Freizeit 2023 - Urlaub "Wesselburen" -----  24.04. -  28.04.2023

In diesem Jahr entschließe ich mich schon Ende April nach "Wesselburen" in meine geliebte kleine Ferienwohnung zu fahren. Ich komme immer wieder so gerne hier her zurück. Ja, sie ist recht bescheiden - bietet keinerlei Luxus - aber, Luxus definiert ja nun jeder  für sich. Für mich ist Luxus die traumhafte Ruhe um mich herum - eine kleine Ferienwohnung, die für mich allein geschaffen ist und die ich bezahlen kann...

Aber das war nicht der einzige Grund, weshalb ich mich für Wesselburen entschieden habe. Im letzten Jahr - habe ich auf den Tag genau Helgoland gebucht - und Minki ging es so schlecht, dass ich eigentlich gar nicht fahren wollte. Die Kosten für Helgoland mal eben so in den Wind zu schießen, sind allerdings andere Kosten, als die - für meine kleine Ferienwohnung in Wesselburen.

Sowohl mit meiner Katzensitterin, als auch mit Minki habe ich besprochen, dass Helgoland sobald nicht mehr anzudenken ist.

 

Eine Entscheidung, mit der ich sehr zufrieden bin - im Ernstfall bin ich in 2 Stunden zu Hause, egal zu welcher Tageszeit! Mit dem Gedanken an diese Möglichkeit kann ich halbwegs in Ruhe fahren ...

Leider ist es so, dass es mir diesmal körperlich nicht gut geht - während sich Minki bester Gesundheit erfreut!

Mich schmerzt irgendwie mein ganzer Körper  - ich kann vor lauter Kraftlosigkeit kaum Vorfreude auf meinen Urlaub empfinden.

Die Hüfte macht was sie will - mit ihr mein Oberschenkel, die Schmerzen strahlen ins Knie. Seit neustem habe ich auch heftige Rückenschmerzen - ich denke, dass hat mit der allgemeinen Körperhaltung zu tun.

Am Tag vor meiner Abfahrt will ich meine Wohnung noch ein bisschen fein hübschen - beim Staubsaugen schnaufe ich, wie eine alte dicke Frau ...

Ich laufe gewissermaßen nicht rund und habe Schwierigkeiten meine Sachen zusammen zu suchen. Eigentlich wollte ich mir in Wesselburen alles mega gemütlich machen - schließlich packe ich irgendwas ein...

Wird schon werden ...

 

24.04.2023

Bei schönsten Sonnenlicht stehe ich morgens auf und denke, dass der "liebe Gott" bei mir ist und mir hilft, mein Gepäck mit ein bisschen Freude ins Auto zu tragen. Ja, und ich bedanke mich dafür - hat doch der Wetterbericht für heute kein schönes Wetter angesagt. Wie dem auch sei - ich bin ganz zufrieden, dass ich alles trocken ins Auto bekomme.

Auf der Autobahn Richtung Itzehoe grüße ich Andrea - der das ganz sicherlich vollkommen egal ist!

In Wesselburen angekommen, schnell zur Toilette und weiter zum Eidersperrwerk.

Inzwischen hat es angefangen zu regnen und es ist sehr windig.  

 

Natürlich ist das für mich kein Grund den ersten Tag meiner Ankunft in der Ferienwohnung zu verbringen. Ich versuche das Beste aus der Situation zu machen ...

Zwischenzeitlich muss ich immer wieder zum Auto zurück und die Kamera trocknen lassen. Wie schade, das das Wetter so bescheiden ist - in den vergangenen Tagen hatten wir schon ein kurzes Intermetzo mit dem Frühling - der sich nun merklich verabschiedet hat!

Bei den Lachmöwen gibt es jede Menge zu sehen und zu hören - sie kreischen gegen den Wind an. Ich höre sie gerne, das ist für mich "ankommen"...

Das Eidersperrwerk ohne Lachmöwen hätte jeden Charme verloren ...

Ich such noch die Seeschwalben - nur ganz vereinzelt sehe ich welche - offenbar sind sie aus ihrem Winterquartier noch nicht zurück

 

Nachdem ich nun wirklich nass bin und auch vom Wind genug habe, fahre ich weiter ins Katinger Watt. Am Eidersperrwerk und oben auf dem Deich erst recht, geht immer Wind - wenn dann aber noch ein bisschen Unwetter dazu kommt, dann haut es  einem fast die Füße weg. Bei diesem Wetter sind die Möwen nicht so zügig unterwegs und man hat bessere Möglichkeiten mal eine fotografisch zu erwischen - andererseits ist es nahezu ein Kunststück die Kamera mit dem 600er Objektiv auch nur annährend still zu halten. Hinzukommt, dass die Lichtverhältnisse unterirdisch sind und man nur mit hoher Iso überhaupt fotografieren kann.

Bei richtig schönem Licht, hat man oft das Glück, mit einem gesetzten Schärfepunkt alles mögliche darum herum ebenfalls scharf zu bekomen.

Heute nun, geht da nicht viel  und ich freue mich über die paar halbwegs gelungenen Bilder.

 

 

Die Schwalben sind mir in den Hütten im Katinger Watt sehr vertraut. Sie brüten direkt in den Hütten und man muss ein wenig aufpassen, dass sie einem nicht gegen den Kopf fliegen. Aber sie sind sehr schnelle rasante, sichere Flieger und meist bemerkt man nur ein kurzes Vorbeihuschen ...

25.04. 2023

Ich stehe in Ruhe auf und esse etwas. Diesmal nehme ich gegen meine Schmerzen Tabletten - das ist mir jetzt auch egal. Mit dem Moment als ich die Schuhe anziehe , um zu den Hütten ins Katinger Watt zu starten, fängt es an zu regnen.  Ich fahre entschlossen los - habe ich doch die Erfahrung gemacht, dass der Tag immer was bringt.

 

Und so wird es auch - das Wetter gibt sich große Mühe sein Können zu demonstrieren - 10 Minuten scheint die Sonne, dann zieht es sich zu einem mächtigem Hagelschauer  zusammen, der Himmel ist dunkel - die Wolkenformationen recht beeindruckend und natürlich treten mächtige Sturmboen auf. Die Wetterapp sagt, Sturmböen um 65 Km/h aus nordwestlicher Richtung - das Ganze bei 7 Grad !!!

Während ich an den Schafen vorbei über den Deich laufe, wird mir plötzlich komisch - ich überlege kurz, ob ich schon wieder meine Blutdrucktabletten vergessen habe? Nee, habe ich nicht - aber mein Kreislauf fühlt sich an, als ob er mich gleich nicht mehr aufrecht tragen würde - ich überlege was ich tun soll: Versuchen zum Auto zurück zu gehen, mich vielleicht auf die Wiese legen und auf Besserung zu warten - schließlich gehe ich weiter und hoffe darauf gefunden zu werden,...

Einen kurzen Augenblick frage ich mich, wie sich wohl die Vorboten eines Herzinfarkts anfühlen ... und ja, ich weiß, man kann es überall nachlesen - aber glaubt mir, wenn dir Schlecht wird, inmitten einer Schafherde auf grüner Wiese, dann bekommst du es nicht zugeordnet...

Ich denke an gestern - mein rechter Arm fühlte sich an, wie eine Wurst - schlabberte an meinem Körper völlig kraftlos hin - und her und schien nicht zu mir zu gehören - nur meine unglaubliche Freude in der Natur , ließ mich dieses Gefühl einigermaßen ertragen ...

Naja, das muss ich so nehmen, wie es ist!

In den Hütten angekommen - gehe ich zunächst ganz nach hinten durch, um nach den Nilgänsen, mit ihren Küken zu suchen. Ich hatte mir heute in den Kopf gesetzt, sie dichter dran vor die Linse zu bekommen. Nun komme ich also in die Hütte und da ist weit und breit keine Nilgans zu sehen. Das ist ja blöd!

Aber nur ganz kurze Zeit später, sehe ich einen Seeadler am Himmel und es braucht auch gar nicht lange, als ich einen Zweiten sehe.  Ich habe noch nie zwei Seeadler zusammen gesehen.  Sie sind definitiv auf Beutejagdt, aber wohl noch zu jung um das strukturiert anzugehen. Nachdem sie ewig über das Katinger Watt gestreift sind, versuchen sie eine Graugans  zu bekommen. Der Versuch schlägt fehl - ich sehe sie später immer noch einmal, aber weit entfernt von Beute schlagen! Da werden sie wohl noch ein bisschen üben müssen, wenn sie satt werden wollen!

Lange Zeit bin ich mit den beiden Seeadlern beschäfigt, immer in der Hoffnung, dass sie näher kommen - aber irgendwie wollen sie nicht. Nachdem  ihr Angriff auf die Graugans fehlgeschlagen ist, sind sie nicht mehr besonders motiviert. 

Ich schaue also wieder nach den Nilgänsen - leider ohne Erfolg ...

Aber der Spaß mit den beiden Seeadlern, der  ist unvergessen ...

 

... und so vergeht die Zeit und keine Nilgänse da! Aber wie immer in solchen Sachen bin ich stur und ausdauernd - ich werde auf sie warten!

 

Sperling - das Mädchen sammelt weiches Material für ihre Brut ...

 

Und als ich noch ein letztes Mal in die hintere Hütte gehe, da sehe ich rechts zwei Nilgänse sitzen und vor sich hindösen. Ooh, da war gestern nur ein paar Nilgänse - mit etwas Glück bekomme ich doch noch meine Bilder! Und was soll ich sagen, der Gedanke war noch gar nicht zu Ende gedacht, da kommt schon das erste kleine Küken  in Sicht. Meine Freude ist grenzenlos - wie immer bin ich froh, dass ich genau mit der passenden Geduld stundenlang vor Ort ausharren kann.

Die Strapazen  während der Aufzucht ihrer Jungen sind groß und sie  weichen mit ihren Blicken  keinen Moment vom Geschehen ab. Mega konzentriert bekommen sie alles Gefährliche  um sich herum sofort mit und gehen in die Abwehr, bereit ihre Küken bis zum letzten Atemzug zu verteidigen. Heute galt es einem Schwan Einhalt zu gebieten. Sie haben ein derartiges Spektakel veranstaltet - ich kam mit meiner Kamera nicht hinterher. Der Schwan ließ sich zwar nicht vertreiben - war aber offensichtlich gar nicht so in Kampfeslaune und nach einiger Zeit, traten die Nilgänse mit ihren Küken den Rückweg an, ohne den Schwan aus dem Auge zu verlieren. alles noch mal gut gegangen ...

 

Im ersten Abschnitt sind die Nilgänse mit ihren Küken auf der Wiese zum Fressen...

Im nächsten Durchgang soll es mit den Küken zum Wasser gehen - sicherlich haben die sie Durst und vielleicht lässt sich ja auch ein bisschen auf dem Wasser paddeln. Da haben die Lütten zunächst ein ganz schönes Stück Weg vor sich. - zwischendurch werden natürlich immer wieder Pausen eingelegt ...

 

Zunächt schien alles recht harmonisch - keine Gefahr in Sicht ...

Plötzlich zieht ein "Strum" heran - die Nilganseltern rasten nahezu vollkommen aus. Ein Schwan  bewegte sich in ihre Richtung.  Zunächst wurde der Schwan von den Elterntiere fast angegriffen, es wurde mega gefaucht - ich kam mit meiner Kamera gar nicht hinher.  Im ersten Schritt wurden die Kinder eiligst zum Ufer "gescheucht" -  dann wurde mit aller Nilganskraft versucht den Schwan zu verscheuchen

 

Ende gut - alles gut! Die Nilgansfamilie zieht sich wieder in die Wiesen zurück und bald schon sind sie nicht mehr zu sehen ...

 


 Die Halligstörche treten manchmal ebenso wie ihre größeren, weißen Vettern auf, wie eine wilde Horde...

Bei den Weißstörchen handelt es sich um nich nicht geschlechtsreife Vögel  -  wie das bei den Austernfischer zu verstehen ist, weiß ich nicht ...

Auf dem Rückweg nach Wesselburen mache ich noch einmal am Eidersperrwerk halt. Das Licht hat schon fast etwas bedrohliches - es hatte auch so geschüttet, dass es einen wunderschönen Regenbogen gab. Bis ich Paul abgestellt hatte, war er schon reichlich verblasst ...

Selbstverständlich  halte ich immer am Eidersperrwerk, um dort nach den Vögeln Ausschau zu halten. Meist gehe ich ersteinmal  nach oben und schaue nach den Lachmöwen und den Seeschwalben. 

Heute ist es mega windig - die Lachmöwen kämpfen gegen den Wind an...

Die Seeschwalben haben sich auf die andere Seite verzogen...

Am Eidersperrwerk brüten sowohl Küsten - als auch Flussseeschwalben. Auf den ersten Blick sind sie kaum voneinander zu unterscheiden. Nur beim genaueren Hinsehen, sieht man den markantesten Unterschied zwischen den beiden Schwalbenarten: Die Flussseeschwalbe hat eine schwarze Schnabelspitze !

Seeschwalbe

Sandregenpfeifer

Rotschenkel                                                                                                                      Steinwälzer im Prachtkleid

Dies ist tasächlich mein erster Steinwälzer, der mir in seinem fast ausgefärbten  Prachtkleid  vor die Kamera läuft. Wie bereits gesagt, ist es sehr windig - ich kann kein Stativ aufbauen und zudem ist er auch ein ganzes Stück entfernt. Da es aber mein Erster ist, muss er natürlich auf meine Webseite einen angemessenen Platz finden!