Freizeit 2021 - 5a Helgoland September

Immer schon ist die Fotografie auf Helgoland meine große Motivation - es gibt so viele tolle Motive: Die Limikolen, die Hochseevögel, die Seehunde und die Robben, Enten, Gänse, Singvögel und eine Reihe von Motiven, die sich an irgendeiner Ecke zeigen, wenn man sich die Zeit und die Ruhe nimmt, sie zu sehen.

Dieses Mal war ich besonders gespannt, weil wir eine Woche später, als sonst nach Helgoland gefahren sind. Eine Woche später hat im Vogelzug große Bedeutung und so kam es auch: Ich befand mich im Paradies. 

Da mir auch die spätere Sichtung und das Erstellen einer neuen Helgolandseite auf meiner Homepage soviel Freude macht, möchte ich eine zweite  Seite - gewissermaßen eine Unterseite - anlegen und schauen, wie ich sie gestalten könnte. Dies wird eine ganze Weile brauchen, weil mir oft die Zeit und manchmal auch die Kraft fehlt, mich ran zusetzen und mich nach Helgoland zurück zu beamen. Aber der Tag wird kommen ...

Limikolentreffen am Nordstrand ...

Die junge Dreizehenmöwe wirkt - wie ich finde - leicht wie eine "Transe"!  Sie ist bildschön - bislang  hatte ich sie nur als Küken auf dem Lummenfelsen  gesehen - ich freue mich sehr über dieses Bild!

Meine Freundin die Bachstelze ist an jedem Ort anzutreffen  und macht  mir Spaß ...

Nach unserem Besuch auf dem Lummenfelsen gehen wir weiter in Richtung Nordstrand. Gestern hatten wir ja auf der Düne das außerordentliche Glück einer Beringungsgruppe von der Vogelstation Helgoland zu begegnen. Später kamen wir mit einer jungen Frau an der Aade ins Gespräch, deren Mann dort beteiligt war. Sie erzählte, dass sie am Tag zuvor am Nordstrand Limikolen beringt hätten. Unter Anderem wären ihnen Zwergstrandläufer ins Netz gegangen. Das finde ich ja nun mega interessant - wie fängt man denn eine Limikole ein?

Also, man muss zunächst wissen, dass so eine Limikole eigentlich im Rahmen ihrer Futtersuche immer zügigen Schrittes am Strand entlang läuft. Man stellt in kleiner Entfernung also Fangkörbe am Strand auf, in die die Vögel hinein laufen - dann gilt es blitzschnell den Korb zu schließen. Normalerweise würde ich denken, dass kein Mensch so schnell reagieren kann. Nachdem ich aber Zeugin einer Möwenberingung am Grilldeich  auf der Düne wurde, weiß ich, dass es Menschen gibt, die das tatsächlich können. 

Auch wenn die Beringungsaktion am Nordstrand abgeschlossen ist -  wollen wir heute noch einmal schauen, ob wir am Nordstrand einen Zwergstrandläufer zu Gesicht bekommen ...

Wir sehen den Trupp an Strandläufern, zu denen sich auch etliche Stare hinzugesellen - aber ob da nun ein Zwergstrandläufer bei ist, können wir nicht erkennen. Blöd - ich erinnere mich, dass uns das schon im letzten Jahr nicht gelungen war. Möglicherweise liegt das nicht daran, dass es keinen Zwergstrandläufer zu sehen gab, sondern eher daran, dass wir ihn nicht erkannt haben!

Man kann die Stare erkennen, die Alpenstrandläufer und die Sanderlinge - nach dem Zwergstrandläufer  schaue ich morgen ...

An keiner Ecke fehlt die Bachstelze 

Endlich hat mich Andrea überreden können, dass es sich lohnt eine Inselrundfahrt mit dem Börteboot zu machen.  Bei dem schönen Wetter ist die See milde gestimmt, sodass wir uns  gegen 15:00 Uhr am entsprechenden Ableger in die bereits aufgebaute Warteschleife einreihen.  Kurz vor 16:00 Uhr kommt jemand vorbei geschlendert und erklärt, dass das Börteboot von einem anderen Anleger startet. Aufgrund meiner körperlichen Einschränkung bin ich - obgleich ich echt rechtzeitig am Anleger war -  nun plötzlich die Letzte, die sich am Börteboot anstellt. Ich bin genervt - hatte ich mir doch überlegt, wo ich am Besten sitzen könnte, um trotz Gegenlicht schöne Aufnahmen von der Langen Anna machen zu können.  Mit der Aussicht, die Letze zu sein, die einsteigt - verschwindet mein Traum von schönen Aufnahmen. Enttäuscht drehe ich mich um und gehe ...

Inzwischen hatten wir aber auch von einer Fotosafari vor der Küste Helgoland erfahren, die nur unwesentlich teurer gewesen wäre. Ich werde hellhörig - aber es gelingt mir nicht, heraus zu finden, worin der Unterschied zwischen einer Inselrundfahrt und einer Fotosafari besteht.... 

Am nächsten Tag - wir sind auf der Düne - haben an der Aade  große Robben und Seehundebestände gesichtet - Verein Jordsand  ist auch vor Ort und macht sich wichtig!

Eigentlich ist alles perfekt - die Damen und Herren vom Verein Jordsand haben sich zurück gezogen - die Tiere dösen in der Sonne - wir fotografieren und tauschen uns mit anderen Besucher*innen aus, als plötzlich ein Börteboot auftaucht und für mächtig Unruhe sorgt...

Die Tiere erschrecken mega und es entsteht fast etwas Panik in der Kolonie ...

Ich bin enttäuscht - war das etwa die Fotosafari ?

Wieso sind die Damen und Herren des Vereins Jordsand so mega aggro gegenüber den Besuchern und vielleicht insbesondere den Fotograf*innen eingestellt und wieso kann so eine Fotosafari unbehelligt ihren Weg fortsetzen...

Eigentlich gibt es dafür nur eine einzige Erklärung - der Verein Jordsand hat keinen Einfluss auf die Ausflugsfahrten der Börteboote, weil es hier um Kosteneinnahmen geht.

Pfuhlschnepfe

Nach der Aufnahme dieses schönen Vogels stellte sich mir die Frage Ufer- oder Pfuhlschnepfe? In meiner Vogelapp bekam ich sofort Antwort: Es handelt sich tatsächlich um eine Pfuhlschnepfe! Der Uferschnepfe sind Andrea und ich im Beltringhader Koog begegnet - dort waren sie mit ihren Küken unterwegs - außerdem hatte ich sie einmal in der Wedeler Marsch gesehen.

Bei der Pfuhlschnepfe ist im Gegensatz zur Uferschnepfe der Schnabel relativ kurz und deutlich aufgeworfen - heißt er ist leicht nach oben gebogen (eine Formulierung, die Fachleute nicht benutzen würden, aber hier sei mir das zum besseren Verständnis erlaubt). Außerdem ist die Längsstrichelung an den Flügeln der Pfuhlschnepfe recht markant und sie hat auch kürzere Beine, als ihre Artverwandte. 

 

Die Pfuhlschnepfen brüten nicht in Deutschland - sie kommen teils aus Skandinavien, teils aus Sibirien, wo sie am Rande der Taiga brüten. Nach der Brutzeit ziehen sie ins Wattenmeer.

Die skandinavischen Pfuhlschnepfen mausern und überwintern hier.

Die Sibirier dagegen fressen sich nur ein Fettpolster an und ziehen weiter nach Afrika. Sie kehren erst Ende April wieder ins Watt zurück, während die skandinavischen Pfuhlschnepfen schon ab März wieder im nördlichen Wattenmeer zu sehen sind.

 

Die sibirischen Durchzügler haben das Problem, dass sie nicht zu schwer sein dürfen, denn beim Langstreckenflug kostet jedes Gramm Gewicht zusätzlich Energie. So verkleinern sie ihre Organe, um Gewicht einzusparen! Am Ende eines Fluges sind dann nicht nur die Fettreserven verbrannt, sondern auch Teile des Brust- und Herzmuskels 

 

Da die Pfuhlschnepfe bei uns nur auf dem Durchzug beobachtet werden kann, ist sie nicht auf der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland gelistet. Weltweit gilt sie als potenziell gefährdet.

 

Die auf der Helgoländer Düne nach Futter suchenden, sich in dem aufgebaggerten Strandsandhaufen  befindenden Pfuhlschnepfen, sind allesamt dabei sich für ihren Weiterflug Fettreserven anzufuttern - es sind sibirische Pfuhlschnepfen.

Und ich freue mich sehr, sie gesehen zu haben und  darüber hinaus,  ein paar Bilder von Ihnen gemacht zu haben.

 

Zugegeben , es sind nur drei Pfuhlschnepfen  - aber ein Augenblick der Sichtung, den ich niemals vergessen werde!


Juveniler Goldregenpfeifer

Zwei absolute Schönheiten: Pfuhlschnepfe und Goldregenpfeifer

Der Goldregenpfeifer besucht Deutschland heute bis auf wenige Paare nur als "Durchzügler" auf dem Weg in sein Winterquartier.  Im 19 Jahrhundert gab es z. B. in Mecklenburg-Vorpommern durchaus noch brütende Goldregenpfeifer.  Der Goldregenpfeifer wohnt gerne in den weiten Moorlandschaften , um seine Kinder groß zuziehen. Entwässerung, industrieller Torfabbau, sowie Aufforstung und Nutzungsintensievierung haben ihm stark zugesetzt, sodass es heute nur noch extrem wenig brütende Goldregenpfeifer bei uns gibt.

Die Esterweger Dose ist eines der größten zusammenhängenden Hochmoorschutzgebiete  Norddeutschlands und gilt als das letzte Brutvorkommen des Goldregenpfeifers in Mitteleuropa. Es ist ein Naturschutzgebiet in den niedersächsischen Gemeinden Bockhorst und Esterwegen in der Samtgemeinde Nordhümmling im Landkreis Emsland.

Dort gab es 2003 noch 12 Brutpaare, bis 2011 ging dieser Bestand auf sieben Brutpaare zurück. Die wenigen Nester werden jedes Jahr rund um die Uhr überwacht. Zur Überwachung setzt man Temperaturfühler ein und hat die direkte Umgebung der Nester mit Elektrozäunen gesichert, um Beutegreifer wie den Rotfuchs fernzuhalten.

Der Goldregenpfeifer zählt nach der Bundesartenschutzverordnung zu den streng geschützten Tieren.

 

Vielleicht kann ich von Glück reden, hier bei unserem Besuch einige Goldregenpfeifer auf der Helgoländer Düne  fotografieren zu können - es hat jedenfalls wirklich sehr viel Spaß gemacht.

Die beiden Schönheiten liefen mit etlichen Kolleg*innen  am Nordstrand in einem hoch aufgeschütteten Sandberg herum. Andrea hatte sie bereist entdeckt, als ich noch mit dem Wiesenpieper beschäftigt war. Auch vom Wiesenpieper konnte ich tolle Aufnahmen machen. Er saß an einer anderen Stelle des Sandberges. In der Lüneburger Heide  sehe ich sie im Sommer oft - oder besser gesagt, ich höre sie. Sehen kann man sie nur selten, da sie am Boden zwischen dem Heidekraut herum rennen. Hören kann man sie allerdings gut -  der Wiesenpieper steigt während seines Singflugs steil  in die Lüfte und gleitet dann singend wieder zu Boden. Ich freue mich  hier auf  meiner Lieblingsdüne so schöne Bilder von ihm machen zu können.

Beim Anschauen der Bilder, mag bei dem Einen oder Anderen der Gedanke hochkommen, dass die Vogelfotografie einfach nur eine Glückssache ist. Ich finde ja immer, dass die erste Herausforderung darin liegt, nicht den oft  kurzen Augenblick der Sichtung zu verkacken. Nicht immer hat man mehrere Minuten Zeit, alle Einstellungen zu überlegen. Ja, sicher - die Grundeinstellungen bei der Vogelfotografie z.B. die Belichtungszeit muss man schon vorher eingestellt haben - sonst ist man den spontanen  Augenblicken hilflos ausgeliefert. Das wird dann einfach nie was!

Aber es gibt viele Szenen, in denen es gilt unglaublich viel Geduld aufzubringen und ich kann ein Lied davon singen, dass irgendetwas entscheidendes passiert, wenn ich mir gerade für einen kurzen Augenblick an der Nase oder sonst wo kratzen muss.

Auch kenne ich die Situation nur zu gut, die Kamera konzentriert auf einen imaginären Punkt zu halten - irgendwo da, war der Vogel verschwunden und ich hoffte, dass er irgendwo da auch wieder auftauchen würde. Aber oft macht der Vogel was er will und mir wird der Arm lahm und die Konzentration geht flöten. Du kannst sicher sein, dass in diesem Augenblick, das begehrte Motiv - direkt in Pose stehend  - vor dir auftaucht.

Deshalb liegen Andrea und ich stundenlang  auf diesem Sandberg und harren der Dinge - zwischenzeitlich spürst du deine Beine nicht mehr, weißt nicht, wie du dich noch hinsetzen könntest ohne dass du die Puschel aufschreckst.

Und zu guter Letzt gehört natürlich auch das Glück dazu - denn wenn die Vögel nicht zu sehen sind, gibt es auch keine Bilder!

Der Alpenstrandläufer nach dem Bade macht sich zum Abflug fertig - leider ist der Banause in komplett anderer Richtung unterwegs, als ich angenommen hatte ...

.... und deshalb gibt es keine Flugbilder ... 

Kormorane unterwegs ...

Goldregenpfeifer -

Über dem Golfteich ist der Falke auf Futtersuche - stellenweise ist er so dicht, dass ich ein paar Bilder von ihm machen kann. Wie immer, wenn es gerade nicht passt, muss ich jedoch zur Toilette.  Ich laufe los in Richtung Campingplatz, als sich der Falke ca. 3m von mir entfernt in einem Baum auf Augenhöhe zu mir nieder lässt und mich in aller Seelenruhe anstarrt. Wie schade, dass ich meine Kamera bei Andrea auf unserer Bank zurück gelassen habe - es hilft nichts, ich bedanke mich bei ihm für seinen persönlichen Besuch und laufe weiter Richtung Toilette ...

 

 

...übrigens ist nicht nur der Falke am Golfteich auf Futtersuche, auch mein ganz spezieller Freund treibt sich auf der Suche nach Beute am Golfteich herum: Ein Sperbermädchen!

 

Das Bild ist irre doll vergrößert und ist lediglich ein

Beweisfoto!

Vom Golfteich gehen wir zum Grillteich - dort sind wir immer sehr gespannt, was wir zu sehen bekommen. Das ist wirklich jedes Mal ein anderes Bild. Heute nun ist die Beringungsgruppe vor Ort ...

Nichts desto trotz ist die vorlaute Möwe echt witzig _ sie scheint mit der Ente anbändeln zu wollen und zeigt sich in ihrer kompletten Schönheit ... 

Am Ende des Südstrands, kurz vor der Aade liegen oft große Robbenkolonien - ich meine mich zu erinnern, dass sich hier auch etliche Seehunde dazu gesellt hatten. Unser 4. Tag auf Helgoland, war ein absoluter Sommertag mit nur  strahlendem  Himmel. Der Verein Jordsand hatte, wie immer,  weiträumig abgesperrt und stand in Entfernung auf Posten, um sofort jeden zu ermahnen, der ihrer Meinung nach, falsch Luft geholt hatte.

Ich hatte ja schon auf der letzten Seite von meiner Verblüffung geschrieben, als sich diese Kolonie in Bewegung setzte, weil ein Börteboot  mit Geschwindigkeit am Strand auftauchte. Ich selber war so irritiert von der Szene, dass ich kein Bild gemacht habe. 

Richtig schön allerdings war, dass in Entfernung diverse Limikolen auf Futtersuche waren. Dieses Bild muss man sich fast vergrößern, um sie auf der linken Bildseite am Ufersaum zu erkennen. 

Sie waren wirklich recht weit weg und es war schwierig ein paar vernünftige Bilder hinzubekommen - aber ein bisschen was ist mir gelungen!

Zu sehen ist ganz links ein Goldregenpfeifer - im Wasser tummeln sich Alpenstrandläufer und auch ein kleiner Sandregenpfeifer ...

Also, offen gestanden - hat das mit dem Zwergstrandläufer scheinbar wieder nicht geklappt - ich kann diesen kleinen Vogel einfach nicht vom Sanderling unterscheiden. Aber niedlich finde ich, das Bachstelzenkind links im Bild. Es ist einfach nett, der Bachstelze eigentlich überall zu begegnen ...

Der Steinschmätzer - wie immer bei den kleinen Tschiepern ist eine Bestimmung nicht leicht. Die Bilder im Internet sind oft zu ungenau, als dass man dort tatsächlich klare Abgrenzungen erkennen könnte. Bleibt also eine Aufgabe für den Winter. Ich könnte natürlich auch einmal meine Vogelapp bemühen - dort bekomme ich oft zügig eine Antwort.

Das Einzige, was ich weiß, ist, dass die Herrschaften  sich bereits  im Schlichtkleid befinden. Außerdem scheint mir das Weibchen in ihrem Gefieder wesentlich weniger strahlend zu sein und sie hat wohl auch nicht den großen breiten weißen Überaugenstreif , der hier bei den unteren Bilder deutlich zu erkennen ist. Ich tippe jetzt mal auf ein Steinschmätzer Männchen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ich kein einziges Weibchen vor der Kamera gehabt haben soll - vermutlich habe ich es einfach nicht "gerafft". Das fällt mir doch noch immer sehr schwer beim fotografieren  sich zu konzentrieren  und gleichzeitig auf kleine Unterschiede zu achten.

Bei den Goldregenpfeifern scheint es zu Unstimmigkeiten gekommen zu sein ...

Der Sandregenpfeifer im Jugendkleid ist unglaublich schön, wie ich finde.  

Der Alpenstrandläufer ...

Die obervorlaute Möwe hatte der Beringer so schnell gepackt, dass weder die Möwe noch ich Zeit hatten den Augenblick zu verstehen. Am meisten imponiert hat mir, die Ruhe, die der Beringer ausgestrahlt hat. Ich wäre als Möwe auch nicht darauf gekommen, dass etwas mehr Achtsamkeit angebracht gewesen wäre. Der Mann wirkte so harmlos und warf immer mal ab und an einen Happen Toastbrot  - und obwohl auch noch etliche Enten an diesem Brot interessiert waren  - die wiederum für die Beringer ebenfalls von Interesse gewesen waren - schien die Möwe zu glauben, dass einzig für sie gerade Weihnachten angebrochen zu sein schien.

Nach ihrem Fang  wird sie wohl weggeflogen sein - in jedem Fall hatte sie kein Bock mehr auf  Toastbrot!

Das Fotografieren dieser kleinen Limikolen ist für mich immer eine besondere  Freude.  Sie sind so emsig und konzentriert - manchmal scheinen sie auch nur gefallen zu wollen!

Sie sind in ihrer Bestimmung eine absolute Herausforderung ...

Aber im Vordergrund steht für mich immer der Spaß - wenn es zur Konkurrenz wird, ist der Spaß für mich vorbei.  Ob ich nun einen Brachvogel oder eine Pfuhlschnepfe vor der Linse habe, ist mir recht egal - ich bin mega aufgeregt und freue mich über die Sichtung!

Sie beindrucken mich mit ihrer Möglichkeit am Ufersaum in den tollen "Strandabfällen" nach Futter zu suchen -  die sich daraus ergebenden Farben liebe ich unendlich - wenn mir dann auch noch der Vogel scharf wird , hat sich alle Ausdauer gelohnt!

Der Austernfischer, der sich auf der Düne, unweit des Dünenrestaurant umher treibt, ist beringt. Ich denke, dass er beringt worden ist, bevor er  "Schaden" genommen hat. Für mich sieht es jedenfalls so aus, als habe er sich den Flügel gebrochen. Sollte meine Vermutung richtig sein, wäre er nicht mehr beringt worden. Die Helgoländer Vogelwarte kennt da keinen Schmerz!

Ähnlich wie der Nabu ist man dort der Ansicht, dass die Natur die Dinge regelt!

Ich habe inzwischen einige Beobachtung hinsichtlich des Revierverhaltens von Krähen machen müssen.  Auch bei mir Zuhause hatte ich einen Falken auf meiner Terrasse gefunden, der ganz eindeutig von Krähen so attackiert worden war, das er  vom Himmel gefallen ist - sie trudeln regelrecht gen Boden. Die Krähen schlagen mit ihren Flügeln solange auf den Vogel ein, bis dieser völlig entkräftet aufgibt.

Gerade vor ein paar Tagen, konnte ich so eine Situation in Evendorf beobachten. Zwei Krähen umkreisten einen Falken, der dann irgendwann gen Boden trudelte. Ich war mega erschrocken - versuchte mir die Stelle zu merken, an der er aufgeschlagen sein muss - vielleicht hätte ich ihm helfen können. 

Aber ich braucht zu lange, um Paul irgendwo sicher abzustellen ...

Als Andrea und ich am Golfteich saßen, konnten wir beobachten, wie Krähen einen Graureiher  angriffen und ihn eine lange Zeit davon abhielten am See zu landen. 

Greifen mehrere Krähen an, hat der Falke und auch offenbar der Graureiher keine Chance - vielleicht ist auch der Austernfischer dem Angriff von Krähen  gerade mal so noch ausgewichen und hat letztlich "nur" seinen Flügel eingebüßt. Ob er allerdings nach Schließung des Dünenrestaurant noch eine Überlebensmöglichkeit findet, wage ich zu bezweifeln.

So ist das in der Natur - bis heute weiß ich nicht, ob der Albatros die Angriffe der Seeadler überlebt hat. Eigentlich unmöglich , auch wenn er nach neusten Informationen, irgendwo in England aufgetaucht sein soll.

Aus dem Leben eines Basstölpels ...

So ein Vogelleben ist schon sehr anstrengend - es ist völlig egal. ob ich mich mit einer  Blaumeise oder einem Basstölpel  beschäftige!

Dieses Vogelleben ist anstrengend, weil es sich den menschlichen Interessen unterordnen muss, heißt konkret:  Die Fischer schmeißen alles ins Wasser, was der Basstölpel wieder herauf holt und mit in sein Nest  verbaut - oft überleben die Vögel diesen Irrtum nicht!

In diesem Jahr gab es allerdings eine andere Katastrophe ...

Mitte Oktober postete jemand ein  einsam, verlassenes Basstölpelküken auf dem Felsen ... es war einfach zu spät geboren worden!

Seine Eltern waren fort und überhaupt war nicht ein einziger Basstölpel mehr vor Ort ...

Das Küken - schon ein wenig fett gefüttert - war nun also dem Tode geweiht - es war nur eine Frage der Zeit!

Und ja, ich fuhr an manchen Tagen zur Arbeit und fragte mich, ob es nun endlich "umgekippt" ist!

Eine unerträgliche Situation ...

Aber es gab einen Mann, der das alles total geil fand, weil er der Ansicht war, dass dieses Basstölpelküken, im Angesicht seines Todes, diesen Wahnsinns Ausblick  vom Lummenfelsen auf die weite Nordsee genießen konnte ...

... ich war zunächst komplett geschockt

Ja, sicher  - dem Basstölpelküken wird es egal gewesen sein, wo es verhungern musste - aber  vielleicht ist diese Anschauung trotzdem  einen Gedanken wert!

Der Alpenstrandläufer ist in Europa der häufigste  Vertreter seiner Gattung. Im Prachtkleid ist er durch seinen schwarzen Bauchfleck unverkennbar. Im Winter-, Jugend- und Zwischenkleid ist er dennoch mit anderen Strandläufer - Arten schnell  mal verwechselt.  Ich gebe es ja nicht auf, zu lernen, worin sich die Vögel letztlich unterscheiden können. Wenn ich dann aber lese, dass zu den normal, wechselnden Federkleidern  innerhalb der Jahreszeit  nun auch noch  recht "abgetragene Kleider" hinzukommen, kann ich mir ein nervöses Lächeln nicht verkneifen. Ich glaube inzwischen, dass die Bestimmung der Limikolen eine absolute Königsdisziplin unter allen anderen Vögeln darstellen und das man sich ihnen nur mit irre viel praktischer Erfahrung nähern kann - fertig wird man wohl nie!

Auf dem unteren Bild  habe ich einen Alpenstrandläufer fotografiert - soviel steht in jedem Fall schon mal fest! Nun sieht man ja aber nicht wirklich mehr einen dunklen Bauchfleck.

Er könnte vom Prachtkleid ins Schlichtkleid gewechselt sein - aber irgendwie ist mir eher danach, dass es sich hier um einen Jungvogel handelt, der noch nie einen dunklen Bauchfleck besessen hat. Aber festlegen will ich mich nicht! 

Nach einem tollen Tag auf der Düne und unglaublich vielen schönen Motiven  machen wir uns auf den Rückweg.  Am Südstrand laufen die Priele langsam wieder voll und es ist reges Treiben - die Limikolen sind sofort da, um nach Futter zu suchen.

Ich kann nicht anders, als stehen zu bleiben und noch ein paar Bilder zu machen - aber eigentlich ist die Luft raus ...

Bei diesem Anblick steht mir als Vogelfreundin der Verstand still - so viele Limikolen auf engstem Raum.  Für mich zum fotografieren eine absolute Herausforderung, die mich Kraft kostet - insbesondere deshalb, weil ich sie nicht "verkacken" will!

Also Belichtungszeit muss natürlich sehr kurz sein, die Blende sollte nicht unter 8 sein - denke ich. Der Isowert soll sich mal schön alleine einstellen. Mit solchen Gedanken  oder so  ähnlich habe ich da wohl am Strand gesessen  und war aufgeregt. Schließlich hätte ich mir gewünscht, dass das Bild insgesamt schärfer geworden wäre.

Aber nun gut, dass motiviert mich nur, die nächste Situation zu suchen - ich bin derart fasziniert von der Kraft dieser kleinen Limikolen, dass mir nie die Energie  und Freude ausgehen wird, sie in ihrem Alltag  "festzuhalten"

Der Steinschmätzer beim Bade ...

Diese drei Alpenstrandläufer  wollte ich hier einmal in einer mega Vergrößerung einstellen, weil beim mittleren Strandläufer das  "weiße V" auf dem Rücken deutlich zu sehen ist. Ähnlich wie beim Zwergstrandläufer - von dem ich immer noch nicht weiß, ob ich ein Bild von ihm habe - trägt auch der "Alpi" in seinem Jugendkleid dieses "V" auf dem Rücken.

Helgoland im September 2021 war echt geil - zumindest was die Motive betraf.  Der Rest war weniger schön...

Manchmal passen die Dinge einfach nicht mehr zusammen ...

Der nächste Besuch auf Helgoland ist dennoch gebucht  und ich freue mich mega