Wie die Schellenten sind auch Zwergsäger Baumhöhlenbrüter. Man hat sie  auch schon in Nistkästen brüten sehen.  Sie leben im hohen Norden und sind leider auch in ihrem Bestand gefährdet.  Ursache dafür sind die Abholzungen von Wäldern entlang von Flussläufen. In Russland z.B. hat der amerikanische Nerz dramatisch zugenommen, der auch für die Zerstörung von Zwergsägergelegen verantwortlich ist. Ölpesten sind auch eine dauernde Gefahr für die an Meeresküsten überwinternden oder rastenden Vögel.

 

Silberreiher

Die beiden Nilgänse haben heute schon mal Probebrüten gemacht. Sie kuschelte sich ins Nest - er schnaubte heftig durch die Nase und vertrieb sämtliche mögliche Konkurenten, die nur er sah. Insgesamt machten aber beide einen guten Job!

Plötzlich stand sie wieder auf und kurze Zeit darauf flogen beide weg ...

Herr und Frau Haussperling (Spatz) machen sich für die nächste Brutsaison auch schon mal fertig. Er legt sein Prachtkleid an - ist zwar noch nicht fertig, aber deutlich zu sehen. Sie zieht ihr feinstes Röckchen an und imponiert ihm schon mal. 

Heckenbraunelle

 

Zurück zum Speicherkoog...

 

 

Auf dem unteren Bild sind eindeutig zwei Haubentaucher - der Rechte ist vielen bekannt - der Linke wirft Fragen auf. Ich hatte ihn schon am Steinhuder Meer gesehen und auf die Entfernung fälschlich mit einem Sterntaucher im Schlichtkleid verwechselt. Heute nun sehe ich beide im Speicherkoog. Ich habe natürlich Google gefragt und die sind der Ansicht, dass es beides Haubentaucher sind: Der linke noch im Schlichtkleid,  der Rechte schon im Prachtkleid. Das leuchtet mir irgendwie nicht ein, dass zur selben Zeit der Wechsel vom Winter ins Sommerkleid so unterschiedlich verlaufen kann - zumal wir ja erst Mitte Februar haben.

Ich dachte auch schon, ob das vielleicht ein Jungtier aus dem letzten Jahr ist - weiterbringende Informationen dazu konnte ich bislang nicht finden.

Ich bleibe dran ...

 

"Dem Mittelsäger sein Weibchen" schwimmt ohne den Herrn Gemahl im Speicherkoog herum.  Leider recht weit entfernt ...

Der Mittelsäger hat mir in diesem Jahr schon eine ganze menge Aufregung geschenkt. Dreimal "Carl Zeiss Vogelstation" und immer so weit weg ...

Aber in der "Carl Zeiss Vogelstation"  war es Herr Mittelsäger persönlich, dem ich nachgejagdt bin, da war von ihr gar nichts zu sehen. Wie auch, "dem Mitelsäger sein Weibchen" schwimmt ja auch im Speicherkoog ...

Pfeifenten ...

Ein Trupp Schnatterenten

Auf meiner Rückfahrt Richtung Heimat, sehe ich plötzlich eine einzelne Schellente im Hafen herum schwimmen. Das ist meine Chance - also sie schwimmt nur ein Stückchen weg - kommt aber nach einer Weile wieder zurück.

Da habe ich heute mega viele Schellenten gesehen und hier werde ich nun endlich fündig. dadurch, dass sie im Hafen herum schwimmt, scheint sie nicht ganz so ängstlich wie ihre Artgenossen zu sein - dafür bedanke ich mich herzlich 

 

... und tschüß bis zum nächsten Mal -  Mitte März öffnet der Kiosk am Eidersperrwerk: Ich werde da sein!