Freizeit 2024 - 2

 

22.02.2024

Heute starte ich ein zweites Mal Richtung Meldorfer Speicherkoog, um den Sternentaucher zu finden. Gestern las ich, dass er sich bereits mehrere Tage dort aufhalten würde.  Das wusste ich, galt doch schon mein letzter Besuch eigentlich ihm. Aber er hatte sich gut versteckt und der Speicherkoog ist riesig - an vielen Stellen für den Menschen überhaupt nicht einsehbar. Und deshalb ist es ein absolutes Glück, ihn zu sehen und es ist der pure Wahnsinn, ihn so dicht zu haben, dass auch noch ein Foto gelingt. Um es vorweg zu nehmen - ich habe ihn auch bei diesem Besuch nicht gefunden. 

Ich hatte dennoch einen super schönen Tag

 

Ich mache mich auf den Weg nach Helmsand - einer kleinen Heilig, die als Vogelbrutgebiet bekannt ist und zwischen dem 1. april und dem.... für den Menschen vollkommen gesperrt ist. 

Die zurückliegenden  Regenmengen in diesem Winter haben ihre Spuren hinterlassen - der größte Teil des Vogelgebietes steht komplett unter Wasser.

 

Ganz hinten am Horizont  beginnt die Nordsee - dort sind schon etliche Vögel angekommen - ich bin sehr gespannt...

 

Vom Speicherkoog aus kommend, läuft man eine ganze Weile auf dem Deich, bis sich ein Weg links abgehend zeigt.  Hier beginnt das eigentlich Schutzgebiet. Es ist imgrunde ein Damm, der links und rechts davon das Brutgebiet auszeichnet. Der Damm mündet dann nach ungefähr einer Stunde direkt an der kleinen Hallig, die wiedrum umgeben von der Nordsee ist. 

Ich bin vollkommen alleine auf diesem Damm gelaufen- umgeben von Vogelgezwitscher ohne Ende. Ein Spaziergang, den ich nicht mehr vergessen werde. Ich habe mir vorgenommen, kurz vor Schließung dieses Dammes hier noch einmal lang zulaufen und nach den Vögeln Ausschau zu halten. Sicherlich hat das Vogelgezwitscher dann noch um einiges zugenommen! 

In diesem Jahr fällt Ostern auf die letzte Märzwoche, dass ist ein wenig schade. Ich gehe davon aus, dass dann dort noch reges Treiben, vor allem mit Fahrrädern sein wird, die mir jeden Vogel verscheuchen.

Ich werde also in der Woche davor fahren müssen, um dieses schöne Fleckchen Erde in vollen Zügen genießen zu können.

 

Vom Damm aus, ist die Nordsee noch immer recht weit entfernt - demnach natürlich auch die Vögel!  Aber wahrscheinlich ist das auch gut so, denn sie würden den Menschen nicht trauen und sofort wegfliegen.

Insofern ist alles gut und ich versuche, das Beste daraus zu machen: Zum Einen möchte ich wissen, welche Vögel dort sind und zum Andern möchte ich versuchen ein paar Bilder zu machen. Bei dieser Entfernung streikt selbst mein Objektiv und ich muss manuell scharf stellen. Erschwerend  kommen die Lichtverhältnisse hinzu. Heute vormittag ist es eher dunstig, also kein gutes Licht - wobei ich persönlich ein solches Wetter bevorzuge, als den strahlenden Sonnenschein, in dem alles "ausreisst" ...

 

Auf dem ersten Bild sind Brandgänse, Große Brachvögel, Austernfischer und Spießenten - die Spießenten sind seit Februar auf dem Durchzug von ihren Winterquartieren z.B. aus Westafrika kommend - man schätzt ungefähr 22.000 Vögel. Sie  werden  im April (auch nachts) weiterziehen und  nach Hause fliegen. Ich denke ihre Heimat ist der hohe Norden.

 

Bei der Brandgans verhält es sich ein wenig anders. Der Winterbestand wird auf ungefähr 180.000 geschätzt, wobei sich der größte Teil zwischen Februar und März in Richtung Nordwesteuropa aufmacht - lediglich ca. 6.500 Paare bleiben zur Brut im Wattenmeer.

Man kann also auch im Sommer hier immer mal wieder einer Brandgans begegnen - die Spießente ist im Sommer hier kaum anzutreffen.

Ich bin vor ein paar Jahren an der Küste einem kleinen Winzling begegnet - ich fuhr mit meinem Auto einen kleinen Damm entlang und sah ein Küken auf mich zukommen - es war sehr aufgeregt! Die Altvögel waren nicht zu sehen - was nun also tun? Ich war mega froh, als plötzlich ein Nabu - Mitarbeiter angefahren kam. Eigentlich sollte er zwei Schafe die umherirrten einfangen (den Beiden war ich natürlich auch begegnet) - aber nun ging es erstmal um das kleine Küken. Von ihm erfuhr ich, dass es ein Brandgansküken war. Er sammelte es ein, lauschte in den Wind, hörte die Altvögel rufen und half dem Winzling über den Deich. Dort hatte er es wieder abgesetzt - er war fest davon überzeugt, dass sie sich jetzt durch Rufe wiederfinden würden.

Ein Bild habe ich damals nicht gemacht - ich war zu aufgeregt!

 

Dem großen Brachvogel bin ich bei meinem letzten Besuch vor ein paar Tagen schon am Eidersperrwerk begegnet. Im April werden sie  sich auf den Weg Richtung Skandinavien und Nordwestrussland - man schätzt, dass ca.  250.000 Vögel auf dem Durchzug sind. Vielleicht fliegen sie mit den Spießenten gemeinsam, denn sie haben die gleiche Richtung - manche fliegen sogar noch ein Stück weiter bis nach Sibirien.

 

Die Austernfischer habe ich auf Helgoland lieben gelernt. Dort werden sie auch Halligstörche genannt. 

An der Norseeküste  generell kommen aus Mittel - und Westeuropa mehrere 10.000 Austernfischer zum Winterbestand hinzu.

Zwischen Ende April und Ende Mai werden sich 100.000 in Richtung Skandinavien und Weißem Meer auf den Weg machen - ungefähr 40.000 brüten im Wattemneer...

Auf dem nächsten Bild haben sich die Vogelarten nicht verändert - aber man sich etwas besser, die sich sammelnden Großen Brachvögel.

 Austernfischer ...

Hier habe ich tatsächlich  - so würde ich meinen - den ersten Säbelschnäbler gesichtet. Er kommt eigentlich erst Mitte März - da aber in diesem Jahr der Winter komplett verrückt spielt, wissen auch die Vögel bestimmt nicht mehr sicher, was zu tun ist.

Ein bischen später sah ich sie dann auf die andere Seite des Damms fliegen - sie waren zu zweit - alleine reist man ja auch nicht so nett!

Ringelgänse

Kein schönes Bild, aber ich habe zum ersten mal überhaupt eine Ringelgans gesehen. Sie sind recht dunkel und fallen durch ihren weißen Halsring auf.

Ich muss mehr auf die Gänse achten - im Allgemeinen, kennt man die Kanadagans, die Weißwangengans und die Graugans - aber es gibt soviele Gänse mehr und oft auch recht hübsch ...

... und um so länger ich darüber nachdenke, fällt mir auch noch die Nilgans und die Rothalsgans ein ...

Die Rothalsgans sieht man auch recht selten. Ich habe in der Wedeler Marsch mal ein Rothalspaar inmitten tausender Weißwangengänse entdeckt ...

 

Was gab es noch zu sehen ...

Den beiden bin ich auf dem Weg nach Helmsand begegnet - zu putzig ...

Am Odinsloch habe ich auf dem Rückweg  halt gemacht, um noch einmal genau nach dem Sternentaucher zu sehen. Sicherlich war eine Sichtung dort noch unwahrscheinlicher, aber wer weiß, ob der Sternentaucher, dass wusste. Ja, er wusste es und ließ sich auch hier nicht blicken.

Anstatt seiner kam dann aber der Seeadler angeflogen und alles was sich auf dem Wasser befand, startete augenblicklich - wie auf  Knopfdruck - in die Lüfte. Es war ein großartiges Bild und eine mega Geräuschkulisse. Der Seeadler hatte aber ein anderes Ziel - vollkommen unbeeindruckt flog er weiter!

 

Austernfischer im Hafen

Abstecher ins Katinger Watt

 

Die Nilgänse hatten offensichtlich bei meinem letzten Besuch "Probeliegen" gemacht, da sie dann ja doch plötzlich weggeflogen waren. Heute nun, ist es eindeutig - Mutter Nilgans hat sich zum Brüten ins Nest gekuschelt - Vater Nilgans passt trotz seiner aufkommenden Müdigkeit immer mit einem Auge auf, dass sich niemand dem Nest nähert.

 

 

25.02.2024                      Kernbeißer 

Heute kamen sie zu sechst an die Vogelfutterstelle - die Kernbeißer - was für ein Glück, dass ich den Augenblick mitbekommen habe. Sie sind eher selten da, zumal wir sehr milde Temperaturen haben und er es einfach nicht nötig hat ...

 

1.03.2024

Die Blütenpracht der Krokusse ist gefühlt immer auch schon ein keiner Frühlingsbeginn.  In diesem Jahr beginnt der März mit schon ganz schönen warmen Temperaturen um so ca. 12 Grad - die Sonne scheint.  Die ersten Bienen und Hummeln sind unterwegs und fressen sich satt. Wildkrokusse sind für Bienen und Hummeln ein wahres Paradies.

Überhaupt war der Winter in diesem Jahr ein seltender Gast - nachdem es um den Jahreswechsel und über den Januar geschüttet hat, wie aus Eimern - stellt sich das Wetter plötzlich um.  Der Februar wird wohl wieder als Trockenmonat in die Geschichte eingehen. Allerdings ist man in diesem Jahr froh darüber, denn die Wassermengen haben großen Schaden angerichtet. Viele Tiere haben nicht überlebt und die Felder sind zu Seen herangewachsen. Nun wird es Zeit, dass alles wieder trocknet, damit die Bauern ihre Felder bestellen können. Im Moment ist nur Pampe angesagt, soweit das Auge blicken kann. Umsomehr freue ich mich über den milden Februar und auch über den bisher recht angenehmen März ...

 

01.03.2024 Die Goldammer strahlt im Licht Golden - sie ist so hübsch. Leider ist sie im Laufe der letzten Jahre hier selten geworden ...

 

10.03.2024

Die Geschichte vom Grünspecht: Seit Tagen ist ihr Rufen zu hören, heute morgen war es so laut, dass ich hätte denken können, sie sitzen neben meinem Bett. Einige Male war ich in so einiger Situation, ganz leise die Treppen hinunter geschlichen, habe vorsichtig die Haustür einen Spalt geöffnet und schwupp flog der Banause davon. Aber ich bin ja nicht blöd und lerne dazu - heute morgen habe ich ihn ausgetrickst - bin ich nämlich überhaupt nicht mehr hinunter gegangen, sondern habe versucht, ihn direkt vom Fenster aus zu sehen und das hat geklappt. Madam (schwarzer Bartstreif) interessierte sich sehr für den baum, in der Frage, ob er sich wohl zum Brüten eignen würde. Das voe ein paar tagen bereits vom Buntspecht geschlagene Loch, wurde einer genauen Inspektion unterzogen, dann aber doch nicht für Formvollendet befunden. So fing sie also an, überall an dem Baum kleine Löcher in die Rinde zu hacken. In meinem Hirn ratterte es bereits: Wie schön wäre es, wenn direkt vor meinem Fenster ein Grünspechtpaar seine Kinder großziehen würde! Aber schließlich stellte sich der Kopf ein - Grünspechte sind beinahe ausschließlich auf dem Boden während ihrer nahrungssuche: Sie lieben die Ameisen! Kurzum: Grünspecht und Katze ist keine gute Kombi und deshalb sollte er hier bei uns auf dem Hof auch nicht brüten!

Später las ich, dass der Grünspecht insbesondere im zeitigen Frühjahr, Löcher in die Rinde hackt, um sich den zuckerhaltigen Saft aufzunehmen,

Na, da hat er mich doch schon wieder ausgetrickst  😀

 

14.03.2024   Im Ochsenmorr

Was für ein herrlicher Tag heute - die Sonne scheint - es sind 18Grad - ich bin viel zu warm angezogen! Das ist immer ein kleines Problemchen, wenn es warm wird. Ich traue dem Ganzen noch nicht so ganz  - denke mir, ich kann ja was ausziehen, wenn es dann doch zu warm wird. Aber schließlich ist es gar nicht so einfach, z.B. unterwegs die Strumpfhose auszuziehen oder so 😀

Naja, egal schwitzen ist bessser als frieren!

Bis zum Ochsenmoor bin ich fast 2,5 Stunden unterwegs - das hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung. Aber jede Fahrt geht mal zu Ende und ich freue mich riesig vor Ort zu sein. Gott sei Dank, ist es auch noch nicht so voll - obwohl es voller ist, als ich es an einem Wochentag Mitte März vermutet hätte. Aber ich bekomme noch einen Parkplatz und das reicht mir ja...

 

Mein Schwerpunkt soll heute das Fotografieren von Uferschnepfen sein - gerne in irgendeiner Bewegung. Es sind schon etliche vor Ort und jetzt geht es darum den besten Brutplatz für sich zu finden und einzunehmen. Dabei kommt es schon häufiger mal zu Rangeleien unter den Schnepfen - vielleicht habe ich das Glück, eine solche Szene zu sehen.

Zum Fotografieren ist die Sonne oft eher eine Einschränkung - da kann man nur Gegenlichtaufnahmen machen - auch nicht schlecht, aber will ich gerade nicht! Ich brauche also die Sonne im Rücken , die Schnepfen nicht allzuweit entfernt und im passenden Augenblick die richtige Belichtung - das sind viele Voraussetzungen und oft fehlt die Eine oder Andere und so muss man sich mit den Bildern begnügen, die eben gerade möglich sind.

Heute habe ich das Glück, immermal wieder Schnepfen zu sehen - mit Sonne im Rücken und die auch von der Entfernung schick sind.

 

Dann sehe ich zwei kleine Raufbolde kommen - sie streiten eigentlich nicht um einen schönen Brutplatz, sondern scheinen mir eigentlich  nur auf  "Stimmung" auszusein...

 

Ich freue mich über die gemachten Bilder - sie sind scharf und auch eindrucksvoll, wie ich finde. Den eigentlichen Kampf habe ich aber leider verpasst - zwar haben alle Einstellungen gepasst, aber das Objektiv hat das Motiv einfach nicht scharf stellen können. Ich vermute, dass zuviel Durcheinander war und das Objektiv nicht wußte, was es nun machen soll - da wäre ich natürlich mit dem Scharfstellen per Hand besser bedient gewesen. Das hätte aber vorausgesetzt, dass ich schon vorher auf Hand umgestellt hätte.  Das während eine Szene zu machen, wird meist nichts, weil dazu sind  diese "Rüpelattacken" zu kurz und vor allem völlig unvorhersehbar! 

Aber ein Anfang ist gemacht...

Witzig fand ich in dieser Szene auch, dass sich die beiden Lachmöwen null aus der Ruhe bringen ließen. Die eine Lachmöwe sieht aus, als ob sie schon brüten würde, aber eigentlich denke ich, dass das arg früh ist. Aber vielleicht weiß die Lachmöwe das ja nicht...

 

Neben den Uferschnepfen sind bereits viele Kibitze im Ochsenmoor eingetroffen und  man denkt, es würden stündlich mehr, weil große Schwärme noch in der Luft zu beobachten sind.

 

Nach der langen Reise ist erstmal ein nettes Bad angenehm ...

 

Das folgende "Trockenspringen und -hüpfen" sieht immer sehr schön aus. Hier sind mir die Kameraeinstellungen  gut gelungen und auch die Lichtverhältnisse sind auf meiner Seite ...

 

Die Balz der Blässhühner ist auch schön anzusehen. Sie haben später an anderer Stelle ihre Zeremonie fortgeführt - das hatte ich leider zu spät gesehen und außerdem hatten sie sich ein etwas geschützteres Plätzchen ausgesucht - muss ja auch nicht jeder zuschauen ... 

 

Diese beiden  Uferschnepfen hatten sich schon für die anstehende Brut gesucht und gefunden ...

 

Die Männchen im Prachtkleid haben einen kupferfarbenden Hals und eine ebenso gefärbte Brust - ihr Bauch weist markante schwarz gefleckte Bänderungen auf - Das Weibchen hat einen längeren Schnabel, als das Männchen und ist oft blasser rot gefärbt .  Sie sind an Brust aund Bauch weniger und mit schwächeren schwarzen Bändern zu erkennen.

Es gibt neben der Nominatform , die in Europa brüten, noch zwei weitere Unterarten - besonders  intensiv in ihren Farben und in ihrer Bänderung, die bis zum Bürzel reicht, ist die isländische Unterart, die die größte Population mit 50.000 bis 75.000 Vögeln ausmacht. 

Die Bestimmung bei den Vögeln ist oft nicht so einfach, weil Lichteinflüsse die Farben verändern und die Vögel oft nicht dicht genug sind, um mit Sicherheit eine Aussage zu machen. Hier würde ich jedoch meinen, dass es sich um die häufig anzutreffende isländische Unterart  handelt ...

 

Eine Lachmöwe im Federwechsel ...

 

Zwei Uferschnepfen im Landeanflug - da haben sie natürlich ordentlich ihre Geschwindigkeit reduziert und sind in sofern leichter zu fotografieren. Allerdings ist die Schwierigkeit, sie überhaupt zu bemerken. Oft habe ich einfach zu spät reagiert - umso mehr freue ich mich über dieses (harmonische) Bild ...

 

Die Uferschnepfe erinnert mich an den Weißstorch. Der legt seinen Kopf häufiger zum Ausruhen im Nacken ab - hier ist die Uferschnepfe natürlich beim Putzen - auch der Hinterkopf muss Beachtung finden, will man der Partnerin oder dem Partner gefallen ...

 

Kiebitz in Frühlingslaune ...

Eine ganze Weile habe ich mich mit ihm beschäftigt. Den konnte ich auch nicht übersehen, denn er "kreischte" die ganze Zeit vor sich hin. Ich meine, sie wollte einen Partner für das Brutgeschäft anlocken. Hier habe ich nur eine kleine Auswahl meiner gemachten Bilder rund um ihre nicht enden wollenden Bemühungen hochgeladen ...

 

Zum Schluß war kein Kibitzmann aufgetaucht - fast tat sie mir schon leid - aber sie wird schon noch den Richtigen finden.

Jetzt jedenfalls scheint sie sich zu beruhigen ...

 

und Tschüss

 

Die kleinen unscheinbaren Wiesenpieper sind eher zu hören, als zu sehen -  für mich  bedeuten sie neben der Bachstelze immer den Frühlingsanfang -  wenn ich in der Lüneburger Heide spazieren gehe, dann ist es im Winter mucksmäuschen still. Ab und zu hört man eine Rabenkrähe - ansonten nichts. 

Mit den ersten warmen Tagen kommen die Kraniche zurück - ihr Trompeten ist einzigartig. Aber auch die Wiesenpieper kommen so nach und nach wieder und plötzlich hörst du überall Vogelgezwitscher  - Wiesenpier und Feldlerche sind wieder da! 

Die Vogelsaison ist eröffnet ...

 

Hier ein paar fotografische Eindrücke vom Dümmer - der Dümmer ist so groß, dass kann man nicht im Bild festhalten.  Es ist neben dem Naturschutzgebiet ein großes touristisch erstelltes  Gebiet. Viele Cämpingplätze, Pensionen, Hotels - entsprechende Läden - im Sommer ein Qual für mich! Fahrradfahrer, wohin das Auge blickt...

Ein Besuch im Ochsenmoor zu dieser Zeit geht eigentlich nur ganz früh - ab Mittags kann man eigentlich nach Hause fahren - dann ist auch kein Parkplatz mehr zu bekommen.

Die meißten Vögel ziehen sich natürlich weit ins Hinterland zurück - aber immermal wieder hat man Glück und sieht sie auf den Wiesen nahe des Weges herum laufen.  So ist es mir gelungen, im letzten Jahr Küken vom Kiebitz und von der Uferschnepfe zu fotografieren. Da gibt es dann eher das Problem, dass die klitzkleinen Küken kaum aus dem Gras herausschauen - aber leicht kann ja jeder... 

Der Besuch im Ochsenmoor bedeutet sehr frühes aufstehen, aber ich habe noch niemals gedacht, dass ich mir auch nur einen einziges Besuch dort hätte sparen können.

 

Die obigen Bilder sind aus einer Hütte im Ochensmoor direkt am Dümmer gemacht. Auf der Karte befindet  sich offenbar darunter eine weitere Hütte, die ich nicht kenne - da sie offenbar neben der Naturschutzstation liegt , vermute ich mal, dass sie sich im Buchenwäldchen befindet. Durch das Buchenwäldchen führt ein Wanderweg, der letztlich an einer anderen Stelle  des Ochsenmoores wieder heraus kommt. Als ich das erste Mal dorthin gefahren war, bin ich diesem Weg gefolgt  - nach kurzer Zeit wurde der Weg mega matschig und ich bekam erste Zweifel, ob es gut sei, hier weiter zu laufen. Aber ich dachte, dass das nur ein kurzer Abschnitt  und dann wieder besser begehbar sein würde. Dem war leider nicht so - irgendwann stand ich knöcheltief  in der Matsche - die Schuhe nass. Wieder überlegte ich zurück zugehen, entschied mich dann aber entgegen, weil das bereits zurückgelegte Stück schon eine ganze schöne Herausforderung war  und ich hoffte, dass das Endes des Weges bald in Reichweite kommt.

Naja, das war dann auch nicht der Fall - ich bin den restlichen Tag mit klatschnassen Füssen herumgelaufen. Das einzig Gute daran war, dass ich nun wusste, dass man  diesen Weg nur in Dürrezeiten begehen kann  und da ist er ganz sicherlich mega interesant ...

 

Ein weiterer Wiesenpieper an andere Stelle - er sieht mit seinem frischen Gefieder noch so schön aus - nach der Brut sehen die kleinen Tschieper - nicht nur der Wiesenpieper - mitleiderregend aus. Das Gefieder ist schmutzig und irgendwie abgerissen - aber die Mauser steht dann auch an und wenn sie dadurch sind, legen sie ihr Winterkleid an und sind dann auch erstmal  fort - bis zum nächsten Jahr!

Dann fängt alles von vorne an und ich freue mich immer riesig!

 

Angekommen ...

 

die beiden Uferschnepfen, die immer mal wieder zwischenzeitlich weggeflogen sind, scheinen hier ihren Treffpunkt zu haben. Das trifft sich sehr gut, weil ich auch da bin!

 

Nachdem das "Brautpaar" ewig und drei Tage nach irgendwelchen Käfern, Schnecken oder Würmern gestochert hat und ich aufpaasen musste, den spannenden Augenblick nicht vor lauter Ermüdung zu verpassen, war es dann gegen späten Nachmittag endlich soweit - er fing an um sie herum zu tänzeln und flüsterte ihr in Uferschnäpfisch  etwas ins Ohr ...

 

 Plötzlich, wie aus dem Nichts, schossen zwei auf  Krawall gebürstete Uferschnepfen heran und stürzten sich auf das Liebespaar, die ebenso erschrocken waren, wie ich...

Ich bekam so auf die Schnnelle, das sich plötzlich verändernde, sehr unruhige  Motiv nicht im Sucher scharf - einige wenige Bilder sind halbwegs brauchbar - die habe ich hier hochgeladen.

Vielleicht gelingt mir da bei meinem nächsten Besuch im Ochsenmoor noch was - obwohl ich dem Brautpaar natürlich wünsche, dass sie bald Eltern werden - die Küken sind auch so unglaublich niedlich!

 

Recht weit hinten konnte ich zwei Kampfläufer, eine Bekassine  und einen Rotschenkel entdecken - das Ochsenmoor füllt sich langsam.

Ganz zum Anfang sah ich auch einen Brachvogel zwischen  Graugänsen herum stolzieren. Aber als ich aus dem Auto stieg, um etwas dichter heranzukommen suchte er das Weite ...

 

Die Graugans hat den tollsten Brutplatz ergattert, den ich je gesehen habe - wollen wir hoffen, dass ihr Wind Und Wetter nicht zu sehr zusetzen....

 

Auf der Rückfahrt begegneten mir noch diese beiden Kraniche - ich war jedoch schon recht kaputt und hatte gehofft, dass sie sich "einfach mal so" ablichten ließen. Aber nein, sie drehten sich um und gingen in die andere Richtung fort - ich war zu müde, um mich noch einmal ins Zeug zu werfen - ich drückte auf den Auslöser, nach dem Motto "egal" und verabschiedete mich von ihnen ...

 

Der Weißstorch ist in Hüde zuhause.  Hier hatte der Bauer gerade sein Feld umgepflügt und Meister Adebar dankte es ihm. das Bild stammt vom Anfang des Ausflugs und war mir aber erst zum Ende dieser Tagesaufzeichnung  wieder eingefallen - auch "egal"  - das Bild freut mich auch zum Schluß ...

Ein wunderschöner Tag geht zu Ende. Ich habe - wie immer - wenn ich "on Tour"  bin , vieles gesehen und nette Menschen kennengelernt.  

                                                                                                                                             Ich komme wieder  ...