Diese Seite wird mich durch das Vogeljahr 2013 begleiten. Ich werde hier meine Ausflüge kommentieren, meine Gedanken und Emotionen. Die Bilder werde ich irgendwie verteilen.

6.04.2013   Winsener Marsch

Heute bin ich in die Winsener Marsch gefahren. Mein Hauptaugenmerk lag auf dem Blaukehlchen. Ich konnte aber Keines finden. Später traf ich auf einen Nabu Mitarbeiter - mit dem ich ins Gespräch kam. Wir kannten uns schon aus dem letzten Jahr.

Ich war mit Klara dort und hatte sie ohne Leine laufen lassen. Für Klara ist das kein Problem -  für den Nabu Mitarbeiter schon. Er hält mir einen langen Vortrag - von den Vögeln, die Klara an der Uferböschung stören könnte. Ich höre mir alles an und  bin aber innerlich total genervt. Ich habe auf der Arbeitsebene so derbe viel zu tun - dass ich privat überhaupt keine scharfen Worte mehr ertragen kann. Ich nicke also ab, damit dieser Mensch endlich aufhört zu reden.

Ich weiß nicht, welche Gedanken ihm durch den Kopf gegangen sind. Aber er bietet mir ein Friedensangebot an:  ein Blick durch sein Spektiv!

Was soll ich sagen? Ich habe selber ein Spektiv - naja, ist ja egal - ich teile die Friedenspfeife!

Heute treffe ich ihn also zum Start der nächsten Saison wieder. Ich frage ihn nach der Rückkehr des Blaukehlchens. Er sagt, es sei noch kein Blaukehlchen vor Ort. Wenn aber nun die Tage etwas wärmer würden, dann würden sie sicherlich kommen. Allerdings würden sie sich nur wenige Tage zeigen - durch die späte Rückkehr sei die Brut gefährdet.

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7.04.2013  An der Elbe

Mein heutiger Ausflug an die Elbe war in erster Linie doch noch sehr frisch. Als dann später endlich etwas Sonne die Luft erwärmte, war ich so durch gefroren, dass ich nur noch nach Hause fahren wollte. Das habe ich dann auch gemacht.

Die Wedeler Marsch war im Wesentlichen  in Hand der Weißwangengänse - riesige Schwärme starteten und landeten  auf den Deichen und Feldern. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie laut es ist, wenn so ein Schwarm in die Luft geht.

Ansonsten gab es ein paar Kiebitze - da habe ich allerdings gestern in der Winsener Marsch weit mehr gesehen. Ein paar Austernfischer  - ja, und auch hier schon mal eine Bachstelze.

.... kein Blaukehlchen, allerdings auch keine Rohrammer, wie gestern in der Winsener Marsch. Also - die Vögelchen scheinen insgesamt doch noch sehr langsam voran zu kommen!

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13.04 / 14.04.2013 Winsener Marsch

Wochenende - lang ersehnt und hoffentlich verdient. Ich studiere ja nun täglich den Wetterbericht. Habe mir sagen lassen, dass die besten Chancen ein Blaukehlchen zu sehen dann bestehen, wenn es warm ist - die Sonne mäßig scheint und der Wind sich bedeckt hält. Das ist ja in unseren Breiten  häufiger der Fall (!)  - allerdings eher in der Woche, wenn ich keine Zeit habe auch nur an ein Vögelchen zu denken!

Obwohl wir am Samstag von diesem idealen Wetter noch um einiges entfernt waren, mußte ich los, um zu sehen, wie sich das Bild in der Winsener Marsch weiter entwickelt hatte.

Als erstes fiel mir der laute Gesang auf den Feldern auf - die kleinen Wiesenpieper sind also wieder da! Auch habe ich etliche Rohrammern beobachten können und meine Freundin, die Bachstelze.

Am Uferrand, in einiger Entfernung brütet ein Schwanenpaar - davon etwas weiter entfernt konnte ich eine Graugans auf ihrem Nest im Schilf entdecken.

Eine ganze Weile hielt ich mich an der Stelle auf, an der ich ein Blaukehlchen vermutete, aber wieder war es nicht da oder nicht zu sehen. Es wehte allerdings auch kein leises warmes Lüftchen - wahrscheinlich ist das Blaukehlchen vom Wetter inzwischen genauso genervt wie ich.

Als Entschädigung waren etliche Rauchschwalben eingekehrt und auch wenn bekanntlich eine Schwalbe keinen Sommer macht, hat es mich gefreut.

 

Am nächsten Tag schien die Sonne - ich machte noch schnell meine Schreibarbeiten am Rechner fertig und stürzte dann los. Das Bild in der Winsener Marsch war im Wesentlichen unverändert. Durch das schöne Wetter, sah ich noch einige Silberreiher, fotografierte einen  Zilpzalp mit seiner Vogeldame - sie waren beim Nestbau - und einen Fitis, der mit seinem Gesang die Gegend ausfüllte.

 

Wenn ich mit dem Fotoapperat unterwegs bin, dann mache ich manchmal auch Bilder von irgendwelchen Dingen, die ich gerade nicht gut erkennen kann. Ich schaue mir das dann in Ruhe vor dem Rechner an und lösche es wieder.

So habe ich es auch heute gemacht. Auf der einen oder anderen Baumspitze sah ich ein Vögelchen sitzen, ohne dass ich erkennen hätte können, welchen Namen es trägt.

So kam ich also zu Hause irgendwann an und schaute mir meine Beute über den Bildschirm an - ja, und was soll ich sagen, da hatte ich doch das Blaukehlchen auf einem meiner Bilder!!! Mir wäre doch fast der Kit aus der Brille gesprungen.

Es war wirklich weit weg - aber es ist da und jetzt weiß ich auch, wo ich es suchen muss.

Heute - wie gesagt: Montag - wäre das ideale Blaukehlchenwetter gewesen - aber ich hatte leider keine Zeit. Der Gedanke, dass es dort in der Winsener Marsch auf einem Halm oder auf einem Baumast auf mich umsonst gewartet hat, war schwer für mich auszuhalten.



Meerbruchwiesen am Steinhuder Meer - 21.04.2013

 

Im letzten Jahr oder vielleicht war es auch schon das Jahr davor, habe ich einen Tagesausflug ans Steinhuder Meer gemacht. Eigentlich hatte ich gehofft, dort ein paar Haubentaucher zu finden - ganz glücklich wäre ich gewesen, wenn die dann auch noch ihre Jungen im Gefieder getragen hätten. Leider habe ich das noch nie gesehen. Nicht bei den Schwänen, nicht bei den Rothalstauchern und auch nicht bei den Haubentauchern.

Mein Fotografenfreund Ingo hatte so ein Megaglück und konnte wahnsinnig schöne Bilder auch von der Paarung der Haubentaucher auf dem Steinhuder Meer machen. Das wollte ich nun auch!

 

Leider habe ich  keinen Haubentaucher mit seinen Jungen gesehen - statt dessen waren alle Wege vollkommen im Besitz der Radfahrer. Das war wirklich nicht schön!

 

Durch Zufall bin ich in den Meerbruchwiesen gelandet - da gibt es einen kleinen Abschnitt, der für Fahrradfahrer gesperrt ist - Erholung pur!

Dort gibt es immer was zu sehen und außerdem brütet dort ein Seeadlerpaar.

 

Auch zu meinem diesjährigen Besuch blieb der Eindruck bestehen, dass das Steinhuder Meer im Besitz der Fahrradfahrer ist. Man kann nicht wirklich einen einzigen Vogel beobachten. Offen gestanden, hat es Situationen gegeben, in denen ich mich wirklich geärgert habe.

Dennoch sind ein paar ganz schöne Bilder heraus gekommen - wie ich finde!


Döhle 27.04.2013

Heute bin ich nach langer Zeit mal wieder an den Schafsstall nach Döhle gefahren. Das Wetter war recht ungemütlich und mir wurde kalt. Insgesamt schienen auch die Vögel das Wetter nicht schön zu finden. Es war angesichts der Brutzeit viel zu still in der Heide.  Einige Wiesenpieper hörte man - irgendwo in der Ferne kreischten mal wieder die Kraniche und auch die Rabenkrähen waren nicht zu überhören.

Ansonsten war es bis fast kurz vor dem Stall ruhig.  Dann erfüllten sich meine Träume doch noch.

Die Reiher waren mit ihrer Brut beschäftigt - die Jungen geben wirklich komische Laute von sich. Wenn man nicht weiß, was es ist, kann man fast ein wenig Angst bekommen!

Dann sah ich auf einer Baumwipfel mehrere kleine Vögel - es war ein kleiner Trupp Bluthänflinge - dazwischen turnte das Schwarzkehlchen mit seiner Angebeteten herum ... und plötzlich entdeckte ich auf dem Boden zwischen dem Heidekraut mehrere Braunkehlchen. Ich versuchte so dicht wie möglich heran zu kommen - letztlich musste ich stoppen, weil mein Knie nicht mehr konnte. Nach meinem Sturz auf der Straße vor gut einem Jahr, kann ich meine Kniescheibe nicht mehr belasten. Das nervt mich wirklich entsetzlich. Ich hoffe trotzdem, dass die Bilder brauchbar sind.

Wedeler Marsch - 28.04.2013

Verschieden Eindrücke aus dem heutigen Tag

Meine Freundin: die Bachstelze

 Bluthänfling

Sturmmöwe

Hier ist es mal ausnahmsweise kein Hund, der die armen Weißwangengänse aufscheucht.

Fehmarn - 1.05.2013

Noch nie habe ich so wenig entspannen können wie heute! Ich habe mich zwingen müssen überhaupt zu fahren - die beruflichen Ereignisse ließen mich nicht los!

Ich habe versucht aus dem Tag das Beste zu machen.

Ahmat rief aus Afghanistan an - wir haben lange miteinander gesprochen und er hat mich getröstet und seine Unterstützung angeboten.

Seine Worte haben mich durch den Vormittag getragen, aber dann gingen die Gedanken wieder queer.

Ich persönlich finde, dass man meine schlechte Stimmung den Bildern an manchen Stellen ansehen kann - aber sie sind trotzdem mit all meiner Freude und Empathie für jedes Vögelchen  und jedes Entchen gemacht!

Brandgans - hoffentlich schafft sie es noch - wo immer sie hin will!

Schmetterlingspark - 3.05.2013

Gut Sunder - Meißendorfer Teiche - 4.05.2013

Auf Gut Sunder ist, wenn ich das mal krass formulieren darf, gar nichts los! Ich bin eine ganze Weile spazieren gegangen - es ist von der Anlage wunderschön.

Dann bin ich aber doch nach Hause gefahren und habe ein wenig auf meiner Terrasse gearbeitet. Es war ganz schön - wir haben mal wieder alle zusammen dummes Zeug gequatscht und es hat Spaß gemacht!

Timmendorfer Strand - 5.05.2013

Nachdem ich gestern mit gutem Gefühl meine Terrasse in Angriff genommen habe, hatte ich für heute geplant meine Fenster zu putzen. Aber dann packte mich heute morgen doch wieder die Ruhelosigkeit - ich musste raus!

So bin ich nach Timmendorf gefahren - habe mir einen Strandkorb gemietet und stundenlang einfach nur vor mich hin gedöst. Das hat mir sehr gut gefallen und war eine gute Idee.

Ein Tag zu Hause - 6.05.2013

Pause - heute musste Paula zum Arzt!

Hagenbeck - 7.05.2013

Hagenbeck - meine Gedanken finden weder einen Anfang noch ein Ende. Ich überlege kurz, ob ich noch einmal an die Ostsee fahre - entscheide mich letztlich entgegen. Dort hätten meine Gedanken zu viel Raum!

 

Ich fahre in den Zoo - unendlich viele Menschen rennen mich platt. Dieser Besuch heute.... hat mir nicht gut getan!

Hafengeburtstag 2013 - 9.05.2013

Mein heutiger Besuch auf dem Hafengeburtstag hat nur wenig mit Natur und Vögeln zu tun. Dennoch möchte ich auch diesen Tag aufnehmen. Ich bin früh losgefahren und bin ohne Menschenmengen von den Landungsbrücken bis rüber zum Fischmarkt gelaufen. Das hat mir viel Spaß gemacht - es war leer und ich konnte, wo immer ich wollte, Halt machen und mir die Schiffe ansehen.

Gegen 16:00 Uhr sollte die Einlaufparade los gehen - ich hatte allerdings einige schöne Schiffe bereits gesehen. Sie lagen  im Hafen und fuhren extra noch einmal raus, um an der Parade teilzunehmen. In dieser Bewegung konnte ich einige schöne Bilder machen.

 

Das war mein großes Glück, denn gegen 15:00Uhr ging imgrunde nichts mehr und für meine 1,60m schon mal gar nicht.

Ich beschloss nach Hause zu fahren. Der U- Bahneingang Landungsbrücken war allerdings so voll, dass nichts mehr ging. Ich habe in mitten aller Rücken und Bäuche nur gebetet, dass jetzt nicht noch einer schieben kommt.

Man denkt ja, dass man so eingeklemmt nicht umfallen kann, aber verschiedene Ereignisse der letzten Jahre haben uns in dieser Beziehung leider eines Besseren belehrt!

Ich kann nicht verstehen, warum die Polizei da nicht besser Acht gibt. Möglicherweise hat die Station Landungsbrücken komplett zu schließen - sie ist sehr alt und für diese Menschenmengen nicht gebaut. Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch auf dem Bahnsteig als der Zug einfuhr etwas in Sorge war, als die Menschen um mich herum anfingen zu drängeln. Ich dachte, es sei besser gar nicht erst einzusteigen - diese Überlegung musste ich aber gleich wieder aufgeben, weil es gar keine Entscheidung mehr gab. Man wäre die Treppe nicht wieder herunter gekommen!

Im nächsten Jahr werde ich meinen Rückweg besser bedenken - aber gerne wieder kommen!

Zweiter Tag Hafengeburtstag - 10.05.2013

Heute bin ich noch einmal an den Hafen gefahren. Diesmal bin ich in die neue Hafencity und von dort über beinahe 7 Stunden zum Fischmarkt gelaufen.

Die Aida war gestern noch am Abend ausgelaufen - heute stand die MSC.

Es war ein schöner Tag - ich habe inmitten der ganzen Touris streckenweise selbst gedacht, das ich in Urlaub gefahren bin.

Heute waren auch noch etliche große Segelschiffe mehr da oder ich habe sie gestern bei der Einlaufparade nicht mehr gesehen. Es hatte angefangen zu regnen und dass machte mir irgendwann - nebst der Menschenmenge - keinen Spaß mehr!

Ich hatte meinen Weg in der HafenCity begonnen.Hier baut Hamburg seit ca. 2001 bis ca. 2020 einen neuen Stadtteil auf, der zum Bezirk Hamburg Mitte zählt.

Dieser Stadtteil ist vollständig von Fluss - und Kanalläufen umgeben und hat ca. eine Gesamtfläche von 2,2 Quadratkilometern.

Die HafenCity ist bis auf wenige Stellen eigentlich eine große Baustelle. Sie ist sehr futoristisch - irgendwie nicht ganz mein Ding. Muss es aber auch nicht sein, da ich hier niemals leben können würde. Die Wohnungen sind kaum zu bezahlen und in den umliegenden Läden, könnte ich mir vielleicht  die Schnürsenkel eines paar Schuhes leisten. Ich habe übrigens mitbekommen, wie sich Leute über die Schule in der HafenCity unterhielten. Es gibt ein Bild davon - man sieht die bunt bemalten Fenster - der Schulhof befindet sich eingezäunt auf dem Dach des Gebäudes.

 

Von den Landungsbrücken zum Fischmarkt

Hafengeburtstag - Auslaufparade

Nun bin ich schon an zwei Tagen zum Hafengeburtstag gefahren - abgesehen von den Momenten des Schiebens und Drängelns - hat es mir super gefallen. Ich hatte gelesen, dass am Sonntag auch noch die Queen Mary rein kommt. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Aber nun war heute das Wetter so doof - ich bin auch etwas müde und so tat ich mich den ganzen Tag schwer mit dem Gedanken nach Hamburg zu fahren.

Letztlich habe ich mir aber in den Arsch getreten und bin los. Der Hauptgrund lag darin, dass ich gelesen hatte, das die Queen  in der HafenCity liegt. Das bedeutet sie muss einmal durch den gesamten Hafen. Ich hatte vermutet, dass sie vorne am Fischmarkt anlegen würde - da wo auch die Aida und die MSC lagen. Das dem nun nicht so war, konnte nur bedeuten, dass der Platz besetzt ist.

 

Das wollte ich mir ansehen. Außerdem dachte ich mir, dass ich das so bald nicht wieder zu sehen bekomme - die Queen schippert an den Landungsbrücken vorbei!

Ja und es war grandios!

Mein Schiff 1 - ebenfalls ein Kreuzfahrtschiff, dass man nicht übersehen kann und die Queen waren da.

Der Augenblick als die Queen ganz langsam an dem anderen Ozeanriesen "Mein Schiff 1" vorbei ging, war atemberaubend schön für mich. Die beiden riesigen Pötte begrüßten sich mit dröhnenden Trompeten - es war ohrenbetäubend - ich werde es nie mehr vergessen!

Solche Momente kann man eigentlich nicht festhalten - aber ich habe mir Mühe gegeben.

Mein Schiff 1 hat eine Länge von 263m und eine Breite von 32m - es kann 1.924 Passagiere aufnehmen.

Die Queen Mary hat eine Länge von 345m und eine Breite von 41m - sie kann ca. 3000 Passagier aufnehmen!

Da fährt sie hin, die Queen. Einen Moment denke ich, wie schön es doch wäre, mit ihr ziehen zu dürfen. Alle Sorgen hier in Hamburg zurück lassen - hinaus in die große weite Welt!

Winsener Marsch - 13.05.2013

Heute bin ich noch schnell einmal in die Winsener Marsch nach Drage gefahren. Ich war total neugierig was aus dem brütendem Schwanenpaar geworden war - aber was soll ich sagen, das Nest war leer. Nichts deutete auf irgendein brütendes Schwanenpaar mehr hin - auch die etwas weiter an der Uferböschung brütende Graugans war nicht mehr zu finden.

Das hat mich traurig gestimmt - vielleicht hatte ein anderer Vogel das Nest geräubert. So ist das in der Natur und bei den Menschen im Gunde ebenso.

 

Die Frage, ob ich vielleicht irgendwo ein Blaukehlchen gesehen habe, erübrigt sich.

 

Nein - es ist ihr zu kalt!

 

Behringer Heide - 14.05.2013

Schmetterlingspark Seppensen - 16.05.2013

Gestern in der Behringer Heide hatte ich einen Schmetterling vor der Kamera, den ich bisher nocht nicht gesehen habe.

Ich hatte mir schon vor einiger Zeit - im Anflug von Wahnsinn - ein dickes, großes Schmetterlingsbuch von Kosmos gekauft. Leider habe ich die Vielfalt an Arten etwas unterschätzt - Fakt ist, dass ich in diesem Buch nichts finde. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und suche also dort nach meinem Falter aus der Behringer Heide. Umsonst! Nicht weil der Falter so ungewöhnlich ist - nein, weil ich mit diesem Buch nicht umgehen kann.

Das ist aber letztlich bei den Vögeln auch anfangs schwierig. Man muss sich erst einmal bewusst machen, wonach man sucht. Bei den Vögeln sind es die unterschiedlichen Schnäbel zum Beispiel oder die Farbe der Beine. Aber worin unterscheiden sich die Schmetterlinge - ausser natürlich in Größe und Farbe.

Na, mal sehen - wann ich diese Frage beantworten kann!

Jedenfalls fand ich meinen Falter nicht in diesem Buch und ich versuchte es über das Internet. Bei diesen Recherchen habe ich den Falter auch nicht gefunden, dafür aber den Schmetterlingspark in Seppensen in der Nähe von Buchholz.

Da bin ich nun hin - habe meinen Behringer Falter, Falter sein lassen und fertig!

 

Hier im Park wurde gerade vom NDR eine Live Reportage zum Park gesendet und was soll ich sagen: Frau Biermann mitten drin!

Hoffentlich habe ich nicht eine ganz so bescheuerte Figur gemacht.

Timmendorfer Strand - 17.05.2013

Heute hatte ich mal wieder meinen "Unentschlossenheitstag" - an solchen Tagen stehe ich früh auf und renne dann planlos hin und her. Der Tag vergeht ohne dass ich irgendetwas zu meiner Zufriedenheit gemacht hätte. Ein solcher Tag drohte dieser Tag zu werden!

Es schien ein sonniger sehr warmer Tag zu werden - eigentlich doch wie gemacht für die Ostsee! Nachdem ich dann so ca. eine Stunde das für und wieder abgewogen hatte, bin ich gestartet und habe mir zugebilligt, damit ggf. eine Fehlentscheidung zu treffen: Ich könnte in riesige Staus kommen, den Tag auf der Autobahn verbringen - ich könnte mich langweilen, ich könnte von den Menschenmassen genervt sein etc.

Egal ... wenn ich jetzt nicht starte, bin ich höchstens von mir selber genervt!

 

Ich bin ohne Staus - die waren auf der anderen Seite - durchgekommen. Habe mir einen Strandkorb gemietet und mich da rein gelümmelt ohne mich auch nur einen Moment zu langweilen.

 

Vermisst habe ich meinen Fotoapperat: Lotti - eine wunderschöne Seeschwalbe, war direkt vor meinen Augen auf Fischfang - was für ein nettes Schauspiel. Ihre Flügel blitzten in der Sonne. Etwas weiter hinten stritten Silbermöwen um einen Aal.

... und es gab jede Menge tolle Flugbilder von den Möwen, wenn sie so dicht an einem vorbei flogen.

Aber ich hatte meine Kamera nicht mit, weil mir das im Sand eigentlich zu gefährlich ist. Beim nächsten Besuch an der Ostsee werde ich darüber noch einmal nachdenken.

Tu Hus - 22.05.2013

Mein Gott - was ist blos mit diesem Mai los. Wir haben gerade mal 8 Grad!

Da ist nichts mehr mit schönen Ausflügen - abgesehen davon, das es mir keinen Spaß macht, bei diesem Wetter draußen herum zulaufen, wollen auch die Tiere in Ruhe gelassen werden. Ich war noch einmal meine Runde durch Döhle gegangen - da musste ich beständig mein Augenmerk auf den Boden richten, weil alles so sehr aufgeweicht war.

Einzig konnte ich einen Falken beim Jagen beobachten. Es saß auf einem kleinen Unterstand und suchte im Heidekraut nach Mäusen - ab und an ging er mit großem Sprung runter und setzte sich dann wieder auf seinen Ausguck.

Ich wollte gerne ein wenig näher heran und begann meine Anschleichtechnik. Das muss man wie die Katzen machen - ganz langsam und mit unendlicher Geduld. Als ich schon ein gutes Stück heran war, sah ich von Ferne schon den Scheiß: Zwei Radfahrer! Müssen die bei dem Wetter in der Heide radfahren?

Der kleine braune Fleck links vorne auf dem Dach des Unterstands ist der Turmfalke - hättet ihr es gesehen? Wohl nicht!

Ich finde Radfahrer doof!!!!!!

Immer noch tu Hus - 23.05.2013

Heute morgen hatten wir tatsächlich nur noch 4 Grad - hoffentlich fängt es demnächst nicht wieder an zu schneien!

Paula musste schon wieder zum Arzt und sich einer OP unterziehen - diesmal hat sie irgendetwas an ihren Stoßdämpfern. Ich kann gar nicht so schnell das Geld verdienen, wie dann alle die Hand aufhalten.

Bevor ich sie abgegeben habe, bin ich noch schnell nach Hamburg gefahren und habe ein paar Dinge erledigt u.a. ein schönes Buch gekauft, mit dem ich mich jetzt gleich mal zurück ziehen werde.

Auf dem Rückweg, bin ich wieder mal mit den unendlich vielen Baustellen konfrontiert worden.

Erst war die Autobahnauffaht gesperrt - da dachte ich, ist nicht so schlimm, fahre ich ein Stück bis zur nächsten Auffahrt auf der Landstraße - das ging dann aber auch nicht, weil nämlich: Baustelle und gesperrt! Dann bin ich den Umleitungsschildern gefolgt, als vor mir plötzlich mehrere Autos abbogen und so taten, als wüßten sie einen besseren Weg - vielleicht ein Abkürzung!

 

Ich als treues Herdentier also hinter her, bis klar war, dass hier niemand auch nur den Hauch einer Ahnung hatte.

Habe mich dann mühsam durch die Landschaft gequält, in der Hoffnung irgendeinen Anhaltspunkt zu finden - ich hatte überhaupt keine Ahnung mehr, wo ich eigentlich war.

 

Schließlich habe ich irgendwann die Hinweisschilder zur Autobahn vor mir gehabt - dort wurde mir doch tatsächlich mitgeteilt, dass die nächste Auffahrt nicht möglich sei: Baustelle und gesperrt!

Es kostet schon manchmal etwas Kraft nicht auszurasten.

 

Gott sei Dank, war dann aber die Auffaht in der anderen Richtung gesperrt, so dass es mir doch noch gelungen ist, heute nach Hause zu kommen.

 

Ja, aber dennoch habe ich heute etwas Schönes gesehen. Auf der Pferdewiese bei uns war ein junges Fohlen zur Welt gekommen. Es stakste wie ein Storch ganz wackelig auf den langen Beinen und droht irgendwie umzukippen - letztlich stand es aber ganz wacker. Das war schön anzusehen!

Nächster Tag - 24.05.2013

Um es gleich vorweg zu nehmen - dem kleinen Fohlen geht es prächtig.

Es stand heute bereits komplett sicher auf seinen Beinen und wagte sogar ein paar regelrechte Bocksprünge - hoffentlich glaubt es nicht eine Ziege zu sein!

Auch waren Menschen da, die den kleinen Wildfang mit der Mama fotografierten.

Allmählich spricht sich das "Ereignis" herum und es sind immer Leute zum gucken da.

An den nächsten beiden Tagen habe ich ja auch noch Zeit zum Gucken und werde mich dazu gesellen!

 

Ansonsten hatte ich heute etwas Stress wg. der Hausrotschwänze.

Seit vielen Jahren brüten sie auf dem Hof - vorzugsweise im ehemaligem Pferdestall - zusammen mit den Rauchschwalben.

Vor zwei Jahren hat Christhard den Pferdestall umgebaut und jedem seiner Mieter einen kleinen Abstellraum zugewiesen.

Damit war das Ende des Brütens für diese Vögel gekommen und für mich der Glanz eines Abstellraumes erloschen. Ich bekam auch ganz genaue Ansagen, nach denen  ich mir nicht einfallen lassen sollte, das Fenster zu öffnen - Vögel sollten draußen bleiben!

Da ich ja nun man leider hier auf dem Hof so gar nichts zu melden habe - musste ich mich unterordnen.

Im darauffolgenden Jahr konnte ich beobachten, wie die Rauschwalben durch ein Loch im Dach - das man früher wie selbstverständlich für die Eulen eingebaut hat - sich im Dachstuhl des Haupthauses nieder ließen. Das hat mich gefreut - lassen sich eben nicht einfach mal verscheuchen!

Die Rotschwänze haben weiter im Stall gebrütet - sie sind durch kleine Abstände der Holztüren gekommen. So haben im letzten Jahr die Schwalben und auch die Rotschwänze  Christhard ausgetrickst und weiter gebrütet.

Nachdem die Rauchschwalben in ihr Winterquartier geflogen waren, hat Christhard die Eulenzugänge dicht gemacht!

Dies hat zur Folge gehabt, dass wir nun tatsächlich nicht eine Schwalbe mehr auf dem Hof haben. Das ist bitter - so wird den Vögeln die Lebensgrundlage entzogen, damit wir dicken und gefräßigen Menschen noch ein bischen  mehr im Wohlstand unseren Grips verlieren!

Die Hausrotschwänze haben sich nach ihrer Ankunft in diesem Jahr schnell ins Brutgeschäft gestürzt - zu meiner großen Freude wieder im Stall durch die alten Holztüren. Seit einiger Zeit beobachte ich sie beim Füttern.

Heute mittag komme ich in den Stall und traue meinen Augen nicht: Da sind alle Löcher in den Türen mit Holzlatten zugemacht. Im Stall ist ein Mega Geschrei und ich weiß gar nicht, was ich jetzt tun soll.

Sind das nun schon die Jungen, die nicht mehr heraus kommen oder sind das die Eltern - ist ja  letztlich aber vollkommen egal. Hier ist ganz gehörig etwas schief gelaufen.

Nun habe ich mit Christhard ja nicht die besten Erfahrungen gemacht - was ist jetzt am Sinnvollsten zu tun?

Ich entschließe mich zu Christhard zu gehen und ihn zu bitten, die Türen wieder zu öffnen.

Als er mich vor seiner Tür stehen sieht, weiß er auch ohne meine Worte , was mich zu ihm führt. Er versucht mir zu erklären, dass er gedacht habe, damit das Brüten des Rotschwanzes zu verhindern. Ich sage ihm, dass die Altvögel bereits am Füttern seien.

Das ist ihm nun doch etwas unangenehm - er kommt sofort mit und öffnet zumindest eine Tür.

Die anderen drei Türen hält er für nicht notwendig. Wie schade! Ich habe nun den ganzen nachmittag beobachtet, was sich dort am Stall tut und bin zu keinem Ergebnis gekommen.

Ich weiß nicht, ob die Brut gerettet ist oder ob sich nun mit dem heutigen Tag auch der Hausrotschwanz vom Hof verabschiedet hat.

 

 

 

 

 

Diese Bilder hatte ich gerade vor zwei Tagen gemacht!

Wochenende - 25./26.05.2013

Ich weiß gar nicht, wann wir das letzte Mal ein derart verregnetes Wochenende hatten. Es hat Bindfäden geschüttet ohne auch nur einen Moment inne zu halten.

Leider konnte ich mich deshalb auch nicht aufraffen, nach dem Fohlen zu sehen. Ist schon schade, aber man kann sich auf der Weide nirgendwo unterstellen - das wäre doch nur ein kurzes Vergnügen geworden.

Dafür habe ich aber die Lage im Stall beobachtet. Also ich konnte vier Rotschwanzbabys entdecken. Sie fliegen im Stall schon umher, zum Abend versammelten sie sich aber wieder im Nest.

 

Leider scheint die Mama nicht mehr da zu sein - den ganzen Tag über hat nur noch er gefüttert. Ich hoffe sehr, dass er es schafft, die Mäuler alleine zu stopfen. Ich mag gar nicht mehr nachsehen gehen. Es wäre so schade - sie würden in wenigen Tagen den Stall verlassen. Was war blos passiert?

 

Ich habe überlegt, ob ich irgendwie helfen könnte - aber ich wüßte nicht wie und es fehlt mir auch an Zeit, um dass hin zu bekommen. Ich muss sie jetzt also machen lassen und kann nur die Daumen drücken.

 

Im Hofbaumastloch sind die Kleiberkinder auch schon bis zur Haustür zu hören - sehen konnte ich ihre kleinen Köpfe allerdings noch nicht. Im letzten Jahr saß ich zufällig auf der Bank vor meiner Tür, als es los ging. Insgesamt kamen in recht schneller Abfolge 8 Junge  hinaus geflogen.

Ich denke, auch hier werden die Jungvögel noch von den Altvögeln eine Zeitlang versorgt, aber wohl nicht mehr im Nest.

Gestern bei den Rotschwänzen hatte ich zwischenzeitlich auch immer den Eindruck, dass sie versuchten dem Papa aus dem letzten verbliebenen Loch in der Tür zu folgen. Das sah schlimm aus und ich dachte, ich könnte helfen, in dem ich die Tür von außen ein Stück öffne.

Aber das war ja nun man nur ein frommer Wunsch - ich hätte Wissen müssen, dass Christhard auch die Türen an sich zu genagelt hatte.

Manchmal frage ich mich, ob der eigentlich noch alle Latten am Zaun hat!

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Montag und Dienstag - 27./28.05.2013

Scheinbar will in diesem Monat Mai keine Sonne mehr scheinen - es regnet unaufhörlich! 

Heute bin ich kurz mit dem Auto (!) die paar Meter zur Pferdekoppel gefahren, um nach dem Fohlen zu sehen.  Es ist wohl auf und springt schon ganz schön umher - neu für mich war, dass es ein zweites Fohlen gibt. Da habe ich anscheinend etwas verpasst. Aber nun - ich freue mich mit dabei sein zu können, wenn die Beiden langsam größer werden und hoffe, auf tolle Tobebilder. Dazu brauche ich allerdings demnächst mal ein bischen Sonne! 

 

Mit Herzklopfen bin ich dann noch in den Stall heute gegangen, um nach den Rotschwänzen zu schauen. Ich betete zum lieben Gott, dass sie nicht verhungert auf dem Boden liegen.  Der Herr Rotschwanz sitzt nämlich häufig auf dem Dachfirst und ich habe ihm gerade heute morgen noch meine Zweifel mitgeteilt, ob dies der richtige Moment für ein schmetterndes Liedchen sei!? Ich würde es besser finden, wenn er sich um seine Kinder kümmern würde, sprich: ausreichend Nahrung herbei schafft! 

 

Aber alle Vier sind bester Dinge und das Schnäbelchen verfärbt sich zunehemnd in der Farbe. Ich denke, so lange werden sie nicht mehr im Stall sein. Macht mich ja auch irgendwie traurig, weil Christhard dann sein blödes Brett wieder annagelt und es damit keine Brutmöglichkeit mehr gibt.

 

Vielleicht lassen die Lichtverhältnisse morgen noch ein Abschiedsbild zu - das wäre schön! Ich will allerdings kein Risiko eingehen und werde nicht mit Blitz fotografieren. Entweder es klappt so oder es soll nicht sein.

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Mittwoch - 29.05.2013

Heute morgen habe ich noch schnell ein Blick in den Stall werfen wollen. Als ich um die Ecke kam, sah ich den ersten kleinen Rotschwanz auf dem Holzhaufen sitzen. Ach war das schön! - ich habe sofort eine Kehrtwende gemacht - um blos jetzt nicht zu stören. Ich habe ihnen alles Gute gewünscht und mich gedanklich verabschiedet, weil Christhard ja nun die Tür wieder zu macht. Ich bin traurig darüber.

Vor einer Weile hat er gesagt, dass er die große Scheune mitten auf dem Hof auch weg nehmen will - wenn er das tut, muss ich hier weg ziehen. Dann ist nicht für einen einzigen Vogel mehr Platz  - ich mag mir das nicht ansehen. Ich hoffe, das vielleicht noch einige Jahre bis dahin vergehen.

Aber in diesem Frühjahr habe ich den Rotschwänzen zunächst mal das Leben

gerettet!

 

Als ich heute abend nach Hause kam, habe ich sie natürlich gesucht. Die Jungvögel sitzen meist recht dicht beieinander und auch in angemessener Entfernung zu den Altvögel.

Mutter Rotschwanz ist tatsächlich nicht wieder zurück gekommen und der Alte sitzt ja beständig auf den Dach und trällert seine Lieder.

Zwei seiner Kinder saßen auf dem Dach der gegenüber stehenden Scheune -die anderen Zwei konnte ich nicht finden. Ich bin immer wieder in den Stall und habe alles abgesucht, weil ich dachte, sie sind vielleicht nicht raus gekommen. Aber ich habe sie nicht gefunden.

Ich werde morgen noch einmal nach ihnen sehen.

 

Eine andere Nachricht hat mich heute traurig gestimmt. In den Nachrichten vom NDR haben sie berichtet, dass aufgrund des heftigen Dauerregens in Niedersachsen, die Jungstörche zunehmend verenden. Die Altvögel schaffen es nicht mehr ihren Nachwuchs warm zu halten - wenn sie von der Futtersuche z.B. zurück an den Horst kehren, sind die Jungvögel so nass, das die Elterntiere sie nicht mehr warm bekommen. Sie erfrieren und ertrinken im wahrsten Sinne des Wortes in den Wasserfluten, die sich in ihren Nestern bilden, weil das Wasser  nicht mehr so schnell abfießen kann, wie es hinein regnet.

Oh mein Gott - wie Scheiße ist das denn?

 

Das sind die beiden Rotschwänze mit ihrem Papa - wie gesagt, die anderen Beiden habe ich nicht gefunden!

Samstag - 1.06.2013

Gestern haben die Kleiberkinder das Hofbaumastloch verlassen. In diesem Jahr habe ich ihnen - aufgrund der Wetterverhältnisse, ich musste meine Haustür zu machen - nicht einzeln beim Ausflug "alles Gute" wünschen können!

 

Heute morgen bin ich - anders kann ich es nicht beschreiben - vom Geschrei eines Haussperlings wach geworden. Es hat einen Moment gebraucht, bis ich in meinem Bewußtsein hatte, dass da etwas nicht stimmt und meine Hilfe gebraucht wird!

Ich bin also aus dem Bett gesprungen und habe versucht, mit meinen müden Augen, den kleinen Spatzen  zu finden.

An der gegenüberliegenden Scheune sah ich Nicki, der wie hypnotisiert die mittlere Holztür anstarrte. Der kleine Spatz flog immer wieder um seinen Todfeind herum und landete  wenige Meter von ihm entfernt - kreischte herum und war völlig aufgelöst.

Noch in meiner eher dürftigen Bekleidung ging ich hinaus, um mir konkret vor Ort ein Bild zu machen. Von außen konnte ich nichts entdecken.

Ich beschloss, in die Scheune zu gehen und nachzusehen, ob sich drinnen ein Vogel befindet.

Ich konnte keinen Vogel sehen - aber hören! Ja, es gab einen Vogel in der Scheune - der angesichts seiner bevorstehenden Entkräftung, alle Kraft aufbrachte, um auf sich aufmerksam zu machen.

 

Ich war irritiert - wie kann es sein, dass ich einen Vogel höre, aber nicht sehe!

 

Ich entschloss mich, alle Türen von außen zu öffnen und betete zum lieben Gott, dass Christhard diese Türen nicht auch noch zugenagelt hat. Mir hat der Mist mit den Rotschwänzen - auch wenn sich alles gut entwickelt hat - gereicht.

 

Ja und da kam zwischen Backofen und was weiß ich für'ne Scheiße, ein kleiner Spaß, mir  entgegen geflogen. Nicki versuchte noch ihn zu bekommen - aber der Spatz war schneller. Ich habe mir später noch Vorwürfe gemacht, dass ich Nick überhaupt an der Tür gelassen habe. Die einzige Entschuldigung, die ich dafür habe, ist, dass ich selber so verblüfft war, wie dieses kleine Lebewesen da hinein gekommen sein mag, das ich die Gefahr nicht richtig eingeschätzt habe.

 

Wie dem auch sei - völlig unerklärlich für mich, wie dieser kleine Hampel überhaupt in diese Situation hat kommen können.

Aber meine größte Bewunderung gilt dem kleine Spatzen, der vor der Tür mit  seinem Todfeind kämpfte, wie es keine Mutter für ihre Kinder besser gekonnt hätte.

Inzwischen haben wir den 6. Juni - es hat aufgehört zu regnen - aber Martin und Hans-Peter sind seit Tagen in Sachen  Deichschutz unterwegs. In meinem größten Ausflugsgebiet zwischen Dömitz und Schnackenburg werden schwierige Wasserstände erwartet. Die Elbe wird über die Ufer treten und sicherlich Schaden für die Menschen anrichten. So wird es jedenfalls befürchtet. Im Kreis Lüchow - Dannenberg soll auf einer Strecke von 70 Km der Deich mit Sandsäcken um 30 cm erhöht werden. Mein Gott, man stelle sich das vor!

Es ist auch absolut schrecklich was in Thüringen, Sachsen und was weiß ich wo, durch das Hochwasser für Schäden angerichtet wird.

Aber seit Tagen muss ich auch an die Tiere denken. Diese Brutsaison dürfte kaum ein Bodenbrüter überlebt haben - selbst die Jungstörche sind elendig in ihren Nestern ertrunken und erfroren. Alle Mäuse, Füchse und vielleicht auch Rehkitze sind den Überflutungen erlegen. Viele Tiere sind verhungert, weil ihr Mittagstisch einfach weggeschwemmt wurde.

Ich weiß es nicht - aber ich befürchte, dass es so ist!

Wedeler Marsch - 8.06.2013

Freitag haben wir noch lange draußen gesessen und über alles mögliche gesprochen.

Ich habe überlegt, was ich am Wochenende mache. Ich hatte mir vorgenommen, nicht einen Moment an meinen Arbeitgeber zu denken. Die Elbe - Richtung Bleckede geht nicht - Fehmarn, ja klingt gut! Aber weiß nicht, ob ich dann nicht lieber in irgendeinem Strandkorb lümmeln möchte!

Ich entschließe mich letztlich für die Wedeler Marsch - vielleicht schaffe ich es ja noch nach Hetlingen - das wäre schön!

Ich starte früh - kurz vor der Autobahnauffahrt sitzt ein kleiner Buchfink, als sei er auf der Straße festgeklebt. Ich fahre an ihm vorbei und bete zum lieben Gott, dass ich ihn nicht überfahren habe.

Kurz darauf kommt ein  kleiner Parkplatz - normalerweise steht da der Erdbeerverkäufer  aus Evendorf - heute nicht und so nutze ich diesen kleinen Parkplatz um mir den (festgeklebten) Buchfinken genauer anzusehen.

Während ich Paula ausmache, kommt ein Auto - der Buchfink rückt keinen Millimeter. Entweder ist es ein Kind - das die Gefahr noch nicht einzuschätzen vermag oder ein kranker bis verrückter Vogel!

Nun, ich steige aus und mit wild gestikulierenden Bewegungen gelingt es mir, den kleinen Schieper aufzuscheuchen. Zu meiner großen Verwunderung fliegt er einfach davon!

 

Mein weiterer Weg verläuft ganz gut - ich komme auch problemlos durch den Elbtunnel.

Kurz vor Wedel überlege ich, welchen Supermarkt ich anfahren soll, um mir ein wenig Essen für den Tag zu kaufen. Ich denke und denke und dann begreife ich, dass ich nicht zu überlegen brauche - weil, ich weder Papiere noch einen Pfennig Geld bei mir habe. Alles zu Hause  - vergessen!

 

Ich muss den aufkommenden Ärger irgendwie bewältigen.

 

Trotz Bedenken fahre ich weiter und überlege, wer mir vielleicht helfen könnte, wenn ich mangelns Nahrung Probleme bekomme.

 

Ich weiß es nicht - fahre trotzdem weiter.

 

Das war genau die richtige Entscheidung! Ich konnte einige ganz schöne Bilder machen !

Später bin ich dann auch an den Hetlinger Schanzenturm gefahren. Da hatte ich allerdings die unzähligen Badegäste vom Elbufer vergessen.  Es war mega voll und kaum irgendwo noch eine Lücke für Paula zu finden.

Ich musste zum Parken weit ins Hinterland zurück und wieder nach vorne laufen.

Am Schanzenturm selbst war alles derart zugewuchert, dass ich kaum stehen konnte.Ich versuchte mir noch einen Weg zu bahnen - brach das Vorhaben dann aber doch ab. Ich hatte kurze Hosen an und die Brennesseln und Diesteln taten weh!

Immerhin habe ich noch Kanadagänse mit ihren Jungen sehen können.

Insgesamt ein schöner Tag - wenn doch nur nicht immer wieder die Sorgen rund um meinen Arbeitspaltz sich in den Vordergrund schieben würden.

 

 

Sturmmöwe mit ihrem Nachwuchs

Auf dieses Bild bin ich ein wenig Stolz - manchmal traue ich mich das gar nicht zu sagen - aber ich habe freilebend diese Möglichkeit noch nicht gehabt. Nur im Vogelpark - das sind auch schöne Bilder geworden - aber in diesem Bild steckt Herzblut. Mama Sturmmöwe verteidigt ihre Jungen wie eine Löwenmutter und hat erst nach einigen Stunden des Wartens ihr Jungen einmal vorgeführt.

Das Hochwasser an der Elbe tobt und wütend - die Deiche sind vielerorts gebrochen.Ich habe aufgehört die Nachrichten anzusehen. Nicht weil mich das Ganze nicht mehr interessiert - nein, ich kann diese schrecklichen Bilder kaum noch aushalten. Mich belastet die Situation, weil sie so böse Folgen hat und ich wäre auch als nicht unmittelbar Betroffene so froh, wenn sich alles endlich wieder normalisieren würde.

Gestern habe ich dann doch noch ein Bild gesehen - im falschen Augenblick den Fernseher angemacht: Ein Reh, dass mit riesigen Sprüngen versucht aus den Wassermassen herauszukommen. Man sah nur noch das kleine Köpfchen im Sprung. Es wird wohl keine Chance haben. Es steht stellvertretend für entsetzlich viele Tiere. In diesen Wochen ist in den betroffenen Gebieten wohl kein Tier mehr am Leben.

Ich weine um sie!

Das ist ein Bild aus Anfang März 2013 - ich war damals noch einmal losgefahren auf der Suche nach Singschwänen. Die hatte ich in Laasche gefunden. In Dömitz gab es auch einen recht großen Trupp, aber der war in zu weiter Ferne. Die Bilder aus Laasche sind ganz schön geworden.

Ich bin dann weiter gefahren nach Schnackenburg - ein recht verträumter kleiner Ort an der ehemaligen Deutsch - Deutschen Grenze. Schon damals war die Elbe mit all ihren Nebenarmen über die Ufer getreten und hatte sich ihren Weg ins Hinterland gesucht - zu keinem Zeitpunkt aber mit wirklich großer Gefahr. Aber - man erkennt schon allein auf diesem einen Bild, dass der Deichschutz dort eher mangelhaft war.

Heute dürften diese Häuser dort hinten alle meterhoch komplett im Wasser stehen.

"Hier waren Deutschland und Europa bis zum 9. September 1991 geteilt!"

Ich habe selbstverständlich die Gedenktafel vergrößert. Im Orginal hätte man sie auf diesem Bild nicht mehr erkannt. Auch dieses Bild ist in der Nähe von Schnackenburg aufgenommmen - zeigt das Hochwassergebiet aus dem März 2013 und macht deutlich , wie groß die Katastrophe heute einzuschätzen ist. Der Deich im Vordergrund des Bildes dürfte nicht mehr existieren.

Jetzt ist einige Zeit vergangen - es war wieder nur wenig Zeit abzuschalten und einfach nur an die Natur zu denken. Einmal war ich noch in der Wedeler Marsch - ich habe aber die Sturmmöwenkinder nicht mehr gesehen.

Im Haupthaus kam ich mit Markus Sommfeld - dem Leiter der Station ins Gespräch. Er zeigt mir am Wasserrand auf der Wiese die Laufspuren einer Reiherente. Er vermutete, dass sie im hohen Gras irgendwo brüten wird. Sehen konnte man sie nicht - nur ab und an kam Er vorbei geschwommen und sicherte ab.

Die Brandgansfamilie hat sich wohl auch weiter minimiert - anfangs hatten sie ca. 10 Kücken - jetzt sind es nur noch Vier - möglicherweise hat sie der Hecht geholt.

Zum Abschluss zeigte er mir noch eine Stelle außerhalb der Station, an der Säbelschnäbler ihre Jungen vor allem fliegenden und kriechenden verteidigen. Oben vom Deich konnte ich das dann auch sehen - für ein Bild war es aber zu weit weg.

An diesem Tag bin ich weiter gefahren nach Haseldorf - habe mir noch lecker Erdbeeren gekauft und es mir gut gehen lassen.

Toilettengang habe ich dann im Elbenaturhaus getätigt. Dort saß eine Frau, die ihre ausgestopften Vögel zur Schau stellte. Das ist ja so gar nicht meine Welt. Aber sie erzählte mit soviel Energie, dass ich ihr dann doch einen Moment zugehört habe. Bis wir beim Eichelhäher ankamen. Da meinte sie, dass es nicht gut sei, dass der Eichelhäher nicht mehr geschossen werden dürfe. Es würde schlimme Folgen für die kleinen Singvögel haben, weil er ihre Nester ausräumte.  Das ist natürlich nicht schön - aber ich konnte mir nicht verkneifen, ihr zu antworten, dass  ich sehr viel mehr totgefahrene Vögel auf der Straße liegen sehe, weil der Mensch wie ein Bekloppter rasen muss und alles was dann nicht schnell genug weg ist,  halt Pech gehabt hat.

Ich habe mich weiter aufgeregt und gesagt, dass ich die Schäden, die der Mensch trotz seiner Möglichkeit zu denken anrichten würde, sei meiner Ansicht nach sehr viel schlimmer - der Eichelhäher handle seinem Instinkt zufolge. Der Mensch hat - auch wenn man es zuweilen nicht glauben mag - ein Hirn vom lieben Gott geschenkt bekommen und würde es nicht nutzen!

Nun, ich hatte sie nach einer Weile platt geredet und sie versuchte vorsichtig mir zu erklären, dass sich ja in der Natur alles die Waage halten müsse, Wenn das Eine oder Andere Überhand nähme, dann müsse der Mensch halt eingreifen. Mein Gott, wie bescheuert und kleinsichtig! Die Natur braucht den Menschen nicht - der Mensch braucht die Natur und sei es leider nur, um so arme Viecher hier in den Laden stellen zu können und Geld damit zu verdienen!

Ich hielt es an dieser Stelle für besser zu gehen!

Timmendorf -20.06.2013

Das tut gut!
Das tut gut!

Timmendorf 6. / 7. 07.2013

Dieses wunderschöne, sonnige Wochenende habe ich an der Ostsee verbracht. Ich habe viel am Strand gelegen, Kirschen gegessen, Musik gehört, über Gott und die Welt nach gedacht, über die besseren Zeiten ... die vielleicht kommen.

 

Sommer auf dem Hof - Juli 2013

Nicki möchte bei seiner Siesta während der Mittagshitze nicht gestört werden!

Die drei Damen vom Grill
Die drei Damen vom Grill

19.07.2013 - Heute habe ich frei gemacht - ich wollte gerne noch ein paar Sommersachen kaufen, bevor alle Tische leer geräumt sind. Donnerstag abend hatte ich überlegt, wohin ich fahren könnte. Letztlich habe ich mich für den Hauptbahnhof entschieden. Es bedurfte ungefähr eine Stunde, bis ich mich in der Fülle des Angebots halbwegs zurecht fand!

 

Ich bin ja mit meiner Figur eher kritisch und  deshalb erstaunt - bei gleichzeitiger voller Bewunderung - für die Menschen , die da so herum laufen  und die ihre Figur  mit Stolz zur Show tragen.

Ich habe ein wenig eingekauft - hatte sogar etwas Spaß dabei empfunden und würde mir wünschen, dass ich anfange, mit genau diesem Selbstbewußtsein ins Alter zu wechseln!

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Wochenende  - 20.07.2013 - traumhaft schön! Die ganzen letzten Tage sind wirklich schönster Sommer pur!

 

Ferienbeginn in NRW - ich auf der Autobahn Richtung Ostsee - live mittendrin. Was für eine Freude!

 

In Harburg komme ich endlich von der Autobahn herunter. Ich drehe und fahre zurück .

 

 

20.07.2013 - ich fahre in den Vogelpark - bin genervt, weil ich nicht an die Ostsee komme. Bei solcher Hitze rennt man nicht durch einen Park, wie ich finde!

Aber der Vogelpark ist ja auch nicht irgendein Park. Hier bin ich einstmals zu Hause gewesen  - habe viel gelernt und mich sehr über die Kontakte dorthin gefreut.

Mario traf ich - aber er hat mich nicht gesehen und ich bin nicht der Mensch, der sich bemerkbar macht. Bin ich also - in Erinnerung schwelgend - weiter gelaufen und habe so bei mir gedacht: "Alles hat seine Zeit"!

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21.07.2013

Ich stehe auf und befürchte, dass ich mich heute nicht vom Hof weg bewegen werde. Das ist aber keine gut gemeinte Entscheidung: Nein, ich bin genervt, würde so gerne an die Ostsee fahren und baden gehen! Ich möchte die Atmosphäre am Strand aufsaugen und die Kinder beobachten, die so wichtig ihre Buddeleimer hin und her tragen.

Aber an diesem Wochenende habe ich keine Chance anzukommen.

 

Dann bekomme ich eine Mail: Eine mutige Frau, die sich in den Stau setzt und versucht anzukommen!

Das nagt ja nun richtig an mir.

Vielleicht bin ich schon wieder beim Unentschlossenheitstag und versuche gar nicht, für meinen Wunsch zu kämpfen!.

Ich packe so gut ich es kann meine Tasche und denke, dass ich einen Weg zur Ostsee finde und das ich heute Baden gehen werde!

Es wird eines meiner schönsten Tage in diesem Sommer.

Ich danke Dir!

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Jedes Mal wieder ein gutes Stück aus meiner anstrengenden Realität!

Lecker, lecker!!!!
Lecker, lecker!!!!

Dieses Wetter hält man am Besten an der See aus - dort halte ich mich auf, wann immer ich die Möglichkeit habe. Ich war auch schon etliche Male im Wasser und das rein gehen auf  Zehenspitzen im Einklang mit den  Bemühungen dabei  an Körpergröße zu gewinnen, werden weniger.

Leider muss ich mich heute ein wenig mit den Haushaltsdingen beschäftigen. Wie blöd!

 

Minki immer dabei!

Sonntag - eigentlich hätte ich an die See fahren sollen - aber die Aussicht erst Öjendorf und dann Stapelfeld endlos im Stau zu stehen, haben mich nicht motivieren können. Die A1 ist furchtbar und ich kann nicht glauben, dass es jemals einen Sommer geben wird, in dem ich diese 150 Km einfach durch fahren kann.

Man gewöhnt sich daran und manchmal gelingt es mir auch so früh zu fahren, dass ich dem Gröbsten entfliehen kann.

Da ich aber zur Zeit aufgrund der hohen Arbeitsbelastung kaum vor 8:00 Uhr das Auge auf bekomme, kann ich mir diesen Weg sparen.

So bin ich denn heute zu Hause geblieben und habe den Tag, wie jede gute Hausfrau zum Wäsche waschen genutzt. Da kann die Wäsche so schön im Wind trocknen und dass zu Bett gehen an sich, löst schon Glücksgefühle aus - ruht der Kopf erst auf dem Kissen, hast du das Gefühl abzuheben.

Ich habe dann noch so das Eine oder Andere gemacht, was lange schon liegen geblieben war und bin jetzt - am Ende des Tages - ganz zufrieden mit meinem Werk!

Zwischenzeitlich bin ich auf dem Hof spazieren gegangen - zur Scheune, in der Kira, Sophie und Kasper geboren wurden - an Frederiks Grab - an den Baumstumpf, auf dem Sophie mit Leidenschaft lümmelte etc.

Am dem Feld, auf dem  Sophie Kira und Gismo in jungen Jahren Wildsau spielten, wächst jetzt der Mais.

Ich gehe an der riesigen Wellblechscheune, die Sophie das Leben gekostet hat vorbei. Diese Scheune steht da in ihrer riesigen Größe und verdeckt alles um sich herum stehende. Manchmal denke ich, dass Christhard beim Bau dieser Scheune seine Macht demonstrieren wollte.

Welche Chancen hätte ich gehabt, Sophie zu retten? Ich denke oft darüber nach und komme zu dem Ergebnis, dass ich gar keine Chance gehabt habe. Sicherlich, ich hätte sie drinnen behalten können, aber das wäre für sie ein Strafe gewesen und ich hätte vermutlich darauf gehofft, dass sie die Zeit des Baus draußen gut übersteht.

An manchen Tagen erfüllt mich die Erinnerung, an die damaligen Zeiten, mit großer Trauer.

Ich war so unbeschwert auf dem Hof - der Hof war die Wiedergeburt meines kleinen Hyggens in Norwegen - ich hatte nicht das Gefühl irgendetwas zu vermissen.

Ich gehe also über den Hof und weiß, dass es an der Zeit ist, mich Neuem zu öffnen. Der Hof hat sein Bild verändert, die Katzen sind fast alle weg - mit ihnen meine Geborgenheit. Alles hat seine Zeit - nichts lässt sich noch einmal erleben.

Manchmal überlege ich, ob ich mir eine neue Katzenfamilie anschaffe. Die Tierheime sind doch voll.

Aber so leicht ist das nicht! Die Katzen damals sind allesamt auf dem Hof geboren und waren eine Familie. Wenn ich jetzt  - sich unbekannte - Katzen auf den Hof setze kann es sein, dass sie sich überhaupt nicht verstehen und alles auseinander bricht, bevor es überhaupt zusammen gewachsen ist.

Nein - diese Zeit ist vorbei!

Was denn aber nun?

Ich werde über den Herbst meine Wohnung renovieren. In diesem Zusammenhang bin ich seit einiger Zeit dabei, das Schlafzimmer leer zu räumen. Heute habe ich ein paar Möbelstücke leer gemacht und runter getragen.

Dadurch ist das Schlafzimmer viel leerer und es gefällt mir gut. Also werde ich mich von dem einen oder anderen Möbelstück trennen.

Draußen auf der Terrasse habe ich heute den Blütenstaub von den Bäumen weggefegt und ich habe sowohl vorne als auch hinten das Spinnengewebe entfernt. Nun sieht alles ganz schick aus und ich habe seit Langem, das erste Mal  wieder das Gefühl, das ich hier gerne zu Hause bin.

 

Am Abend - nachdem Petrus ein Nachsehen mit uns hatte und wenigstens für einen Moment Regen und somit Abkühlung schaffte - spielten wir noch bis weit in den abend hinein Tischtennis. Das hat Spaß gemacht.

 

Leider ist damit dass Wochenende abgeschlossen und man darf gespannt sein, was es in der nächsten Woche wieder aus dem Irrenhaus zu berichten gibt.



Aus dem Irrenhaus gibt es mangels Anwesenheit gerade mal gar nichts zu berichten.

 

Das wirklich Komische daran ist, dann es im Leben manchmal Wendungen scheinbar von einer Minute auf die Andere  gibt, die deinen  Tag komplett anders enden lassen, als du das am Morgen noch gedacht hättest.

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Seit diesen letzten Bildern im Tischtennisraum ist viel Zeit vergangen. Wir haben jetzt Mitte August 2013 - ich war einmal mit Justin noch im Schmetterlingspark in Holm Seppensen - ansonsten fehlte die Kraft für jegliche Erkundigungen.

 

Allerdings habe ich mir einen lang ersehnten Traum erfüllt und bin für ein paar Tage nach Fehmarn auf einen Campingplatz gefahren. Ich hatte mir das nie gegönnt, weil ich nicht so recht wusste, was ich mit meinen Katzen hätte machen sollen. Dafür hat es nun aber eine Lösung gegeben und so bin ich gefahren. Ich war jeden Tag im Vogelschutzgebiet . Der Rückreiseverkehr hatte begonnen und es waren jede Menge Vögel vor Ort. Das hat Spaß gemacht.

Ich bin mit dem Rad über die Insel - zu Fuß, in langen Spaziergängen durch den Grünen Brink - am Südstarnd, im Hafen von Burg, aber auch auf der anderen Seite in Puttgarten einfach nur rumgegammelt, Leute beobachtet und dem Fährverkehr nach Dänemark zugesehen.

Das nach Hause fahren ist mir etwas schwer gefallen - mit jedem Meter den ich mich genähert habe, kamen die alten Empfindungen wieder  auf.

Aber ich konnte mich richtig über meine Süßen freuen und sie waren auch sofort da - dass gibt mir Kraft weiter zu machen.

 

Habe ich auch gemacht - in den nächsten Tagen bezog sich meine Freizeit darauf, in meinem Schlafzimmer den Boden neu zu verlegen und den schrecklichen Teppich endlich zu entsorgen. Marco hat mir geholfen und am Ende ist alles sehr schön geworden.

Solche Verschönerungen tragen sehr zu meinem Wohlbefinden bei.

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