Freizeit 2019 - 3 Tierpark Berlin

19. Juli 2019 - wieder einmal freue ich mich über die Möglichkeit einen Tag im Tierpark Berlin sein zu dürfen. Natürlich führt mein erster Weg zu der Eisbärenanlage :      Mutter Tonja im Gespräch mit Hertha - was sie sich wohl erzählen!

Ich habe keine Ahnung wie viel Kraft und Energie so ein kleines Eisbärmädchen im Allgemeinen hat. Hertha jedenfalls hat Energie für mindestens zwei Eisbärkinder - sie kommt kaum zur Ruhe. So was gibt es bei den Menschen ja auch! Hier auf diesen Bildern hat sie sich in den Kopf gesetzt, ihrer Mutter Tonja  in die Füße zu beißen. Tonja spielt zunächst mit, dann versucht sie Hertha festzuhalten oder aber auch ihre Dominanz zu zeigen - Hertha reagiert völlig unbeeindruckt und geht zum "nächsten Angriff " über. Mutter Tonja bleibt nichts anders übrig, als ihre Mittagspause zu beenden und aufzustehen.

Hertha ist so unglaublich aufgeweckt und Mama Tonja ist eine wahnsinnig fürsorgliche Mama -  sie sind  einfach toll !

Hertha ist aber nicht nur an der Pfote ihrer Mutter interessiert - gerne versucht sie ihr auch in den Hals oder in das Ohr zu beißen - je nachdem was sie erwischen kann. Mama Tonja hält das alles aus - nur selten macht sie von ihrer Kraft Gebrauch und ruft ihre Tochter zur Räson ...

Mein Besuch im Tierpark galt eigentlich den Hyänen. Ich hatte erste Bilder in FB von Ihnen und ihrem Nachwuchs gesehen und wusste, dass ich da hin muss und zwar zügig. Denn jetzt trugen sie ihren Nachwuchs noch im Maul durch die Anlage - das ist nicht lange so und genau davon wollte ich aber erste Bilder haben. 

Okay, das Ziel war damit klar. Wie nun aber das Ganze kurzfristig realistisch machen? Meine liebe Tante war gerade nicht in Berlin - aber meine Schwester. Sie war arbeitstechnisch sehr eingebunden, aber wenigstens zu Hause.

Eine liebe Freundin  sagte mir die Versorgung meiner Mäuse zu und so war alles in kürzester Zeit perfekt!

Habe ich mein ganzes "Gelumpe"  (Begriff stammt von Andrea) also  bei Paul abgeladen und fuhr Richtung Berlin. Das war ein gutes Gefühl und ich habe mich mega gefreut.

Am nächsten Tag ging es in aller Frühe zum Tierpark. Meine Schwester hatte mir die Fahrverbindung heraus gesucht und mir das mit den Fahrscheinen bei der BVG noch mal erklärt. Darum brauchte ich mich bei Gela ja nie kümmern. Ergo, habe ich auch nicht aufgepasst.

Aber ich finde alles recht gut und da Berlin noch Sommerferien hat, ist es auch nicht ganz so voll. Um kurz vor 9:00 Uhr stehe ich vor dem Tor des Tierparks und brenne darauf, dass er endlich aufmacht.

Ich habe zwar eine dunkle Ahnung wo die Anlage der Hyänen ist - ich stand da ja schon im Frühjahr, als die kleinen Kinder gemacht wurden. Die Anlage ist gegenüber von Karl, dem Nashorn. Mit meiner mir angeborenen Zuversicht, trotz immenser Orientierungsschwierigkeiten laufe ich los. Zunächst komme ich bei Hertha vorbei - ja, klar muss ich hier erst einmal kurz stehen bleiben! Ach sind sie niedlich - Hertha und ihre Mama Tonja!

Aber ich bin durch die Hyänen zu angepikst -  ob ich wohl Glück habe und sie zu Gesicht bekomme? Laufe ich also weiter . Vorbei an den Dromedare- sie haben auch zwei Neugeborene. Das schaue ich mir später genauer an. 

Es kommt natürlich wie es kommen muss bzw. wie es eigentlich immer kommt. Ich habe völlig die Orientierung verloren und keinen Schimmer, wie ich zu den Hyänen komme.

Ein etwas komisch wirkender Mann kommt des Weges geschlurft. Ich frage ihn und er hat den gleichen Weg und nimmt mich mit. Auf dem Weg dorthin, erzählt er mir, dass er Jahreskartenbesitzer sei, damit also regelmäßig den Park besucht - die Hyänen aber noch nicht zu Gesicht bekommen hat. Als wir angekommen waren, wünscht er mir viel Erfolg und Geduld. Ehrlich gesagt, bin ich etwas irritiert. Ich stehe tatsächlich, vor einer doch im Wesentlichen eher verwaisten Anlage: den Hinweisschildern zur Folge, sollen die Hyänen nachtaktive Tiere sein. Ohje, ich will sie aber sehen!!!

Ich nehme mir vor hier einfach auf sie zu warten und wenn es den Tag kostet. Stehe ich da also und spiele an meinem Handy herum, als ich mitbekomme, wie sich ein paar vorübergehende Besucher unterhalten und der Eine zu den Anderen sagt, dass "der nun im Himmel "sei. Aber was soll ich mir dabei denken - nichts!

Irgendwann muss ich natürlich wieder zur Toilette und es hilft nichts, ich muss meinen Standort verlassen. Hoffentlich kommen sie nicht gerade jetzt aus der Höhle!

Die blöde Toilette finde ich natürlich auch erst wieder nicht - ich habe die Tränen in den Augen stehen, als ich sie endlich sehe. Da interessiert mich auch nicht mehr, dass da irgendjemand mir hinter brüllt. 

Als ich wieder raus komme, hängt mir der Typ  erneut an den Hacken. Ich bin kurz vor genervt - bleibe dann aber doch stehen und frage ihn, was er will. Er erzählt mir, dass ich nicht länger Ausschau nach den Hyänen halten bräuchte, das Jungtier sei vor  2 Tagen verstorben. Offenbar hatte es Stress zwischen den Alttieren gegeben, in dessen Verlauf das Jungtier wohl getötet worden war.

Ich kann diesen Moment gar nicht beschreiben - so viele Gedanken flogen durch meinen Kopf. Sie reichten von "Was erzählt der Wichser da"  bis hin "dass das nicht sein kann, weil ich es nicht will". Punkt!

Ich ging zur Anlage zurück und bezog meine alte Stellung - aber es tat sich nichts und so ganz allmählich begriff ich, das "der Wichser" wohl recht hatte und das er womöglich gar kein Wichser war - sondern mir nur die einsame Warterei ersparen wollte.

Ich gehe zu Hertha zurück, aber meine Enttäuschung ist riesengroß!

Auf dem Rückweg komme ich an den neugeborenen Dromedaren vorbei  - ich glaube, es sind Dromedare - und nehme mir nun etwas Zeit für sie. Zunächst hatte ich ja nur das Eine bemerkt, aber nein, es waren zwei: Ein eher Helles und ein etwas Dunkleres!

Sehr bald orientierten sie sich aber wieder an ihrer Herde und waren mehr oder weniger aus meinem Blick verschwunden ...

 Bei der  Eisbärenanlage  wieder ankommen, ist Hertha am Spielen. Ich bin froh, dass sie da ist - hilft es mir doch über meine Enttäuschung rüber zu kommen und aus dem Tag was zu machen ...

Mama Tonja

Mama Tonja genießt ihre Zwischenmahlzeit sehr ...

"Alles meins", denkt sich Hertha ...

Aber wer mich kennt, weiß , dass ich nicht aufgebe doch noch irgendwas von den Hyänen zu sehen. Und tatsächlich. wieder einmal war ich zurück zu ihrer Anlage gegangen - den Weg kannte ich nun und siehe da, die Elterntiere räkelten sich in der Sonne. Noch einen kurzen Moment trauerte ich um das Jungtier und dann freute ich mich, dass sie aus ihrem Bau heraus gekommen waren. Ein paar schöne Bilder konnte ich von ihnen machen ...

Als ich morgens noch vor der verwaisten Hyänenanlage stand, da gesellte sich noch eine andere Frau zu mir. Beide starrten wir in die trostlos wirkende Anlage. Sie fragte mich, ob ich das Kleine schon gesehen habe. Nun , zu diesem Zeitpunkt war mir ja schon zu Ohren gekommen, das es kein Kleines mehr gibt. Ich überlegte, ob ich das der Frau sagen sollte, vielleicht auch um meinen Schmerz zu teilen. Aber ich  entschied mich dann dagegen - wer weiß, welchen Stein ich da lostreten würde.

So stehen wir also eine Weile und starren beide in das leere Gehege der Hyänen. Ich weiß gar nicht mehr, wie es anfing, aber plötzlich waren wir bei Hagenbeck. Ich lauschte ihren Worten und  erinnerte ich mich an jemanden, der mir erzählt hatte, dass vor kurzem ein "Hagenbeck Mitglied" nach Berlin gezogen sei. Ich sprach sie konkret an und ja, in diesem großen Berlin hatten wir uns doch tatsächlich getroffen. Das ist doch wohl der Hammer!


Es ist heute wieder sehr warm. Viele Tiere  liegen irgendwo im Schatten und dösen vor sich hin. Ich bin fototechnisch ja auch ohnehin eher auf die Eisbären und die Hyänen eingestellt. Diese Seite wird insofern keine Abwechslung bieten. Ich habe dennoch sehr viel Spaß bei der Zusammenstellung ... möge man sich jetzt noch ein kleines Hyänenbaby vorstellen - das wäre traumhaft. Schade, das es nicht geklappt hat. Aber nächstes Jahr habe ich sie wieder auf dem Zettel!


Hertha spielt mit ihrer "Eisscholle" und ihrem Wasserball unaufhörlich. Es macht Spaß ihr zuzuschauen. Man merkt gar nicht, wie die Zeit vergeht. Was sie da allerdings versucht kann ich nicht erkennen. Der Wasserball muss irgendwie auf die Scholle rauf und rollt dann wieder runter - das findet Hertha toll!

Zur Fütterung bekommen Tonja und Hertha allerlei Leckeres, unter anderem Äpfel. Auf den folgenden Bildern plantscht Tonja mit ihrem Apfel. Also, ich nehme mal an, dass das Tonja ist - so ganz sicher bin ich mir nicht!

Das ist in jedem Fall Tonja - sie lässt sich den Apfel schmecken ...

Möhren liebt Tonja auch sehr ...

Der Schmetterlingsflieder blüht so wunderbar und macht seinem namen alle Ehre


Als ich am Abend den Tierpark verlasse, habe ich Plattfüße. Nur mein Stalltrieb ermöglicht es mir, noch einen Schritt zu tun.  Ich bin schon kurz vor der Bahn, als ich merke, dass ich die Wegbeschreibung von Tina auf dem Klo liegen gelassen habe. Scheiße - brauche ich sie denn wirklich? Aber ich gehe, nach gutem Zureden doch zurück. Wenn ich mich jetzt in Berlin auch noch verfranse, heule ich - das will ja auch keiner.

Auf dem Rückweg ist die Stadt sehr viel voller, aber ich bin irgendwie gut mit ihr -  bin ich doch auch mal ein Berliner gewesen!

 

Mein nächster Besuch wird wohl erst Ende des Jahres möglich sein und eigentlich macht im Dezember so ein Zoobesuch auch nicht wirklich Spaß - aber die Eisbären kann man zu dieser Zeit bestimmt gut sehen ....