Freizeit 2018 - 7 Magdeburg

Lebensfreude pur ...


                                                                                                            Zooimpressionen

21.09. - 23.09.2018

Diese Woche ist auf vielfältige Art eine Besondere. Ab Montag hat sich der Sommer  mit all seiner Kraft noch mal zu Wort gemeldet. Temperaturen um 30 Grad  ... Heute nun, Freitag ist Schluss mit lustig!

Ich starte heute morgen Richtung Soltau in einen wahnsinnig schönen Sonnenaufgang. Eigentlich ist es unvorstellbar, dass das Wetter sich heute noch derart daneben benehmen soll. Mal sehen ...

Ab Soltau geht es wieder mit meinem Freund Eric nach Hannover - dort steige ich um, in den Zug nach Leibzig . Die Strecke kenne ich bereits. Wieder komme ich an Helmstedt vorbei und muss gut auf mich aufpassen. Ich will nicht in Gedanken versinken - wozu auch!

 In Magdeburg steige ich aus!

Ich kann erst ab 15:00 Uhr ins Hotel und deshalb suche ich mir für mein Gepäck ein Schließfach - danach starte ich mit der Straßenbahn zum Zoo.  Ich bin zufrieden mit mir!

Im Zoo angekommen  werde ich mit einer Sturmwarnung konfrontiert. Es wird darauf hingewiesen, dass der Parkbesuch auf eigene Gefahr  erfolgt - Magdeburg  hat aus dem letzten verheerenden Sturm gelernt. Die Dame an der Kasse  ist genau so unfreundlich, wie man sich die "Ossis" vorstellt. Ich möchte wissen, was übersetzt für den Parkbesucher Sturmböen in Stärke 2 bis 4 bedeuten. Sie blafft mich fragend an, woher sie das denn wissen soll! Okay - ich lächle sie an - sie verzieht keine Miene. Vielleicht könnte sie mir ja sagen, ob denn die Tiere überhaupt noch auf ihren Außenanlagen zu sehen sind? Sie "bellt" zurück - ich bin genauso schlau wie vorher!

Scheiß was drauf ... dass hier heute ist ein/mein Urlaubstag ... ich kann erst frühestens in 3 Stunden zum Hotel ... 

und so kaufe ich eine Eintrittskarte!

Bei den weißen Löwen ist mein Ziel erreicht. Zunächst bin ich irritiert - es ist genauso, wie ich vermutet habe. Die Löwen sind vorsorglich von der Anlage rein geholt worden und ich bin zunächst genervt darüber, dass ich sie nur drinnen sehen kann. Aber die nächsten Stunden werden sehr nett. Neben mir sitzt eine Magdeburgerin mit ihrer Tochter, die extra für dieses Event aus Ludwigsburg angereist ist.  " Bekloppte unter sich"!

Während wir uns an den Katzen erfreuen, zieht langsam der Sturm auf.  Das Katzenhaus bzw. die Spielstube der Katzen ist von außen einsehbar und mittlerweile komplett überdacht. Auch hat man im Hintergrund einen großen Reisighaufen zentriert, sodass die Spiegelungen weit weniger sind als noch bei meinem Besuch vor zwei Jahren.

Super gut gemacht...


Die weißen Löwen sind wegen der Sturmwarnung von der Außenanlage geholt und in ihre Kinderstube gebracht worden .  Hier hatten sie  schon eine ganze Weile miteinander getobt und Papa Löwe hatte auch einige Erziehungsfrequenzen eingebracht. Mama Löwe hat immer versucht zu schlichten, ihn etwas abzudrängen oder abzulenken, in dem sie sich total unterwürfig verhielt. Das war sehr interessant zu beobachten, wie diplomatisch sie zwischen Papa und den Kindern agierte. Nun sind sie alle kaputt und brauchen erst einmal Ruhe!

Papas Halskrause kitzelt in der Nase ...

Plötzlich fliegt der Sand ... die Löwen werden unruhig! Ich muss kurz überlegen, ob ich Angst bekommen muss. Entscheide mich dagegen, - kann ich jetzt doch ohnehin nichts mehr daran ändern.

Hoffeentlich  hält jeder Baum sein Gleichgewicht ...

Mit dem Sturm kommt nach kurzer Zeit der Regen ... die Löwen sind nach ihrem Abendbrot komplett entspannt und bewegen sich nicht mehr.

Ich trete nun auch den Rückweg an - natürlich renne ich zunächst immer im Kreis. Endlich kommt mir eine junge Frau entgegen, die ich fragen kann. Mit ihrer Beschreibung finde ich den Ausgang. 

Als ich am Hauptbahnhof ankomme trifft mich der Schlag - wie man so sagt. Menschen über Menschen. Ich brauche einen Augenblick  - um das Problem zu begreifen: Die Bundesbahn hat angesichts der Wetterverhältnisse schlapp gemacht! Alle Züge haben Verspätung - einige fahren überhaupt nicht mehr ... Chaos!!!!

Ich wurschtel mich durch die Menschenmassen , um an die Schließfächer zu kommen. Es braucht eine Weile und ich rede mir gut zu, dass dies kein Grund ist nervös zu werden. Und ja, ich finde mein Gepäck und starte Richtung Hotel.

An den mir entgegenkommenden Menschen registriere ich, dass  es wohl recht heftig regnen muss.  Und obwohl ich nur eine kurze Strecke zum Hotel zurück legen müsste,  wird der Weg durch die vielen Baustellen nass und beschwerlich. Ich versuche andere Menschen nach dem Weg zu fragen - es ist erstaunlich wie wenige Magdeburger unterwegs zu sein scheinen. Niemand kennt die "Maxim - Gorki Straße"  ... obwohl ich eigentlich nach Google Maps unmittelbar davor stehen müsste.

Ich bin doch etwas angefressen, als ich im Hotel endlich ankomme. Aber das Hotel und auch das Zimmer sind so total schön, dass ich  all meinen Ärger schnell vergesse. 

                                                                                                                Schön, in Magdeburg sein zu können!

Ist mir doch dieses im Grunde sehr schlichte Bild  es wert , in einem kurzen Kommentar über meine Faszination zu sprechen:

Checkout im Hotel Stadtfeld ist um 11:00 Uhr. Ich habe diese Zeit für mich gut genutzt. Als ich in Ruhe geduscht hatte und meine Sachen von links nach rechts räumte, vernahm ich an meiner Tür ein ganz vorsichtiges Klopfen. Als ich öffnete, um zu sagen, das ich noch etwas Zeit bräuchte, stand dort ein dunkelhäutiger Mann vor der Tür. Ich empfand die Situation unangenehm ...

Aha ... hatte er also gelernt , diese Falten in ein Kissen zu hauen ... ich mag das nicht!


Als ich meine Sachen packte ... die mir so in Magdeburg wichtig sein könnte, fielen mir die Hausschuhe von Sabine ein! 

Sabine hatte sie mir geschenkt, irgendwann ...  in unserer doch sehr kurzen gemeinsamen Zeit. 

Ich fand sie immer toll, trug sie jedoch nicht so oft, weil ich befürchtete , dass sie durch die Katzen sehr schnell "versaut" werden würden. 

Immer wenn ich in irgendein "sauberes Hotel" reise, habe ich sie in meinem Gepäck!


Samstag in Magdeburg - wo fange ich an?

Ich bin gestern sehr früh ins Bett gegangen - habe mich einfach nur noch darauf gefreut, meinen Körper auszuruhen. Nach über 8 Stunden Schlaf fühle ich mich etwas besser. 

Bin ich noch in kurzer Hose bei fast 30 Grad angereist, so entscheide ich mich heute für die lange Hose. - es ist über Nacht Herbst geworden. Der gestrige Sturm hat die Temperaturen abstürzen lassen. Ich bin total froh, dass kein Regen für heute angesagt ist.

Um 7:10 gehe ich zum Frühstück - hach, wie ich das liebe!

 

Es ist ein wahrhaft tolles Frühstück - endlich auch wieder mit Lachs und Meerrettich. Rühreier natürlich auch - super lecker zubereitet. Die Krönung ist die Kaffeemaschine: Ich kann zwischen verschiedenen Kaffeezubereitungen entscheiden. Trinke ich  zwei große Cappuccino - köstlich! 

 

Gut gestärkt starte ich in Richtung Zoo - ich kenne ja nun den Weg!

 

Im Zoo angekommen, stelle ich fest, dass ich noch eine Stunde länger hätte schlafen können. Ich war auch ohnehin schon verwundert, warum ich um 9:10 Uhr alleine an der Kasse stand. Nun, hier werden die Tiere erst mit Parköffnung gefüttert. Meine Stars ließen sich erst eine Stunde später blicken. Zunächst waren sie wieder in ihrer Kinderstube beschäftigt. Ich würde denken, es gab Hähnchenschenkel. 

Irgendwann kam die Mama und war aufgeregt - sie hat es sicherlich nicht gerne, von ihren Löwenkindern getrennt zu werden. Andererseits könnten die Jungen aber nicht ungestört fressen. 

Nach einer ganzen Weile kommt auch der Papa. Das Tor für die Außenanlage ist bereits geöffnet und Mama Löwe verlässt zügigen Schrittes mit ihren kindern die Stube. Nach meinen Erfahrungen von gestern, würde ich denken, dass das sehr klug von ihr ist: Papa Löwe würde sich sonst wohl eines seiner Jungen greifen und überprüfen, ob sie sein Frühstück gefressen haben.

Dadurch das alle auf die Außenanlage laufen, verliert sich sein Kontrolldrang - Mama Löwe ist sehr klug und außerordentlich diplomatisch.

Häufig kann ich beobachten, wie sie ihn liebevoll ablenkt, in dem sie sich unterwirft. Er lässt das durchgehen ....

Lange halte ich mich bei den Löwen auf

Heute aber habe ich mir vorgenommen nach den Luchsen zu sehen - soll es doch dort auch Nachwuchs gegeben haben. Aber ich bin gespannt - bislang habe ich noch in keinem Zoo Luchse aktiv gesehen, geschweige dann auch noch Kinder!

Als ich an ihrem Gehege ankomme, traue ich meinen Augen nicht. Die ganze Familie ist mit einer toten Ratte oder ähnlichem unterwegs. Ich bin sehr aufgeregt ... das Gehege ist dicht bewachsen, ich sehe die Luchse immer nur für einen kurzen Augenblick ... sie sind so mega schnell!

Waren sie eben noch auf der rechten Seite am Toben - tauchen sie nun an einer ganz anderen Stelle auf. Ich bin hulle konzentriert und fange an zu schwitzen - um so mehr, weil ständig irgendwelche kinderreichen Familien ankommen, die nur laut sind und blödes Zeug labern.

Zu meinem Entsetzen muss ich dann auch noch auf die Toilette ... das ist doch scheiße!

Insgesamt verbringe ich viel Zeit bei den Luchsen und freue mich sehr, über jedes einzelne halbwegs gelungene Bild ...

 

 Jeder, der ab und an einen Zoo besucht, weiß wie schwierig es ist einen Luchs auf der Zooanlage zu sehen. Die Tiere schlafen und liegen oft im Dickicht verborgen. Im Magdeburger Zoo geht mir das zunächst nicht anders. Dennoch schaue ich immer wieder bei ihnen vorbei, in der Hoffnung, sie zu sehen. Diesmal komme ich auf die Anlage und sehe aus dem Augenwinkel Betrieb - was war das? Zügig setze ich meinen Weg fort ...

Nichts mehr zu sehen... Irgendwelche Schwachmaten kommen hinzu ... schauen mit ihren Kindern lautstark und stellen fest, dass es ja hier nie etwas zu sehen gibt. Ich stimme ihnen zu und bitte sie gedanklich, einfach wieder zu gehen. Als ich dann die Luchsfamilie sehe, bin ich mal wieder so aufgeregt ... ein Moment, der mir unvergessen bleibt.

Hier gibt es Streicheleinheiten für den Nachwuchs , der im Mai geboren wurde ...
 

Gegen 17:00 Uhr verlasse ich den Zoo. Es war heute sehr anstrengend - wobei ich mir nicht sicher bin, ob dass wirklich mit Magdeburg zusammen hängt. Wie dem auch sei - die Geräuschkulisse war überwältigend. Ständig brüllten Kinder und schimpften Eltern lautstark - selten habe ich so schwachsinniges Zeug gehört! Favorit war heute die Frage an das Kind, ob es "nach Hause gehen möchte" ? Ich wünschte mir, dass eines der Kinder die bescheuerte Frage mit "Ja" beantworten würde. Merkwürdigerweise taten sie es nicht ein einziges Mal ...

Auf meinem Weg Richtung Ausgang, gehe ich bei "Stormi" vorbei. Ich sehe ihn leider nicht. 

Müde und mit Rückenschmerzen warte ich auf die Straßenbahn.  Magdeburg gefällt mir insgesamt sehr viel besser, als Leipzig. Aber ich bin zu müde, mir diese Stadt näher anzusehen. Sicherlich werde ich wiederkommen.

 

Es ist mir aufgefallen, dass gerade die Frauen mittleren Alters eine unglaubliche Fresse ziehen und nur unfreundlich sind - die Männer wirken oft Hormon gesteuert!

 

Magdeburg lebt durch seine jungen Leute , die Spaß am Leben  und die vor allem Hirn im Schädel haben. 

Das Hotel Stadtfeld ist das beste Hotel, in dem ich in diesem Jahr  untergekommen bin. Es ist gemütlich, 

Ich würde hier auch in Zukunft wohnen wollen ...

                                                                                                               Dies ist die Eingangshalle  bzw. Rezeption

Sonntag  - Heimreise

Nach 9 Stunden Schlaf stehe ich heute auf und lasse mir das Frühstück noch einmal richtig schmecken. Einen kurzen Moment denke ich darüber nach, ob die anderen Gäste denken könnten, dass ich Zuhause nichts mehr zu essen bekomme. Aber lasse sie doch denken, was sie wollen. Ich sitze alleine an einem Tisch und habe rings um mich herum lauter kleine Tellerchen mit Köstlichkeiten zu stehen. Endlich sitze ich ... da höre ich wie der Gast an meinem Nebentisch schmatzt wie ein Schwein. Verstohlen schaue ich zu ihm hinüber, weil ich doch etwas irritiert bin. Aber nein, ich habe das schon richtig wahr genommen. Der Herr ist mit seinem Tablet beschäftigt und schmatzt mit großer Wonne. Vielleicht hat es mit seiner Herkunft zu tun - eindeutig kommt er aus dem asiatischen Raum. Möglicherweise hat mir schon einmal jemand davon berichtet, dass das dort üblich ist. Ich erinnere es nicht so genau - schließlich ist es mir aber auch egal. Ich habe überhaupt keinen Bock, mir mein so liebevoll zusammen gestelltes Frühstück von diesem schmatzendem Asiaten  vermiesen zu lassen. Also nehme ich meine diversen Tellerchen, meine Kaffeetasse und mein Wasserglas und ziehe um ... spätestens jetzt habe ich alle Blicke auf meiner Seite!

Nach dem Frühstück gönne ich mir noch eine Dusche. Warm, wie ich es mag  und genau so lange, wie ich will! Nicht das ich den Eindruck erwecken will, mir sei mein Wasserverbrauch egal - nein, dass ist es nicht. Aber Zuhause muss ich sehr sparsam mit den mir zur Verfügung gestellten Ressourcen umgehen, damit sie nicht mein finanzielles Budget übersteigen. Hier nun habe ich eine doch recht ansehnliche Rechnung bezahlt und möchte mir für heute keine Gedanken mehr machen müssen

Pünktlich zum Checkout um 11:00 verlasse ich das Hotel. Schließe am Bahnhof mein Gepäck weg und mache mich auf den Weg zur Magdeburger Altstadt. Ich bin sehr überrascht - es gefällt mir hier ganz gut. Magdeburg ist sehr viel ansehnlicher als Leipzig und der Dom kann sich durchaus sehen lassen.

Ich schlendere  noch eine Weile in Magdeburg an der Elbe entlang und gehe dann zum Bahnhof zurück. Es hat angefangen zu regnen und das ist mir jetzt gerade zu viel!

Insgesamt hat mir Magdeburg sehr gut gefallen und ich werde mit großer Sicherheit zurück kommen und auch im Hotel Stadtfeld ein Zimmer mieten. 


Grüne Zitadelle von Magdeburg

Die Grüne Zitadelle von Magdeburg ist das letzte Projekt, an dem Hundertwasser vor seinem Tod gearbeitet hat. Das Haus befindet sich in der Innenstadt - unweit des Magdeburger Doms entfernt.

Bei seinem Anblick ging mir das Herz auf - was für ein wahnsinnig künstlerisches Monument. Ich habe gelesen, dass die Mieter das "Fensterrecht" haben, sie dürfen - soweit Arm und Pinsel reichen - die Fassade um ihre Fenster gestalten. Was für eine geniale Idee ...

Auf dem Platz, an dem die Grüne Zitadelle steht befand sich früher ein wahrhaft imposantes Gebäude: die Nikolaikirche! Sie wurde im Zweiten Weltkrieg so stark zerstört, dass man sich 1959 zu seinem Abriss entschloss. Auf der Brachfläche entstand ein Plattenbau. 1995 haben kluge Menschen überlegt, wie sie diesem doch sehr ehrwürdigen Platz mehr Respekt zollen könnten.  Es entstand die Idee, bei Hundertwasser anzufragen. Zunächst sollte dann der Plattenbau im Hundertwasser-stil umgestaltet werden. Aber all die tollen Ideen des Künstlers benötigten mehr Gestaltungsspielraum - der Plattenbau wurde abgerissen und es wurde ein Neubau errichtet.

2005 wurde es fertig gestellt und ich bin sicher, das Magdeburg sehr davon profitiert hat.

 

 

Passt eigentlich der Jaguar vor dieses Haus?

Ein absoluter Augenschmaus - im Inneren gibt es einige Geschäfte und ein echt tolles Cafe , Restaurant  oder sonst was... ich könnte mein Geld "schmeißen" - will ich doch so vieles haben!  Ich brauche einen Moment, bis mein Hirn sich wieder meldet und zur Vorsicht mahnt ...

aber ich bin ganz sicher, dass ich hier noch einmal her kommen werde und dann lasse ich mein Hirn zu Hause!


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                                                        Maskenweber

Der Tierpflegerin - einer jungen attraktiven Frau - begegne ich schon am Freitag