Norwegian Escape - 23. 10.2015

Im April – ich glaube, es war April – saß ich mit meinen Kolleginnen in der S- Bahn Richtung Stadt. Keine Ahnung, warum!

Da sagt die eine Kollegin zur  Anderen, wann willst du frei haben… im Mai! Also mir ist das… eigentlich wie immer wurscht – aber ich muss unbedingt am 23. Oktober frei haben – weil da kommt die Norwegian  Escape nach Hamburg und da kann ich nicht arbeiten!

Irgendwie – finde ich … werde ich etwas mitleidig angelächelt – aber mein Wunsch wird zur Kenntnis genommen.

Und meine Kollegen sind toll – ich hätte im Laufe der Zeit unter den strapaziösen Zeiträume längst vergessen, was mir im April wichtig war.

Aber heute Nacht fährt die Escape so dicht an mir vorbei, dass ich sie fast anfassen kann  - ich möchte mich bedanken … bei meinen Kollegen, bei der Escape und auch bei dem Ehepaar, das neben mir stand und mir die Angst vor dem dunklen Hafen nahm.


Dazu später mehr!

Sie kam ganz leise – um ca. 00:30 Uhr.

Ich kann mich gar nicht erinnern, ob ich jemals zu dieser späten Zeit in den Hafen gefahren bin – alles hatte ich gut vorbereitet. Mir überlegt, wie ich die  Kameraeinstellungen machen will, damit das Schiff nicht verwackelt, wenn es in den Hafen kommt. Nur zu gut hatte ich die Cruise Days in Erinnerung, wo ich dann letztlich beim großen Spektakel  doch überfordert war. Hatte mich für das Feuerwerk falsch positioniert, das Stativ rutschte im Sand weg, die Schiffe waren – was an sich ja schön ist, aber nicht zum fotografieren – viel zu dicht, ich hatte keinen Schiffsanfang und kein Ende auf den Bildern und außerdem waren sie alle mehr oder weniger verwackelt. Das wollte ich jetzt nicht wieder.

Also,  alles diesmal durchdacht.

Als ich gegen 23:00 Uhr im Hafen ankomme, wundere ich mich über den Betrieb. Ich habe das Auto kurz vor den Landungsbrücken abgestellt und freue mich, doch so dicht einen  Parkplatz gefunden zu haben. Beladen mit meinem Stativ mache ich mich auf den Weg  zum Aussichtsturm am Cruise Center Altona. Der Weg zieht sich … ich komme zunehmend aus dem Geschehen heraus – die Straße wird immer leerer … nur auf Höhe der Hafenstraße lungern irgendwelche Typen in den Ecken herum. Mir wird schon etwas  ängstlich – aber ich setze meinen Weg zügig fort.

Gegen 23:30 Uhr habe ich mein Ziel erreicht und außer zwei Typen bin ich hier weit und breit alleine.  Diese Situation halte ich keine 1,5 Stunden aus!

In mir arbeitet es – muss ich doch womöglich nach Hause fahren, weil ich mich hier nicht traue alleine zu stehen? Ich bin hin und her gerissen zwischen Angst und meinem Wunsch, die Escape bei ihrer Einfahrt in den Hafen zu sehen.

Baue ich also doch mein Stativ auf und versuche mich nicht in meine Angst fallen zu lassen. 10 Minuten später packe ich alles wieder zusammen – es geht nicht!

In rasendem Tempo eile ich zurück, bis endlich wieder Betrieb um mich herum ist. Auf meinem Rückweg habe ich eine Menge freier Parkplätze gesehen – vielleicht könnte ich das Auto hier einfach dichter dran parken.

So mache ich das dann auch, als ich gegen 00:30 wieder zurück bin, sehe ich sie schon kommen. Die letzten Meter muss ich rennen – schnell das Stativ aufgebaut und dann geht es auch schon los. Zu meiner großen Freude gesellt sich mir noch ein sehr nettes Ehepaar dazu – zu dritt verfolgen wir die Escape bei ihrer Ankunft im Hafen. So etwas hätte ich mir auch nicht träumen lassen – zu dritt!

Nach einer Weile verabschiedet sich das Ehepaar und ich packe auch ein, weil sich meine Angst  schon wieder breit macht.

Ich freue mich, über das was ich fotografieren konnte und fahre nach Hause.

HAMBURG EMPFÄNGT GRÖßTES KREUZFAHRTSCHIFF         -                                alle nachfolgenden Bilder sind leider nicht von mir!

Die "Norwegian Escape" ist nun startklar. Die erste Reise wird das schiff nach Miami führen, wo es vom Musiker Pitbull getauft werden soll.

Die Brücke der "Norwegian Escape" - von hier aus steuren Kapitän und Mannschaft den Luxusliner über die Weltmeere


Die "Escape" soll für jeden etwas bieten - daher gibt es an Bord natürlich auch eine Bar mit edlen Spirituosen.

Das Atrium im Inneren des Schiffes - drei Decks sind zu erkennen , 20 gibt es insgesamt.

15 Restaurants und acht Bars gibt es auf der "Norwegian Escape"