Limikolen 1


Limikolen sind Watvögel - sie suchen ihre Nahrung im - von der Flut zurück gelassenen -  feuchten Meeresboden.

Einige wenige habe ich in der Winsener Marsch gesehen - überwiegend habe ich diese Vögel in der Wedeler Marsch an der Elbe oder auf Fehmarn im Vogelschutzgebiet beobachten können.

In solchen Momenten möchte ich aufhören zu atmen, damit ich blos keinen Vogel aufschrecke.

                                     Der Rotschenkel

Der Vogelkenner, Wissenschaftler, Biologe  und ich als Lernende unterteilen die Vögel in Brutvögel, Jahresvögel, Zugvögel und Wintergäste:

Der Brutvogel kennzeichnet eine Art, die sich in Deutschland fortpflanzt.

Als Jahresvogel sind Arten bezeichnet, die im ganzen Jahresverlauf festzustellen sind.

Zugvögel verlassen Deutschland im Winter oder diese Arten ziehen als Bewohner anderer Regionen durch Deutschland hindurch.

Als Wintergast sind Brutvögel anderer Regionen bezeichnet, die Deutschland zum überwintern aufsuchen.

Rote Liste der Brutvögel:

RL 0 - diese Art ist als Brutvogel in Deutschland ausgestorben.

RL 1 - vom Aussterben bedroht

RL 2 - stark bedroht

RL 3 - gefährdet

RL R - geografische Restriktionen

RL V - Vorwarnliste

Zu dem Limikolen gehören alle Regenpfeifer, Schnepfenvögel, Möwen und ihre Verwandten: z.B.:

 

der Austernfischer              die Bekassine                               das Odinshühnchen     

der Sandregenpfeifer          der Säbelschnäbler                      der Goldregenpfeifer

der Kiebitz                          der Mornellenregenpfeifer          der Steinwälzer

der Kampläufer                  der Regenbrachvogel                   der Rotschenkel

die Uferschnäpfe                der Grünschenkel

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Kiebitze in Begleitung von Goldregenpfeifer

Grünschenkel

Der Grünschenkel gehört zur Familie der Schnepfen. Er ist ein recht großer Wasserläufer.

In Mitteleuropa ist er nur in Ausnahmen ein Brutvogel - seine Brutheimat reicht von Schottland über Skandinavien bis in die Tundrenzone Ostsibiriens.

Der Grünschenkel führt einen beeindruckenden Balzflug, um seine "Auserwählte" auf ihn einzustimmen, vor - er zeigt Kapriolen wie Sturzflug, Längsrollen und Segelflug, begleitet von flötenden und jodelnden Liebesgesängen.

Er führt eine monogame Saisonehe - ein in den Niederlanden beringter Vogel wurde 24 Jahre alt.

Außerhalb der Brutzeiten kann man den Grünschenkel als Durchzügler hier bei uns an der Küste oder in Gewässern des Binnelandes mit etwas Glück  beobachten.

Er gilt als Langstreckenflieger und überwintert im atlantischen Westeuropa, im Mittelmeergebiet, in Vorderasien, in Sri Lanka, Hinterindien, im tropischen Afrika und in Australien.

Leider wird auch der Grünschenkel während seines Zuges in Frankreich, Italien und den anderen Mittelmeerstaaten im Rahmen von Freizeitgestaltung zum Spaß gejagt. Etliche Vögel werden so jedes Jahr z. B. auf Malta abgeschossen.

Die angeschossenen Vögel werden durch Schrotkugeln schleichend vergiftet und haben keine Überlebenschance.

Dennoch steht der Grünschenkel (noch nicht) auf der roten Liste.

Ich hatte das große Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und konnte im Vogelschutzgebiet auf Fehmarn diese schönen Bilder von den Grünschenkeln machen.

Grünschenkel

Die Bekassine

Die Bekassine  (Brut-, Zugvogel+ Wintergast) brütet u.a. bei uns in Norddeutschland in Sümpfen, Gräben und nassen Wiesen. Sie lebt eine "Saisonehe", aber mit ständigen "Seitensprüngen". In Deutschland ist sie vom Aussterben bedroht (RL 1).

Ich hatte vereinzelt das Glück, sie im Vogelschutzgebiet Wallnau auf Fehmarn beobachten zu können - einige Male, aber nur einzelne Vögel, habe ich auch in der  Wedeler Marsch gesehen.

 

3.08.2013 ist mir diese Bekassine vor die Linse gekommen. Damals hatte ich zwar schon ein gutes Nikon Objektiv, aber definitiv nicht genügend Brennweite , um diesen wunderschönen Watvogel  richtig in Szene setzen zu können. Außerdem stimmt die Belichtungszeit nicht und dadurch sind die Bilder unscharf geworden. Das passiert mir zwar heute (2019) auch noch gelegentlich,, aber insgesamt erkenne ich an diesen Bildern, dass ich doch einiges gelernt habe.

Gerne würde ich diese Bekassine heute noch einmal fotografieren, aber sie ist leider selten geworden. Ähnlich wie der Kiebitz und etliche andere Wiesenbrüter  braucht man schon eine gehörige Portion Glück sie zu finden. Die Bekassine ist heute "vom Aussterben bedroht". Bereits 2013 war sie Vogel des Jahres , um auf  ihr Aussterben aufmerksam zu machen.Ihr Lebensraum, die  Moore und Feuchtgebiete, verschwindet zunehmend. Nur wenn endlich Naturschutz und Landwirtschaftspolitik miteinander anfangen zu reden, können unsere Wiesenvögel überleben. 

Die Bekassine wird auch gerne "Himmelsziege" genannt, weil ihre äußeren Schwanzfedern im Sturzflug in Schwingungen geraten und so ein "Meckern" entsteht.

Der Bruchwasserläufer

Der Rotschenkel


                   Der Kiebitz ....

                                                trägt in seinem Gefieder so unglaublich viele Farben...!!!!!!!!!!


Flussuferläufer

Bruchwasserläufer

Während der Bruchwasserläufer früher in Norddeutschland ein regelmäßiger Brutvogel war, brütet er hier heute nur noch sehr selten.Überhaupt ist er  in Mitteleuropa fast vollständig als Brutvogel verschwunden, da sein Lebensraum, das Moor weitgehend zerstört wurde. (RL 1)

Ungefähr in den 1960er - Jahren brachen die letzten Restpopulationen Mitteleuropas zusammen. Heute brütet die Art nur noch sporadisch in Deutschland und in Polen - maximal 5 Brutpaare!

Das Brutgebiet des Bruchwasserläufers erstreckt sich heute vom Nordwesten Europas in Schottland über Skandinavien und das Baltikum ostwärts bis nach Sibirien.

Während seines Durchzugs - er überwintert in Afrika, südlich der Sahara - hatte ich   die Möglichkeit ihn einige Male auf Fehmarn beobachten zu können. Hier ist er mir - zu meiner großen Freude - auch einmal recht nah gekommen.

Man kann seinen Augenstreif gut erkennen und auch die gelblich gefärbten Beine.

 

 

"Der Bruchwasserläufer bereitet dem Anfänger aufgrund seiner Ähnlichkeit mit anderen Läufern regelmäßig Bestimmungsprobleme" - so steht es in einem meiner Vogelbücher. ... und in der Tat brüte ich bei der Bestimmung der Vögel auf diesem Bild schon eine ganze Weile. Ich habe mich jetzt für den Bruchwasserläufer, der hier schön in einem kleinen Trupp zu sehen ist, entschieden. Sollte aber jemand eine andere Idee dazu haben, wußte ich sie gerne.

 

Hhhmmm - vieleicht sind es ja doch Kampfläufer!

Hier gibt es einen kleinen Minisäbelschnäbler zu sehen - er war recht weit weg.

Ein noch kleiner Säbelschnäbler - hier in der Wedeler Marsch - bislang der Einzige, den ich gesehen habe.

Man kann lesen, dass  in Mitteleuropa außendeichs an Nord - und Ostsee ca. 20000 (davon 6900 in Deutschland) und am Neusiedler See ca. 400 Paare brüten.

Der Säbelschnäbler steht nicht auf der Roten Liste - er gilt als Brut -, Jahres- und Zugvogel, vereinzelt als Wintergast.

Austernfischer

Austernfischer bei ihrer wichtigsten Mission ...

Dunkle Wasserläufer

Kampfläufer


Was sitzt denn da unmittelbar vor uns: Glück muss man haben! Die Bekassine ist stellenweise so dicht, dass ich sie mit meiner Brennweite nicht mehr scharf einstellen kann.

Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, wo wir dieses Glück hatten. Waren wir in der Wedeler Marsch. Im Katinger Watt oder gar auf  Fehmarn. Aber was soll ich mir das Herz schwer machen. Es ist letztlich völlig egal. Die Bilder bzw. die einmalige Chance zählt


Die Austernfischer im Beltringhader Koog

Das war hier eine so beschauliche Atmosphäre mit dem Austernfischer und den Schafen, dass ich ewig hätte dieses harmonische Bild genießen können. Die beiden Austernfischer brüteten auf der Rückseite eines Restaurants, das wohl nicht mehr in Betrieb war. Es wirkte irgendwie kaputt. Es hatte aber Teile eines Balkons oder einer Terrasse, die die Austernfischer für absolut geeignet hielten

Auch wenn Schafe nachweislich keine Lemikolen sind gehören sie hier einfach mit rein!


Uferschnepfe im Prachtkleid

Sie saß lange dort auf dem Pfahl, dennoch war ich wieder so mega aufgeregt. Eine Uferschnepfe, die sich so schön hinsetzt, mit aller zeit und Ruhe ... sieht man nicht aller Tage. Es war ein absolutes Highlight. Fotografisch war es gar nicht so einfach. Die Sonne war zu grell, die Belichtung stimmte nicht so und natürlich hatte ich große Schwierigkeiten das Objektiv aus der Hand zu halten. Oft liest man ja, dass Hobbyfotografen  extra nochmal erwähnen, dass sie kein Stativ benutzt haben. mir ist das ehrlich gesagt, sehr Schnurtz. Ich hätte mir gerne mein Stativ gewünscht. Sicherlich wären die Bilder schärfer geworden. Aber ich will nicht meckern: Meine erste Uferschnepfe kann sich durchaus sehen lassen!

Natürlich keine Lemikole - aber  sie gehört zur Uferschnepfe, wie die Schafe zum Austernfischer