Kleiber - ein mittelalterlicher Beruf
der Begriff "Kleiber" leitet sich von einem im Mittelalter weit verbreiteten Handwerksberuf ab: Die Kleiber waren damals für den Bau von Lehmwänden zuständig.
Der Kleiber übernimmt oftmals Spechthöhlen. Das viel zu große Einflugloch wird zuvor auf die passende Größe mit Lehm verengt, so weit das der kleine Vogel gerade noch durchpasst. Nestkonkurrenten wie der Star z. B. haben keine Chance mehr.
Aber bis dahin ist ein bischen Weg.
Der Kleiber ist nun seit 2 Tagen dabei sein Loch zuzukleibern und die beiden bereits zurückgekehrten Stare reißen alles wieder ab.
Das war auch im letzten Jahr so - aber irgendwann ist der Kleiber dann doch schneller und die Stare verlieren das Interesse.
Der Kontrast an den Flanken und der Brust ist beim Männchen deutlich stärker ausgeprägt. Dies kann man - wie ich finde - auf diesem Bild schön sehen. Er wirkt an der Flanke punktuell beinahe rötlich
Das stolze Elternpaar hat 8 Kücken groß gezogen. Ich hatte das große Glück, gerade auf der Bank vor meiner Tür zu sitzen, als recht schnell eines nach dem Anderen heraus kam. In der nächsten halben Stunde hörte man sie - sie waren alle irgendwie zwar verteilt, aber dicht beieinander in den Ästes des Baumes. So konnten sie von Ihren Eltern gefunden werden - ich allerdings habe sie nicht mehr ausfindig machen können.
Mitte April 2014
In diesem Jahr wird das Hofbaumastloch wohl unbewohnt bleiben. Der Kleiber hatte im März mit dem Kleibern zwar begonnen, fand dann aber aufgrund der anhaltenden Trockenheit nicht genügend Material. Das Bisschen, dass er mühselig verrichten konnte, haben die beiden Stare wieder aufgemacht. Seit der ganzen letzten Woche, habe ich dort nun niemanden mehr gesehen. Auch die Stare nicht. Es scheint so, als haben sie lediglich den Kleiber vertreiben wollen ohne ein eigenes Interesse an der Brutstelle zu haben. Das ist schade.
Geirrt - die Stare haben in 2014 im Hofbaumastloch gebrütet. Es war wie immer sehr aufregend und ich hoffe sehr, dass die jungen Tschieper nicht von der Rabenkrähe gefressen wurden.
Auch der Grünspecht hat sich schon für das Hofbaumastloch interessiert.
Das Hofbaumastloch starb mit seinem Baum im November 2017. Ich bin untröstlich. Der Blick aus meinem Fenster macht keine Freude mehr. Wenn im Frühjahr die Hausherren zurück kehren, werden sie ihren Brutplatz nicht mehr vorfinden. Auch hat der Buntspecht für die Wintermonate kein trockenes Plätzchen mehr, dass ihn vor Wind und Regen schützt. Es macht mich immer wieder traurig, mich mit der Ignoranz mancher Menschen konfrontiert zu sehen. Sie zerstören die Umwelt für ein paar Groschen und denken keinen Millimeter weiter. Ich weiß nicht, ob diese Menschen ein Hirn haben ...
„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.‘‘
Weisheit der Cree-Indianer