16. 04. 2023 Zurück zu meinem Ausflug ins Ochsenmoor - die erste Seite ist voll - hier geht es weiter ...
Die ersten Kampfläufer sind angekommen.
Auch der Kampfläufer gilt in Deutschland vom Aussterben bedroht (Kategorie 1). Ihr Lebensraum - die Feuchtwiesen - werden immer mehr zerstört - der Kampfläufer findet bei uns kein Futter mehr. Nur sehr wenige Paare brüten bei uns noch an der Nordsee - sie werden extrem geschützt. Die meißten sind hier nur während ihres Durchzugs zu beobachten - sie fliegen weiter vor allem nach Skandinavien und in den Norden Russlands.
Der Kampfläufer im Prachtkleid trägt eine auffällige Haube und trägt eine spektakuläre Halskrause. Hier auf meinem Bild kann ich nicht erkennen. ob sich da in Ansetzen schon was tut. Der rechte, weiße Kampfläufer könnte ein Jungvogel aus dem letzten Jahr sein.
Der Kiebitz
steht ebenfalls als "stark bedroht" auf der Roten Liste (Kategorie 2)
Rund um Hüde habe ich nun schon insgesamt sehr dicht beieinander 5 Storchenhorste - die alle besetzt sind - entdeckt.
Die Rauchschwalbe mit ihrem tief gegabeltem Schwanz - oft fällt er gar nicht auf!
Neulich in der Carl Zeiss Vogelstation sah ich meine erste Rauchschwalbe - nun hier die Zweite. Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, es ist ein Männchen. Jedenfalls sitzt es schon eine ganze Weile und ruft - hier sieht es gar so aus, als wolle er Brautgeschenke machen - aber was hilft's: Es kommt kein Mädchen!
Er ist halt auch noch sehr früh!
Solche Bilder liebe ich. Ich hörte den Wiesenpieper singen und brauchte eine ganze Weile bis ich ihn entdeckt hatte...
Die Fasane im Ochsenmoor werden wohl hoffentlich nicht zum Abschuß gehalten ...
Herr Fasan saß mit seiner Angebeteten fast vor mir - ich glaube, wir haben uns alle erschrocken! Ich habe sofort den Rückzug angetreten, wollte ich sie doch nicht verscheuchen - vielleicht gelingt mir ja mit Geduld noch ein Bild von den Beiden! Nee, es kam anders: Er rannte sofort in entgegengesetzter Richtung auf die Wiese ... - Sie hatte sich nahezu aufgelöst ...
Ich bin ganz kurz hin, um nachzuschauen - hatte ich das doch niemals zuvor gesehen - ein kurzes Bild und dann bin ich sofort weg gegangen ...
Sie lag im tiefen Gras regungslos und wenn ich nicht gewußt hätte, dass dort ein Fasanenmädchen im Schutz liegt, hätte ich sie nie gesehen!
Ich habe mich wieder ins Auto gesetzt - den Motor hatte ich schon ausgemacht, als ich die Beiden dicht beieinander gesehen hatte.
Aber sie waren echt sehr geduldig - er fing mittlerweile an, Nahrung zu suchen und von ihr war noch immer nichts zu sehen ...
Irgendwann habe ich ihnen alles Gute gewünscht und bin weiter gefahren. Auf meinem Rückweg - einige Zeit später- habe ich noch einmal bei ihnen gehalten...
Madam hatte sich aus ihrer Schockstarre gelöst und war zu ihrem Held gerannt - der ja ohnehin sehnsüchtig auf sie gewartet hatte ...
Auf meinem Rückweg macht sich meine generelle Erschöpfung bemerkbar - ich muss zwischenzeitlich gegen mein Bedürfnis - einfach die Augen zu schließen - ankämpfen!
Aber alles halb so schlimm - ich habe meine Augen wach, für die wundervoll bemalten Stromkästen am Straßenrand ...
Dieser Stromkasten stand irgendwo und war von mehreren Seiten bemalt ...
Der heutige Tag war super schön und ich habe alles richtig gemacht ...
Ich freue mich über dieses Bild - noch mehr würde ich mich freuen, wenn die obere Wiesenschafstelze ihren Kopf gehoben hätte - alles zu seiner Zeit!
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Die Rohrammer ..
2023-04-20
Weißstorch "Heinrich" hat eine Neue. Eigentlich hatte er auf "Ilse" gewartet!
Ich bin heute morgen in der Frühe gestartet und hatte mir in den Kopf gesetzt den Horst von "Heinrich" zu finden. Um 4:00 Uhr war die Nacht aus den unterschiedlichsten Gründen zu Ende. Ich stand auf und versuchte anhand der mir zur Verfügung stehenden Informationen eine grobe ungefähre Richtung zu bekommen.
Es ist ein unglaubliches Gefühl für mich, wenn ich am Ende des Tages alles richtig gemacht habe. Sicher hätte ich bessere Bilder machen können - aber ich weiß ja von mir, das ich so aufgeregt sein kann, dass ich ggf. vergesse den Auslöser zu drücken!
Außerdem ist es bei schwierigem Wetter mit der Schärfe immer auch ein Problem, zumal der Horst von "Heinrich" doch recht weit entfernt war.
Andererseits hätte mir die tolle Sonne "Heinrichs" weißes Federkleid möglicherweise ausgerissen - nie ist alles beisammen - aber ich bin mega zufrieden!
Ich starte also früh und steuere zunächst einen Ort an, an dem ich komplett falsch bin. In dem Ort fühle ich mich sehr unwohl, weil ich durch mein langsames Fahren die Aufmerksamkeit der Dorfbewohner auf mich lenke. Ihre Blicke sind sehr misstrauisch. Ich kann das gar nicht glauben - sitze ich alte Frau alleine in einem Auto und die Leute scheinen sich zu fragen, wen oder was ich ausspionieren möchte. Gruselig - fast bin ich froh, dass ich den Horst von "Heinrich" hier nicht finde...
Ich gebe in mein Navi einen anderen Ort ein und bekomme die Info, dass es zu diesem Standort ungefähr noch einmal eine halbe Stunde zu fahren ist.
Jetzt komme ich doch etwas unter Druck - muss ich mich doch demnächst auf den Weg nach Hamburg machen. Aber ehrlich - jetzt bin ich bereits ca. 100 Km gefahren - da kann ich doch nicht einfach zurück fahren!
Außerdem will ich "Heinrich" finden!
Ich gebe Gas und mache etwas, was mir zuvor sehr selten gelungen ist - ich zeige Hamburg einen Vogel und stelle mich persönlich mit meinem heutigen Wunsch in den Vordergrund!!!
Und dann bin ich mir plötzlich sicher, "Heinrich" gefunden zu haben ...
Aber seine "Neue" kann ich nicht entdecken ....
Wieder kämpfe ich mit meinem Verantwortungsgefühl: Was tun, warte ich auf Bewegung im Horst oder gebe ich auf und fahre zur Arbeit?
Nach einer ganzen Weile, glaube ich mich für heute geschlagen geben zu müssen - keine Ahnung, ob sich hier noch was tut!
So ganz langsam krieche ich mit Paul los - schon etwas traurig!
Plötzlich werde ich von einer jungen Frau, die mit ihrem Hund spazieren geht, angesprochen. Wir überlegen gemeinsam, ob "die Neue" im Horst liegt oder wie die Situation zu verstehen sein könnte und kommen sehr nett ins Gespräch.
Und wieder kommt so ein unglaublicher Moment: Sie sagt, da kommt sie und plötzlich ist sie da!!!
Ein unbeschreibbares Gefühl - ich habe die junge Frau, als meine Glückgöttin bezeichnet. Ohne sie und ihren Hund, wäre ich längst weg gewesen und mürrisch zur Arbeit gefahren!
"Die Neue" ist eine Schwarzstörchin!
Eine Verpaarung in dieser Form ist in Deutschland nicht bekannt. Die Beiden sind ein spektakuläres Schauspiel - durchaus als eine Sensation zu bezeichnen.
"Heinrich" ist richtig bemüht ...
30.04.2023 Am Ochsenmoor
Kurz vor 5:00 Uhr schreit Minki mir ins Ohr, dass sie Appetit bekommt auf ein kleines Leckerlie - Nun gut, normalerweise ist das nicht meine Zeit - aber heute stehe ich auf und erfülle ihre Wünsche.
Ich hatte mir vorgenommen ins Ochsenmoor zu fahren und dort nach den Großen Brachvögeln zu schauen.
Angesichts der Feiertagssituation (1. Mai - verlängertes Wochenende) befürchtet ich Völkerwanderungen am Ochsenmoor - mit dem Fahrrad oder dem Auto und sonstigen modernen Fortbewegungsmitteln.
Ich starte um 5:30 Uhr - bin zufrieden mit mir und hoffe, dass alles gut läuft!
Minki hatte ich versprochen dort gegen Mittag abzubrechen und nach Hause zu kommen ...
Dort angekommen, zeigt sich mir ein ganz anderes Bild als erwartet - vorweg: Große Brachvögel habe ich nicht gesehen!
Aber auch die Völkerwanderung blieb aus - offenbar waren viele Menschen irgendwo anders hingefahren!
Ich kam mit einigen interessanten Leuten ins Gespräch - unter Anderem erfuhr ich, dass es sich lohnen würde, in die "Hohe Sieben " zu fahren. Dort gäbe es einen Schilfweg der in eine Aussichtshütte münden würde ...
Ich habe mir das natürlich angesehen und war echt angetan.
Das Blaukehlchen blieb mir verborgen - ebenso der Schilfrohrsänger, den ich laut singen hörte.
Aber dennoch blieb ich nicht erfolglos - plötzlich hörte ich den Zaunkönig. Meine Augen suchten die Gegend ab ohne das ich ihn sah...
Den Schilfrohrsänger kann man nicht überhören, aber leicht übersehen - obwohl er an vielen Orten zuhause ist ...
Der kleine unspektuläre Wiesenpieper fasziniert mich mit seinem Gesang im Frühjahr als erster Vogel in der Lüneburger Heide ....
06.05.2023 Noch einmal das Ochsenmoor
Kiebitzküken on Tour ...
So gegen 8:30 Uhr rieche ich das Ochsenmoor - wie so oft liegt noch Nebel über den Feldern!
Heute habe ich bewußt begriffen, woran ich erkenne, das der Kiebitz irgendwo im Gras seine Küken versteckt ...
Uferschnepfe ...