Freizeit 2020 - 5 Helgoland August

Sommer, Sonne, Sonnenschein                                   

                                                                                                        15.08 - 18.08.2020

Tag 1 

Darko hat die Nacht über damit zu tun, Frauchen und ihre Freundin zu bewachen, damit ihnen bloß nichts passiert oder sie unbemerkt (ohne ihn) das Haus verlassen. Er pendelt von einem Zimmer ins Andere, schmeißt sich seufzend aufs Bett, lässt sich ein bisschen am Kopf kraulen. Als wäre das nicht schon genug, gilt es aber auch, zwischenzeitlich, nicht vor lauter Aufregung, den Igel draußen zu vergessen. Der hatte sich ohne Einwilligung von ihm - direkt neben der Terrasse - sein Heim ausgesucht. Darko ist sich nicht sicher, was er davon halten soll. Er hat beschlossen, zunächst abzuwarten und ihn regelmäßig zu kontrollieren.

Als um 5:30 Uhr endlich der Wecker klingelt, sind wir  ein wenig müde! Aber die Freude auf unseren Helgolandaufenhalt lässt uns die Müdigkeit kaum beeinträchtigend  spüren. Schnell etwas frisch gemacht und schon sind wir mit Darko im Wald. Er rennt auf der Wiese seinen Übermut ab, danach gehen wir noch eine kleine Runde und sind gegen 7:00 Uhr beim Frühstück. Darko lässt uns nicht aus den Augen. Heute morgen ist alles etwas anders als sonst - was haben die Mädels bloß vor?

Schließlich ist es soweit, um los zu fahren. Puschel ergibt sich in sein Schicksal - wird er halt die nächsten Tage Herrchen auf Trapp halten!

 

... und was Darko verspricht, das hält er auch! Die Nachbarin ruft an und wundert sich, warum Darko im Wendehammer der Straße herum rennt - Achim schläft ...

Schon bei der Begrüßung am Freitag habe ich mein Bestes gegeben:

 

 

Ich habe mich so sehr gefreut, als sich Petra am Freitag endlich durch alle Staus gequält hatte und nun da war. Ja, vielleicht war ich etwas zu übermütig - aber eigentlich ist Petra selber Schuld. Sie kommt einfach zu selten und dann kann ich mich vor Freude kaum beherrschen. Aber es hat mich auch gefreut, dass sie mir danach ihr Shirt geschenkt hat und Frauchen ihr auch noch so einen dekorativen Unterarmverband angelegt hat. Das ich das Shirt gleich mal anprobieren musste, war nicht ganz in meinem Interesse - da mache ich mich ja schon etwas albern mit. Aber im Grunde, fühlte ich mich auch geehrt. Schließlich bekomme ich nicht so oft ein Shirt geschenkt!

Natürlich haben die Mädels trotz der etwas zu stürmischen Begrüßung  ordentlich mit mir gespielt und herum gekaspert. Ich habe mich auch von meiner besten Seite gezeigt und alles brav mitgemacht.

Leider konnte ich trotzdem nicht verhindern, dass die beiden Mädels sich ohne mich vom Acker gemacht haben. Blöd, aber mit Herrchen wird es sicherlich auch ganz schön! 

 

"Lieber Darko, ich muss dein Frauchen auch jedesmal trösten, wenn wir Richtung Büsum aufbrechen. Dieses mal hatte sie die Haustür noch gar nicht ganz zugezogen ... " 

Wir starten um 9:30 Uhr mit der Funny Girl von Büsum.  Fast hätten wir "einen Bock geschossen" - was für eine bescheuerte Redewendung! Haben wir vor lauter Gequatsche nicht den Abzweig nach Büsum, sondern nach Husum genommen. Irgendwann fragten wir uns, wo wir eigentlich sind!  An der nächsten Möglichkeit gedreht und Andrea gezeigt, dass ich auch etwas zügiger fahren kann, wenn es denn sein muss. Wir steuern P2 in Büsum an. Das ist ein kostenfreier Parkplatz - allerdings  muss man ca. 1 km zum Anleger laufen. Das ist ja nun für uns so gar keine Hürde und wir sparen gerne die Parkplatzgebühr ein. Blöderweise sind wir irgendwie nicht so gut in der Zeit - wir haben vergessen, die Wegstrecke in der Anfahrtsberechnung zu berücksichtigen und natürlich hatten wir den Schlenker Richtung Husum nicht auf dem Zettel. Nun müssen wir also ein bisschen Gas geben. Das ist für uns gar kein Problem und so überholen wir die  gute Frau bei Google Maps, die uns ausgerechnet hat, wie lange wir benötigen um zu Fuß am Anlegen anzukommen!

Die "Funny Girl" hat ihren Betrieb erstmals am 5. Dezember 1972 aufgenommen. Sie hat Platz für 799 Passagiere und fährt mit einer Höchstgeschwindigkeit von 35 km/h die Insel an.

 

Man kann lesen, dass sie am 26. August 2011 mit der "Helgoland" bei einem starken Unwetter kollidierte und auf Grund lief. Personen kamen nicht zu schaden.

 

Aus solchen Ereignissen hat man gelernt und so kommt es, dass  in der stürmischen, von Unwetter geplagten Jahreszeit, die Schiffe oft die Insel nicht mehr anfahren.

Meine tolle Freundin und Begleiterin während unseren kleinen Abenteuerurlauben auf Helgoland.

Andrea hat mir die Insel gezeigt und ihre Liebe zu ihr auf mich übertragen. 

Sie brennt in ihrem Herzen ebenso für die Vögel und die Fotografie und so starten wir nun seit drei Jahren regelmäßig.

Je nach Jahreszeit springen wir mit den ersten Sonnenstrahlen aus dem Bett  und fallen total geflasht am Abend wieder rein!

So war es auch dieses Mal - ich habe leichte Schwierigkeiten, wieder anzukommen. Mein Kopf  ist offenbar auf der Insel geblieben! So viele wunderschöne Eindrücke  ....

Wir verlassen das Festland und schippern Richtung Insel - ich liebe diesen Augenblick!

 Rituale müssen sein -

deshalb gönnen wir uns auf jeder Überfahrt , den (für unseren Geschmack) völlig überteuerten Kaffee.

Er schmeckt köstlich ...

 

Vor allem deshalb, weil ich ihn nicht bezahlen musste!

Sitze ich da so schön nett mit Andrea an der Reling und fiebere der Abfahrt Richtung Helgoland entgegen, als ich so darüber nachdenke, wo eigentlich meine kleine rote Eastpaktasche - mit meinem  Geld und meinen Papieren-  ist. Jo, keine Ahnung! Gestern hatte ich sie noch in meiner Arbeitstasche gesehen. Ich krame alle Taschen um, die ich dabei habe, aber eine Eastpaktasche ist nicht dabei! Andrea ruft Achim an. Okay - Achim macht sich auf die Suche und findet irgendwas.  Aber da er sagt, dass das rote Teil zwei Reißverschlusszipper  links und rechts hat - bin ich eigentlich sicher, dass Achim zwar meine Eastpaktasche in der Hand hat, aber ansonsten irgendwas an den Augen haben muss. Nun ja - lange Rede kurzer Sinn, ich habe die Wette verloren ...

Unser Zimmer im "Haus Meeresblick" geht zum ersten Mal nach hinten raus, ohne den Blick auf die Düne, dafür mit einem Balkon!

Es gefällt uns gut - hat es doch einen kleinen abgetrennten Wohnbereich. Angesichts der Tatsache, dass wir nur ein paar Tage vor Ort sind, werden wir diesen Wohnbereich wohl nicht nutzen, aber für meine Klamotten macht sich das Sofa gut! Auch haben wir an unserem letzten Abend den kleinen runden Tisch auf den Balkon gestellt und den Abend nett ausklingen lassen. Das war richtig flauschig!

 

Auf dem Weg zum Lummenfelsen - ich bin aufgeregt - gleich sehe ich die Basstölpel wieder und atme ihren einzigartigen Duft ein ...

Mit dem Gefühl - "wieder zu Hause zu sein" ...

Die Tagestouristen  bemerken als erstes oft den Geruch. Natürlich, wenn  die Küken nicht vom Felsen kommen, dann riecht man das in der warmen Jahreszeit ... irgendwann.  Aber die Einen erleben es als Duft und die Anderen erleben es als Gestank - darin liegt der Unterschied!

Die Basstölpelkolonie auf Helgoland hat eine beeindruckende Größe! Man kann es unmöglich in einem Bild festhalten. Ich finde , das in diesem Jahr sehr viele Jungvögel auf ihren Start ins Leben warten. Sie sind in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Manche sind noch totale Fellknäule  und andere wiederum schon fast fertig. Leider liegen in diesem Jahr auch zwei tote Basstölpel  zwischen den Vögeln. Sie haben sich nicht im Gestrüpp erhängt. Andrea vermutet, dass sie von anderen Basstölpeln getötet wurden, als ihre Eltern auf Nahrungssuche waren. Die Natur ist oft so grausam!

 

Aber manchmal frage ich mich, was grausamer ist - die Natur oder der Mensch! Kommen die Scharen von Tagestouristen hoch auf den Felsen. Bei den Meisten fragt man sich, warum sie sich diese Strapaze antun. Wenn da sich jemand laut traut 

zu sagen, dass sich die Basstölpel "häuten" würden,  möchte ich im Boden versinken ...

Stunden später laufen wir über den Nordstrand zurück ...

 

 

Diese kleine Ecke am Nordstrand finde ich total schön. Die grünen Algen leuchten und nehmen so langsam  alles unter sich auf.

.... man denkt, das die Algen so weich sind - aber schließlich überwiegen die Steine und die sind hart 

... vorbei am Jagdhafen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bis runter zum Unterland ..

So langsam schleicht sich ein wenig Hunger ein - wir machen an der Fischbude einen kurzen Stopp. Zu unserem Glück ist der einzig dort stehende Tisch nicht besetzt und wir machen es uns gemütlich. Die nächste Dame, die Appetit auf ein Fischbrötchen hat, hat es nicht  so gemütlich getroffen. Sie geht ein paar Schritte und will an die etwas abseits stehenden Bänke. Ohne jegliche Vorwarnung schießt plötzlich eine Möwe heran, reißt der Dame im Flug das Fischbrötchen aus der Hand, bzw. schnappt sie sich das Lachsstückchen. Der Rest fällt zu Boden - den holt sich die Möwe später auch noch. 

Es scheint so zu sein, dass sie heraus gefunden haben, dass das Jagen im Meer viel zu anstrengend ist. Es gesellt sich noch kurz eine zweite Möwe hinzu. Eine von Beiden sehen wir auch später immer mal wieder, wartend auf ein Fischbrötchen oder sonstigen Essensresten. 

Die Kellner, der Düne -Süd haben begriffen, dass sie ihre Tische schnell abräumen müssen.

Ich bin nicht sicher, ob sich die Möwe mit ihren Aktionen einen Gefallen tut: Sicher, sie scheint ein Fuchs zu sein - offenbar kennt sie sich aber im Wald nicht aus!

Nie hatte ich unseren kurzen Aufenthalt unten im Strandkorb vergessen. Es war so genial. Rein setzen und irgendwie wurde alles um mich herum so leicht - unendliche Müdigkeit ergriff mich damals. Damals entschieden wir uns, für das Aufstehen - da wollten wir noch zu den Basstölpeln hoch. Heute nun, waren wir bereits bei den Basstölpeln und ich träumte von einem Strandkorb. Das war zunächst nicht ganz einfach, aber wenn ich einen Strandkorb will, dann bekomme ich ihn auch! Der Unterschied zu damals, ich habe keine Bilder davon - vielleicht zaubert ja Andrea noch Eines aus dem Hut!

Ich habe uns diesmal  bei einer anderen "Lümmelaktion " fotografiert

Nachdem wir schick gut Abendbrot gegessen, einen leckeren Cocktail zum Dessert getrunken haben - starten wir noch einmal zum Lummenfelsen und lassen den Abend ausklingen.

Gegen 22:00 Uhr liegen wir im Bett - es war ein langer Tag und wir hatten ja auch schon in der letzten Nacht nicht allzu viel geschlafen. Wie sich später heraus stellen sollte, schlief ich  in dieser Nacht noch schlechter.  Zwei Gäste aus dem Hotel hatten es sich unten, auf der Hausterrasse gemütlich gemacht und wurden mit jedem Schluck etwas lauter. Um 3:00 Uhr war ich so genervt, dass ich von unserem Balkon  herunter rief, dass ich jetzt schlafen möchte. Darauf wurde mir belustigt erwidert, dass ich das man dann tun sollte. Ich war nun vollkommen wach und wurde wütend. Warum werden sie frech? Sie fanden nicht, dass sie frech würden und fragten nach, ob ich unter Schlafstörungen leiden würde. Unnötig zu sagen, dass ich mir hier keine Mühe geben bräuchte. Nun, sie wollten ohnehin gleich Schluss machen. Gleich bedeutete, dass sie um 4:00 Uhr endlich rein gingen. Eigentlich wollte ich mich beschweren, aber Andrea fand am Morgen ihren Zimmerschlüssel, den sie offenbar vergessen hatten. Da hatte ich eine bessere Idee ...


Tag 2

Als Andrea heute morgen aufsteht, bin ich so kaputt, dass ich liegen bleibe. Andrea geht ohne mich ihre Morgenrunde hoch zum Lummenfelsen. Ich wälze mich noch eine Weile hin und her - einschlafen ist nicht mehr. Irgendein anderer Gast hustet sich die Seele aus dem Leib. Ich stehe auf und folge Andrea.  Das war insgesamt ein unschöner Morgen, den ich zwei Gästen zu verdanken hatte, die sich einfach nur ignorant verhalten haben. Aber sie werden sich gewundert haben, wo denn ihr Schlüssel ist und ich hoffe sehr, dass sie ihn bei Abreise bezahlen mussten. 

 

Auf dem Weg zum Lummenfelsen ... Andrea entgegen gehen!

Andrea gefunden:

                                                 Frühstück 

Frühstück in Corona  Zeiten: Wie bereits bei unserem letzen Aufenthalt, muss man auf einem extra Zettel ankreuzen was man trinken und essen möchte. Genau das wird einem dann auf einem Tablett zusammen gestellt und serviert. Nachträgliche Wünsche werden leider nicht erfüllt.

Außer das Andrea mit ihren zwei Stückchen Butter nicht reicht, haben wir alles gut gemacht.

Trotzdem freue ich mich, wenn irgendwann wieder ein Buffet da ist, an dem man sich alleine bedienen kann.

Das Frühstück im Hotel Meeresblick war der absolute Hammer.

Nach dem Frühstück geht es auf zur Düne. Der Moment, wenn der Weg oben auf dem Felsen, langsam den Blick auf die Basstölpel frei gibt und das Einsteigen in die Witte Kliff  sind für mich die schönsten Augenblicke.

Als erstes entdecken wir auf der Düne einen Trupp Stare. Nun weiß ich endlich, wo sie sich herum treiben. Habe mich schon gewundert, dass bei mir zu Hause keiner mehr zu sehen war. Jo, die wissen auch, wie man es sich gut gehen lassen kann!

Später treffen wir auf einen "klugenKopf" der uns berichtet, dass in diesem Trupp Stare auch ein Rosenstar dabei gewesen sein soll. Wer weiß es schon, wir haben ihn jedenfalls nicht bemerkt. Allerdings war der Trupp groß und sehr quirlig - möglich ist es schon, das wir ihn nicht gesehen haben! Bei der groben Durchsicht meiner Bilder, dachte ich schon, ich hätte vielleicht doch das große Glück gehabt, einen Rosenstar unbemerkt abgelichtet zu haben. Aber nee, ist ist ein Steinwälzer - vermutlich im Jugendkleid, vielleicht ist es auch ein Mädchen. Egal,  auch über ihn freue ich mich sehr!

Lange, sehr lange habe ich über meinen Bildern gebrütet. Es ist so unglaublich schwierig diese Watvögel exakt zu bestimmen. Zunächst geht es um die Frage, ist es ein männlicher oder ein weiblicher Vogel. Und dann stellt sich die Frage, ob es ein Vogel im Pracht - oder im Schlichtkleid ist. Das kann man ja ein wenig aus der Jahreszeit ableiten. Was allerdings nicht bedeutet, dass es die Bestimmung leichter macht. Denn nun stellt sich die Frage, ob es ein Jungvogel ist - vielleicht im Übergang zum Adulten? Naja, will ich mich nicht lustig machen - es ist schwierig! 

Die Lemikolen bezaubern mich schon einige Jahre und ich möchte  möglichst genau wissen, was mir da vor die Linse gelaufen ist.

 

Dies hier ist vielleicht ein Zwergstrandläufer im Jugendkleid - das heißt: Der ist in diesem Jahr frisch geboren!  Wenn er, das erste Mal ins Winterkleid mausert, wird er immer heller - dann würde ich ihn schon wieder nicht mehr erkennen ...

Mit den Austernfischer hatte ich wieder viel Spaß. Die Robbe scheint sich zu fragen, wer denn zu Besuch kommt. Eigentlich hatte sie gedöst , ich dachte, das sie schlafen würde. Wenn Familie Austernfischer  angerannt kam, war sie jedoch hellwach und wirkte etwas skeptisch. Man weiß ja nie, ob man "einfach" umgerannt wird!

Und ja, Familie Austernfischer - deutlich zu erkennen, dass es sich bei den fünf Vögeln um zwei adulte-  und drei Jungtiere  handelte. Als Andrea und ich im Mai/Juni auf der Düne lagen, beobachteten wir mit viel Spaß einen Austernfischer, der ganz sicher Junge zu versorgen hatte. Die Jungvögel müssen irgendwo in den Dünen gewesen sein. Ganz sicherlich ist das nun im August die gesamte Familie - Herr und Frau Austernfischer haben demnach drei Jungtiere durch bekommen, obwohl sie ganz in der Nähe der großen Heringsmöwenkolonie gebrütete hatten. Eine stolze Leistung.

Man erkennt die Kinder übrigens daran, dass ihr Gefieder noch nicht vollkommen ausgefärbt ist.  Die Beine haben noch nicht das kräftige rot und die  Schnabelspitze ist noch schwarz. 

Und wir konnten noch etwas anders wunderbares bei Familie Austernfischer beobachten - Bilder gibt es dazu keine. Der Anblick dieser Szene war so genial, dass ich vergessen hatte ihn fotografisch festzuhalten. Wahrscheinlich hätte das Ganze auf einem Bild auch nicht die Wirkung gehabt. Es war mittlerweile in den Nachmittag gegangen, als einer der Elterntiere laut, hintereinander "kiibik", rief. Offenbar war das, dass unverwechselbare  Zeichen, dass es nun Richtung Schlafplatz (Düne) geht. Einer der adulten Austernfischer lief los. Es dauerte nicht lange, als der zweite Adulte folgte. Es war wirklich witzig anzusehen, bis sich die Kinder endlich entschlossen, ihren Eltern zu folgen. Im Gänsemarsch liefen sie über den Strand Richtung Düne und waren dann für den Rest des Tages verschwunden.

 Sandregenpfeifer - er brütet auf Helgoland und ist deshalb ein sehr treuer Freund des Fotografen.

Sanderling im Jugendkleid

Sandregenpfeifer ...

Austernfischer ...

Natürlich gehen wir, wie immer, wenn wir auf der Düne sind zum Golfteich und zum Grillplatz.

Am Golfteich treffen wir auf einen Graureiher, von dem wir dachten, dass er auf Fischfang wäre. Das hätte uns gut gefallen. Aber  der Graureiher scheint keinen Hunger zu haben und auch sonst ist sein Bewegungsdrang nicht besonders stark ausgeprägt. Bei jeder Bewegung die er macht, denken wir, das es jetzt los geht und dann passiert genau gar nichts. Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich keine Lust mehr und das scheint er zu merken, denn er fliegt einfach weg!

Ein klein wenig werden wir durch den anfliegenden Kormoran entschädigt. Ansonsten ist am Golfteich nicht viel  los!

Während wir auf der Bank am Golfteich sitzen und uns ein wenig erholen, kommt dieser Austernfischer des Weges. Dafür liebe ich diese Insel - nur hier kann man so etwas erleben!

Am Grillplatz ist natürlich auch mein Lieblingsvogel: Frau oder Herr Bachstelze!

Nach Grillplatz, nach Golfteich und Flughafenrestaurant geht es zurück zur Aade. Wir wollen noch einmal schauen, was sich dort inzwischen mit den Lemikolen getan hat. Andrea zieht endlich die Schuhe aus und genießt ein wenig "Inselstrand".  Ich bin eher zögerlich ... 

Und diesmal besuchen wir das Flughafenrestaurant. Bei unserem letzten Besuch, waren wir von der "Düne" so enttäuscht, dass wir uns das in Coronazeiten nicht noch einmal antun wollten. Leider ist die Sonne so kräftig und wird durch die Scheiben auch noch eingefangen, sodass die Hitze selbst auf der Terrasse kaum auszuhalten ist. Andrea rutscht auf ihrem Stuhl hin und her und muss gehen. 

Als wir von der Düne mit der Witte Kiff wieder zur Hauptinsel zurück fahren, haben wir jede Menge Bilder im Gepäck und sind zufrieden.

und wie immer, genießen wir ein leckeres Abendbrot  und gehen  zum Abschluss des Tages  spazieren. Hier nun, liegt ein Schiff im Hafen, das mich interessiert. 


Tag 3

Wir stehen kurz nach 6:00 Uhr auf - laufen ein Stück Richtung Lummenfelsen - biegen rechts ab und gehen zum Nordstrand. Es ist komplett Windstill. Langsam  geht die Sonne über der Düne auf. Ich liebe diesen Moment - es ist kein Mensch weit und breit unterwegs - nur Andrea und ich auf dieser Welt und wir sind beschäftigt mit dem schönsten Hobby: Der Fotografie! Nicht immer sind die Bilder dann im Original so schön wie der Moment - aber den Augenblick kann mir keiner nehmen.

Am Ende des Strandes kommt man an so einer alten Mole an - zum Teil ist die bereits gesperrt, aber kaum jemand lässt sich davon wirklich abhalten.  

Wir klettern hinauf und sehen am Ende zwei Watvögel sitzen. Andrea hat ihr großes Objektiv mit und kann sehen, dass es sich um einen Kiebitzregenpfeifer mit Kind handelt. Wie blöd, dass ich nur mein kleines Objektiv dabei habe.  Die nächsten 30ig Minuten verbringen wir damit,  ganz dicht hintereinander im Kriechtempo, an der rechten äußeren Kante der Mole (Andrea bittet mich aufzupassen, bloß nicht noch weiter nach rechts zu gehen) uns den Vögeln zu nähern, ohne sie aufzuschrecken. Ich denke, Andrea konnte ein paar gute Bilder machen! Ganz sicherlich werde ich bei unserem nächsten Besuch, an den Nordstrand besser ausgerüstet sein. Aber ich war halt gerade erst aufgestanden!!!

Kaum waren die Pfeifer weg geflogen, hörten wir das durchdringende Betteln einer Jungmöwe. Sie schrie ununterbrochen: "Gib, Gib, Gib ... Mama Möwe war echt genervt - wahrscheinlich wird sie in ihrem nächsten Leben Papa Möwe . Jedenfalls kam dann noch das zweite Kind hinzu und Mama Möwe dachte wohl so bei sich, dass es jetzt wohl besser ist, einen kleinen Brocken auszukotzen. Das tat sie und "schwupp" war auch noch das dritte Kind da. Nun stritten sie sich um diesen kleinen Brocken und ich bedauerte sehr, keine Bilder machen zu können. Aber die Erinnerung lebt und ich muss noch heute, hier an meinem Schreibtisch über diese Szene herzhaft lachen!

... wir kommen recht spät zum Frühstück - ich gerate etwas in Stress, weil ich einfach nicht so schnell essen kann. Ich brauche zwischenzeitlich meine Pausen - ich versuche mir Zeit zu nehmen - letztlich kann ich meinen letzten Kaffee dennoch nicht austrinken - aus ganz anderen Gründen ... 

Nach dem Frühstück geht es  hoch zu den Basstölpeln 

Irgendwann werde ich unruhig - so gerne, würde ich wissen wollen, was drüben auf der Düne  los ist. Ich bin unschlüssig - das Wetter ist nicht so gut, es sieht nach Regen aus. Aber ich weiß, dass ich heute nicht mehr zufrieden werde, wenn ich nicht rüber fahre und nach sehe.

Sandregenpfeifer im Jugendkleid

Nachdem Ruhe auf der Düne eingekehrt ist, fahre ich zurück. Andrea steht am Anleger und fotografiert - das freut mich mega. Endlich ein Bild von mir und meinem Lieblingsboot!


Tag 4  (18.08.2020) - Abreise

Um 6:41 Uhr stehen wir am Lummenfelsen und machen bei herrlichstem Wetter schöne Flugbilder von den Basstölpeln. Wir sind vollkommen allein. Erst später gesellt sich eine junge Frau zu uns. Es hatte den Anschein, als wäre sie eigentlich zum Laufen unterwegs gewesen. Sie ist vom Anblick der Tölpel derart verzaubert, dass sie das Laufen einstellt und mit ihrem Handy, auf dem Boden liegend, Bilder macht. Witzige Szene ...

 

Bis ca. 7:50 sind wir mit den Basstölpeln beschäftigt. Dann rasen wir runter, weil wir heute nicht so spät frühstücken wollen. Ich freue mich riesig über dieses tolle Wetter, dass es laut Wetterapp heute gar nicht hätte geben sollen. Nach dem eher schlechten Wetter gestern , ein wahres Geschenk!

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Düne - angekommen mit der Witte Kliff liegt eine kleine Gruppe Kegelrobben am Strand 

Da fliegen sie weg - die Banausen!

... die beiden Regenbrachvögel

Wir sind natürlich sehr gespannt, was für Watvögel wir heute an der Aade sehen werden

Am Nordstrand finden wir diese beiden Bullen im Wasser - sie "stehen" sich gewissermaßen gegenüber. Eigentlich gar nicht so weit auseinander - dennoch weit genug, um sie nicht auf ein Foto zu bekommen

Heute müssen wir gegen 14:00 Uhr mit dem Boot zurück auf die Hauptinsel  - Andrea muss zwar nicht mehr beim Bäcker vorbei - die Puddingschnecke haben wir besorgt, als wir von den Basstölpeln kommend zum Frühstück gingen. Auch die 3 Eier haben wir hier schon mal vorsorglich gekauft. Das dritte Ei ist für Darko - gewissermaßen als Begrüßungsgeschenk!

Wir gehen ein letztes Mal zum Hotel, um unsere Sachen abzuholen - setzen uns noch ein wenig auf die Terrasse und holen Luft. Der Weg zum Anleger ist nicht ganz einfach. Wir nehmen wieder den Weg über den Kringel, weil in der Einkaufsstraße - das wäre der direkte Weg - Maskenpflicht herrscht. Jeder mag sich auf seine Weise mit diesem Thema beschäftigen, aber ich bekomme keine Luft, die Brille beschlägt und das alles mit dem gesamten Gepäck. Die Treppe am Kringel scheint endlos, aber wenigstens kann ich atmen!

Alles habe ich dennoch nicht gesehen. Andrea hat einige Vögel fotografiert die  kurz gelandet waren oder die ich auch gar nicht gesehen habe. Die Vielfalt an Vögeln auf der Düne  war Wahnsinn ...

Die wahnsinnig vielen Eindrücke , haben mich komplett überwältigt. Lange habe ich gebraucht mich von Helgoland zu verabschieden - ich bin mit jedem Bild auf FB wieder zurück nach Helgoland gefahren. Heute nun habe ich mich das erste Mal gefragt, ob ich eigentlich wirklich in Rente gehen muss, um mal eine gewisse Zeit, vor Ort sein zu können.  Nein, ich denke ... im nächsten Jahr, sollte ich 10 Tage Helgoland im Herbst einplanen.  Ich freue mich auf diese Zeit - Erika  wird meine Mäuse super gut versorgen ....

... und wieder gehen wundervolle Tage zu Ende - Helgoland und meine Düne werden immer kleiner