20.04. - 24.04.2024  -  Bei den Großtrappen im Havelland

Turm Bukow

Turm Bukow zog mich magnetisch an - dort trällerten die Nachtigallen um die Wette. Ein derart detailierte und kräftiger Gesang, den ich nicht vergessen werde!

 

 

Großtrappen

Die Großtrappen hatte sich schon etwas rar gemacht. Dies ist ein männliches Tier - soweit ich das beurteilen kann, waren die 6 Trappen, die ich sehen konnte alles Hähne. Das deutet daraufhin, dass die Hennen bereits am brüten sind ...

Havelland

Tamen a proposito, inquam, aberramus. Non igitur potestis voluptate omnia dirigentes aut tueri aut retinere virtutem.


Meine kleine Reise zu den Großtrappen  hat im Vorfeld meine gesamte Vorfreude aufgefressen. Paul  brauchte neue Bremsbeläge und leider doch eine Reperatur wegen des "verschwundenen" Kühlwasers. DasProblem mit dem Kühlwasser war bereits am 20. Dezember letzten Jahres aufgetreten. Das weiß ich deshalb so genau, weil das mein letzter Arbeitstag in meinem Leben war! Bis in den April war das aber zu händeln - ich füllte regelmäßig etwas nach und schließlich gingen wir davon aus, das es eine Alterserscheinung ist. An einem Montag - ich glaube es war der 15. April - wollte ich noch ein paar Erledigungen in Bispingen machen und Paul hatte sein gesamtes Kühlwasser mit einem Schlag verloren. Nun war nicht mehr davon auszugehen, dass Paul einfach nur in seine Jahre kommt, sondern nun war klar, dass hier Reperaturbedarf anstand. Ich habe  Paul dann sofort in die Werkstatt gefahren, in der ich für den Mittwoch ohnehin einen Termin wegen der Bremsbeläge hatte.  Das Ende dieser Geschichte war, dass Paul mich nicht auf die Reise begleiten konnte. Imgrunde konnte ich mir gar nicht mehr vorstellen überhaupt noch fahren zu können. Ich war sehr angespannt und mega traurig. Samstag, 20igste April rief mich die Werkstatt an - sie bot mir einen Ersatzwagen an, der gerade reingekommen war. Diesen könnte ich ab 16:00 Uhr haben. Das wäre für mich nicht mehr gegangen, weil die Pension, in der ich mich eingebucht hatte, bis maximal 20:00 Uhr geöffnet hat. Sonntag wollte ich nicht mehr fahren, weil ich gesehen hatte, dass der Sonntag vom Wetter her noch ganz manierlich ist - ab Montag war viel Kalt und Regen angesagt.  Ich hatte dann aber ein bisschen Glück, weil ich schließlich den Wagen zwei Stunden früher bekommen konnte. Das war bis 20 Uhr gut zu schaffen.

Da ich noch in Bispingen zum Tanken war, navigierte mich Google Maps über Munster Richtung Uelzen.  So um Faßberg herum, war die Fahrt dann erstmal zu Ende, weil gesperrt und natürlich war keine Umleitung eingerichtet. Ich hatte mich schon gewundert, weil mir extrem viele Mannschaftswagen der Polizei entgegen gekommen waren. Bestimmt 50 Wagen! Später fiel mir ein, dass das wohl mit dem Bau der neuen Munitionsfabrig  von Rheinmetall in Unterlüß zutun gehabt haben kann. So, jetzt habe ich das mal im Internet recherchiert: Es hatte nichts mit der neuen Munitionfabrik zu tun, sondern  mit dem Landesparteitag der AFD.  ( Ich finde es ungehörig, dass dieser Landesparteitag am 20igsten April - Hitlers Geburtstag - stattfinden durfte.)

Da war mit großen Unruhen zu rechnen und zahlreiche Straßen eben gesperrt. Ich bin dann gefühlt eine Ewigkeit hin und her gefahren - Google Maps schien aus dem Chaos auch nicht mehr heraus zu kommen. Ich sah meine Anreise gefährdet, wenn mir jetzt noch irgendwo ein nächster Stau begegnet.

 

Nach fast 2 Stunden Fahrt - ich konnte es gar nicht glauben - befand ich mich in Bad Bodenteich. Dies war im letzten Jahr die Heimat von Heinrich und Isis!

Der ganze Mist wäre mir erspart geblieben, wenn mir das früher bewusst geworden wäre. Die Strecke bin ich im letzten Jahr, ich weiß nicht wie oft gefahren und von meiner Heimat aus, über Amelinghausen hätte mir der ganze Landesparteitag der AFD rund um Weyhausen am Popo vorbei gehen können und ich hätte nur die Hälfte der Zeit gebraucht. Google Maps ist da manchmal auch keine Hilfe!

Schließlich musste ich echt Gas geben  und Temposchilder ein wenig übersehen. Das mache ich nicht gerne - aber ich hätte die Nacht bei -2 Grad draußen verbringen müssen, wenn ich nicht rechtzeitig  angekommen wäre. 

 

Um 19:00 Uhr bin ich dann in Stechow gewesen und mit meinen Kräften am Ende - es hat etwas gebraucht bis ich mit dem Ersatzfahrzeug zurecht kam. Offenbar stand mir die Anstrengung im Gesicht geschrieben, denn die Wirtsleute  waren so freundlich mir erst einmal einen Platz in ihrer Mitte anzubieten - ich bekam zu essen und zu trinken und allmählich kamen auch meine Sinne wieder zurück. Diese Gastfreundschaft hat mich echt gerettet - ich konnte gut mit dem Tag abschließen und mich auf morgen freuen.

 


Da ich während meiner wenigen Tage im Havelland so irre viele Nachtigallen gehört habe, musste ich mir unbedingt ihren Gesang hier herunterladen ...

 

 

Nationalpark Unteres Odertal - Stephan Schulz - Naturfilmer

 

 

 

21.04.2024

Hurra - ich lebe wieder – voller Energie und Motivation starte ich in den Tag!

Mein Wecker klingelt um 5:30Uhr. Etwas ungewohnt ist die Situation schon …

Um 6:00 Uhr stehe ich auf der Straße – die Sonne geht am Horizont gerade auf. Das Auto ist tiefgefroren. Liebes Lieschen, ist das kalt! Aber wie ich in den Nachrichten höre, haben wir es hier in Brandenburg noch gut getroffen – in Bayern hat es geschneit wie „hupe“. Das hätte ich jetzt nicht so schön gefunden.

Also, der erste Pluspunkt für heute – es hat nicht geschneit, sondern nur gefroren!

Das kalte fremde Auto, braucht anscheinend etwas Zeit sich mit diesen Temperaturen anzufreunden – wir hoppeln also aus dem Dorf und ich bin ganz froh, dass heute Sonntag ist – da ist außer mir niemand auf der Straße! Genaugenommen ist das schon der zweite Pluspunkt – ich komme mit dem Auto nicht so zurecht oder das Auto kommt mit mir nicht zurecht – aber egal, keiner sieht es. Alle Peinlichkeit ist umsonst!

Mit etwas Verspätung komme ich am Garlitzer Turm an – im ersten Moment sehe ich gar nichts. Die inzwischen aufgegangene Sonne blendet derart, dass ich Mühe habe, meine Einstellungen an der Kamera hinzubekommen.

Die vorher umgangene Peinlichkeit bahnt sich nun ihren Weg. Die Luken im Turm, sind so hoch, dass ich mich auf Zehenspitzen stellen muss, um überhaupt etwas zu sehen. Erschwerend kommt hinzu, dass wir Sonntag haben und der Turm, trotz der frühen Stunde, mit jeder Minute etwas voller wird! Das strengt mich etwas an. Ich bin allerdings überhaupt nicht gewillt, unter den größeren Menschen klein beizugeben. Das schieben und schubsen habe ich inzwischen auch gelernt. Zwischendurch wird mir etwas flau – ich vermute, dass es die Anstrengung ist, auf Zehenspitzen meinen Platz zu verteidigen und ständig die Sonne im Gesicht zu haben. Kurzfristig musste ich den Platz wechseln, um zu schauen, ob es eine bessere Perspektive gibt – aus dem Augenwinkel nehme ich wahr, wie flugs aufgerückt wird. Aber wie gesagt, da lasse ich mir nichts wegnehmen. Ich gehe wieder zurück, entschuldige mich höflich und erkläre, dass ich gerne wieder dazwischen möchte.

Trotz der Sonne, sehe ich in etwas Entfernung, das Objekt meiner Begierde: Die Großtrappen. Es sind insgesamt 6 Vögel – damit bin ich mehr als zufrieden! Sie sind zwar nicht am Balzen – wer könnte es ihnen bei diesen Temperaturen verübeln – da freue ich mich mega, dass sie sich aus ihren „Schlafstuben“ überhaupt auf den Weg gemacht haben! Sie laufen ein wenig herum und es ist zumindest Bewegung festzustellen. Besser geht nicht!

In den Büschen neben dem Turm ist auch etwas Bewegung. Ich könnte juchheiern über die Sichtung meiner ersten Grauammer! Als wäre das nicht alles schon Geschenk genug, kommt auch noch das Braunkehlchen und ein Bluthänfling. Die Klappergrasmücke tut sich etwas schwer – sie bleibt lieber im Verborgenen – aber einmal schaut sie ganz kurz, wer ihr denn da so auf die Pelle rückt und zack – Bild gemacht! Ob diese Bilder halbwegs brauchbar sind, weiß ich nicht, weil die Sonne so knallt. Aber das ist gerade nebensächlich – ich bin angesichts dieser wunderbaren Augenblicke völlig nur noch im Grinsemodus.

Ich komme mit den Leuten, rings um mich herum ins Gespräch und dass ist es, was ich auch so liebe. Manchmal, hat man jemanden der so ganz verkniffen wirkt, da braucht es etwas Zeit, aber ich habe noch nie erlebt, dass man nicht über kurz oder lang beginnt miteinander zu sprechen, sich auszutauschen, Erfahrungen mitzuteilen und manchmal erfährt man von Beobachtungsplätzen, von denen man noch nie gehört hat!

Aber die Kälte auf dem Turm friert mir langsam die Finger ein – trotz meiner Handschuhe. Ich müsste auch bis 9:00 Uhr wieder in der Pension sein, um noch frühstücken zu können. Der Gedanke, an eine schöne Tasse Kaffee, lässt mich den Heimweg antreten.

Frühstück für mich, ist im Havelland in einem kleinen Dorf so eine Sache. Ich habe alle Gedanken, an die Frage, was ich eigentlich nicht darf und was ich eigentlich nicht will, über Bord geschmissen und einfach gefrühstückt. Ich hatte anstelle der beiden Brötchen wenigstens noch nach einer Scheibe Schwarzbrot gefragt – aber der Dame in der Küche, war die Verneinung meiner Frage so unangenehm, dass ich das gar nicht aushalten konnte.  So kam es, dass ich 2 Brötchen, mehrere Scheiben Käse und eine ganz beachtliche Portion Marmelade aß – dazu 5 Tassen Kaffee!!!

So gestärkt fuhr ich erneut zum Garlitzer Turm. Ich wollte sehen, was sich inzwischen getan hat und ob sich das Frühe aufstehen tatsächlich gelohnt hat. Und – was soll ich sage. Es war keine einzige Trappe mehr zu sehen und auch die Singvögel waren verstummt!

Dann bin ich weitergefahren und habe mir den Buckower Turm angesehen. Hier wurde ich gleich von einer Tussi mit einem mega großen Wohnmobil vollgequackt. Ihr hatte nicht gepasst, wie ich das Auto geparkt hatte. Diese Szene war unschön – aber ich habe versucht, sie einfach zu ignorieren. Hoffentlich erstickt sie irgendwann an ihrem Reichtum und an ihrem Frust!

Der Bukower Turm gab genau gar nichts her – aber es war nun auch schon mittag und da war am Garlitzer Turm auch nichts mehr los. Ich sprach auch hier mit einigen Leuten – aber irgendwie erinnere ich deren Antwort nur, dass ihnen der Garlitzer Turm zu voll gewesen wäre! Ich denke, ich hatte mit Garlitz die bessere Wahl getroffen.

Von den Beobachtungstürmen bin ich weiter zum Gülper See. Insbesondere die Bockwindmühle hat mir gefallen. Am Tollsten war, dass ich in Ferne einen Greifvogel sah, der sich in Windeseile als ein Seeadler herausstellte. Er flog zu meiner Begrüßung einige Runden über mir – die Bilder dazu sind so semi geworden. Aber er war letztlich doch auch sehr weit weg. Der kleine Rotschwanz versuchte auch mit mir das Männekin zumachen. Er flog immer weg, wenn ich ihn gerade scharf bekommen hatte – der alte Banause hatte da wohl Spaß mit mir! An dieser Seite des Gülper Sees fand ich 3 Beobachtungshütten.

Vom Gülper See bin ich weiter in Richtung  "Großer Graben - Niederung" . Zwischen Gülpe und Wolsier sah ich brütende Fischadler – leider auch sehr weit weg. Da ich aber noch nie einen Fischadler gesehen habe, ist auch diese Sichtung für mich was Außergewöhnliches!

Die Straßen im Havelland sind manchmal sehr abenteuerlich, aber schließlich komme ich im Gebiet Großer Graben- Niederung an

 

Um 19:30 fahre ich noch einmal zum Garlitzer Turm. Schon von Weitem sehe ich, dass dort niemand mehr ist. Wie genial ist das denn? Ich finde tatsächlich sowohl die Grauammer, als auch das Braunkehlchen wieder – ich freue mich so sehr. Der schicke Hase auf dem Weg, macht mir Spaß – er scheint extra für mich zu Posen. Brav sitzt er, bis ich alle Bilder mit verschiedener Belichtung fertig habe. Fast möchte ich hingegen und mich bei ihm bedanken – das würde er aber wahrscheinlich dann doch nicht mehr schön finden!

 

Das ist ein Bild vom Braunkehlchen, während ich auf Zehenspitzen versuche, irgendwie mit der Sonne klar zu kommen. Im Kleinformat sieht man die schlechte Bildqualität nicht so doll und ich habe mich einfach nur gefreut, gleich zu Beginn  des Tages ein  Braunkehlchen zu sehen. Wobei ich das durch die Sonne eher geahnt, als gesehen habe!

 

Auch der Bluthänfling sitzt genauso in der Sonne, wie das Braunkehlchen. Es ist ihnen aber auch nicht zu verdenken, es ist so mega kalt - überall ist der Raureif  zu sehen - an diesen Büschen eben nicht, weil die Sonne ein wenig wämt ...

 

 

 

 

 

 

Meiner  kleinen Bachstelze macht das scheinbar überhaupt nichts aus  - sie steht auf dem mit Raureif  bedeckten Zweigen und schaut sich interessiert um ...

Meine erste Grauammer - ich freue mich riesig!!! 

 

Das fotografieren der Großtrappen ist nicht so einfach. Erstens sind sie doch ein ganz schönes Eckchen entfernt und zweitens habe ich genau die aufgehende Sonne in den Augen - sogenannte Gegenlichtaufnahmen. In manchen Fällen kann so eine Gegenlichtaufnahme sogar Reizvoll sein - hier auf diesem Acker, der ja ohnehin so gut wie keine Kontraste aufweist, ist es nicht erwünscht.  Ich habe versuche, die Trappen - so gut es geht - aufzuhellen - damit sie nicht nur als schwarzer Fleck zu sehen sind. Ebenso verhält es sich mit dem Reh - beide Bilder habe ich vom Turm Bukow gemacht und nicht weiter zugeschnitten. Abgesehen von den Motiven, wollte ich anhand eines kleinen Ausschnitts zeigen, wie weitläufig dieses Trappengebiet ist. In den darauffolgenden Tagen, waren die Trappen nur noch unter  großem Geflimmer mit dem Fernglas zu erkennen. Amüsiert hat mich, dass ich immer wieder mal mit Menschen gesprochen habe, die mir erzählten, sie hätten balzende Großtrappen gesehen.  Das können eigentlich sich nur noch bewegende Punkte am Horizont gewesen sein.

Ebenso interessant fand ich, dass ich zwei Führungen mitbekommen habe. Einmal von Birding Tours und einer direkt vom Großtrappenschutz. Da fallen dann ca. 30 Leute mit großem Gepolter in den Turm ein - die letzten kommen noch nicht einmal mehr an die Fenster.  Solche Führungen habe ich für mich inzwischen vollkommen abgehakt. Aber das Peinlichste ist dann wohl, dass diese angereisten Menschen kaum noch Trappen zusehen bekommen und wenn doch, dann eben in sehr großer Entfernung.

Grundsätzlich steckt man ja in den Dingen nicht drin - aber ich werde sehen, dass ich im nächsten Jahr mindestens eine Woche früher vor Ort bin.

 

 

 

Mittlerweile setzen sich die Trappen in Bewegung und gehen ein wenig nach rechts rüber und somit wenigstens ein Stück aus der Sonne raus - mit etwas Bearbeitung entstehen dann auch ganz schöne Bilder ...

 

Dieses Bild ist keine Gegenlichtaufnahme - ich hatte das mega Glück, dass zischen zwei Trappen etwas von der Gruppe entfernt hatte  und ihre eigenen Wege gegangen sind. Das sind nun Erfahrungswerte, die ich im Kopf behalten werde. Ein wenig angenervt von den vielen Gegenlichtaufnahmen, vom Zehenspitzenstehen  und gedrängle am der Luke,  beschloß ich meine Zelte hier abzubrechen. Als ich zum Parkplatz ging, sah ich die Beiden Trappen auf Augenhöhe, ohne Lichteinfluß von vorn auf einem Acker nach Nahrung suchen.  Sie waren immer noch ein Eck entfernt, Trappen sind sehr scheu, aber viel besser zu sehen, als vom Turm. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Während sich alles oben auf dem Turm drängelte, stand ich unten am Parkplatz komplett alleine und machte recht vernünftige Bilder von dem Objekt meiner Begierde.  Ich kann also auch Glück haben!

 

 

 Die Dorngrasmücke, die einfach nicht auf das Bild wollte - lange habe ich gestanden. Schließlich habe ich sie gut gehört, also konnte sie nicht soweit weg sein -aber, manchmal sie die kleinen Vögel mega unkooperativ ...

 

Hier auf dieser Karte kann man sowohl die beiden Beobachtungstürme in Garlitz und Bukow sehen, als auch den Standort der Staatlichen Vogelschutzwarte & Förderverein Großtrappenschutz e.V.

Die Anfahrt zum Bukower Turm ist im Gegensatz zur Anfahrt an den Garlitzer Turm sehr viel weiter. Zu beiden Türmen führt eine Schotterpiste, auf der man sehr langsam fahren muss, weil dort Schlagloch an Schlagloch ist.  Zum  Bukower Turm ist die Anfahrt durch die sehr schlechte Zufahrt mindestens doppelt so lang. Beim Bukower Turm ist die Nachtigall  Zuhause - beim Garlitzer Turm die Grauammer....

 

In dieser Gegend gibt es sehr viele große Weiden, mit unglaublich vielen Kühen darauf . Fast meine ich, dass man soetwas hier bei uns  nicht mehr sieht!  Ich gehe davon aus, dass ihr Schicksal ein ähnliches ist, wie hier bei uns - aber vielleicht ist ihr kurzes Leben lebenswert - das möchte ich einfach glauben dürfen ...

 

Impressionen aus dem Westhavellland

 

Von diesen Nasenringen bei den Rindern, habe ich vor noch gar nicht langer Zeit gehört...


 

 

Weiter geht es an den Gülper See - der erste  Beobachtungsturm steht an der Bockwindmühle.  Hier begrüßt mich zunächst ein Seeadler - er kreist einige Runden über mir, aber mir wurden die Arme unter dem Objektivgewicht immer lahmer und so  waren sie dann letztlich auch nicht scharf geworden. Aber wenigstens ein Bild ist ganz passabel ...

 

Auf dieser Tour heute  merke ich das erste Mal so richtig, wie mein 600er  "aufgibt" - alles ist sehr weit weg ...

 

Die Bockwindmühle läd zu einer kleinen Rast ein - es ist ein idylisches Plätzchen, ich bin ganz alleine dort - dass wird sich wahrscheinlich bald ändern. Denn auch der Gülper See gilt als Naherholungsgebiet für viele Menschen. Nicht wenige, die hier in Niedersachen oder Schleswig-Holstein wohnen und über zuviel Geld verfügen, haben sich hier eine kleine

 oder eher größere  Sommerlaube gekauft.  Neulich traf ich ein Ehepaar, mit denen ich wegen der Uhus im Duvenstedter Brook ins Gespräch kam. Sie erzählten voller Stolz von ihrem Haus direkt am Gülper See - ja, und das ist wahrhaft ein schönes Fleckchen Erde. Schade ist, dass sich die sogenannten Westler immer durch ihren Reichtum mit großem Prunk von den dort schon noch vor der Maueröffnung stehenden Häusern absetzen müsssen. Manchmal sind mir diese Leute einfach nur peinlich! Mein Vermieter in Stechow erzählte, dass den reichen Hausbesitzern der Zugang zum See nicht mitverkauft wurde. Das war wahrhaft eine sehr kluge Entscheidung und wird hoffentlich immer so bleiben. Diese "Westler", die den Schlund einfach nicht vollkriegen, würden mit ihren großen Motorbooten den Gülper See kaputt fahren.

 

Auf der Hinweistafel  vor der Mühle ist zu lesen, dass der Gülper See bereits 1967 im Rahmen der Ramser Konventionen, einem internationalen Schutzabkommen unter Federführung der UNESCO, als Feuchtgebiet mit internationaler Bedeutung als Lebensraum für Wasser - und Watvögel eingestuft wurde.

Ebenfalls ist es als Vogelschutzgebiet ausgewisesen und damit Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 ...

 

Dennoch bin ich ganz sicher, dass sich die peinlichen Menschen einen Scheiß darum scheren würden, wenn sie könnten, wie sie wollten!

 

Auf dem Hinweisschild kann man die 3 Beobachtungshütten  - ausgehend von der Bockwindmühle - gut sehen ...

 

Ab Gülper See gibt es etliche Seeadler - neulich will jemand von der dritten Beobachtungshütte, am anderen Ufer 6 auf der Wiese sitzende Seeadler gesehen haben. Das ist wohl gut möglich - mit einem guten Fernglas - besser noch mit einem Spektiv sieht man in der Ferne sicherlich einiges!  Ich wurde jedenfalls hier an der Bockwindmühle von  diesem einen Seeadler begrüßt - das hat mich auch schon sehr gefreut!

 

Vom Parkplatz aus, geht man an der Mühle vorbei auf den Deich.  Hier kann man den Deich sowohl rechts  Richtung Prietzen entlang laufen, als auch dem Deich nach links folgen und am Südufer des Gülper Sees entlang laufen.  Hier trifft man auf 3 Beobachtungshütten, wobei die Zweite  derzeit wegen Baufälligkeit geschlossen ist.  Die dritte Hütte  erreicht man durch ein kleines Kiefernwäldchen und sie ist wohl die lohnende Hütte im Frühjahr, wenn die Wiesen überschwemmt sind. Ich kann bei meinem heutigen Besuch nichts sehen - aber es ist ja auch schon Ende April. Da sind die Einen schon weg und die Anderen noch nicht recht in Fahrt gekommen...

Aber dieser wunderschöne Naturlehrpfad ist unbedingt zu laufen ...

 

Die zahlreichen Hinweisschilder finde ich echt gut - wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, hat man immer einen guten Überblick darüber, wo man sich eigentlich befindet. Da mir die Karte  seht gut gefällt, habe ich diese abfotografiert und für mich zur Orientierung hier mit hochgeladen...

 

Auszug aus dem Hinweisschild oben - der Gülper See befindet sich auf der linken Seite der Karte, etwas oberhalb. Es lohnt sich, die Karte zu vergrößern, denn hier ist alles drauf, was mich in diesen paar Tagen interessiert hat. Vieles habe ich nicht gesehen oder gewußt.  Man kann rund um den Gülper See vieles mehr entdecken und dort super schön wandern gehen.  Ich dachte zu nächst, dass lediglich die 3 Beobachtungstürme gewissermaßen für die Öffentlichkeit begehbar sind. Das ist nicht so und das muss ich bei meinem nächsten Besuch unbedingst mit auf meine Liste nehmen.

Eingezeichnet ist rechts unten (3, 10 und 11)  die beiden Großtrappenbeobachtungstürme  und das "Trappenschutzbüro".

Mittich ist Stechow - Ausgangspunkt meiner Fahrten!

 

Dieses Bild finde ich sehr interessant. Es hieß ja, dass man hinter der Bockwindmühle an den Deich kommt, dem man entweder nach links oder nach rechts folgen kann. Ich bin viel zu neugierig, als dass mich nicht interessiert hat, was sich hinter der Bockwindmühle befindet.  Es befindet sich das "malerische Klo und ein leicht abgewracktes Häuschen" dort. Ich denke mir, dass die Hütte als Stauraum für irgendwas dient. Natürlich hätte ich mich getraut, in Erfahrung zu bringen, was genau denn dort gelagert wird. Das ging aber nicht, weil ein Maschendrahtzaun  mich von einer genauen Inspektion abgehalten hat. Erst jetzt auf dem Bild sehe ich ganz rechts, den Gülper See durchscheinen und in der Vergrößerung kurz hinter dem gelben Flecken, befindet sich das kleine grüne Schild mit dem Hinweis auf den Naturlehrpfad  von Prietzen zur dritten Beobachtungshütte. Schade, dass ich das jetzt erst auf dem Foto sehe. Da muss ich bei meinem nächsten Besuch schauen, wie man dort hin kommt!


 

Zwischen Gülpe und Parey auf dem Weg zur Großen Graben - Niederung

 

 

Angekommen: Große Graben - Niederung

Das Überschwemmungsgebiet der Großer Graben-Niederung ist im Spätwinter und im zeitigen Frühjahr eines der wichtigsten Rastgebiete für Wasservögel in Brandenburg. Der zentrale Weg durch das Gebiet darf vom  17.03. - 20.05. nicht befahren werden, weswegen man dann über das verwinkelte Dorf Gülpe anfahren muss. Nach ungefähr 5 km hat man die Möglichkeit sein Auto am Straßenrand abzustellen. Von dort führt ein kleiner Weg bis zum Beobachtungsturm, der letztlich allerdings nur einen kleinen Ausschnitt des gesamten Gebietes  zeigt.

 

 

 

 

Das Gebiet ist mega weitläufig und ich kann hier mit meinem 600er Objektiv nur wenig  erreichen - neben mir sitzt ein junger Mann, der durch zusätzliche Tele-Converter 1200 mm Brennweite hat. Ich besitze auch einen Telekonverter, der aber nicht mit Sigma kompatibel  ist. Spannend wäre es aber schon einmal auszuprobieren - ich glaube ja, dass das Luftflimmern bei solchen Brennweiten nicht unerheblich ist. Also hier benötigt man unbedingt mindestens ein Fernglas - Spektiv ist besser!

... und man muss sich echt Zeit nehmen - es braucht schon mehrere Stunden, bis man dieses große Gebiet gesichtet hat.   

 

Auf dem unteren Bild habe ich Frau Schwan heran gezoomt - schönes Bild, wie ich finde! Familie Schwan muss hier wahrscheinlich auch nicht soviele Störenfriede befürchten - allerdings ist die Gefahr von oben sicherlich allgegenwärtig!

 

Herr und Frau Knäkente - ich wundere mich, warum sie nicht schon längst in ihr Brutgebiet geflogen sind - der fachkundige Herr erzählt mir, dass sie hier brüten - dass ist der Hammer!

 

Herr und Frau Löffelente brüten hier tatsächlich auch - was würde ich mich freuen, einmal ihre Kinder zu sehen ...

 

Auf dem Rückweg vom Beobachtungsturm  zum Lumpi Mobil  trällert mich plötzlich  eine Grauammer an - das klingt gut ....

 

 

Mir war danach mal Grauammerbild ein bisschen zu bearbeiten - ich weiß noch nicht, ob es mir gefällt - lasse ich erstmal Beide stehen ...

 

Zurück zum Auto, folgt man der Straße noch ein Stück bis zu einer T - Kreuzung. Hier muss man wegen der Wegsperrung im Frühjahr erneut seinen Wagen abstellen und zu Fuß weitergehen.  Nach ungefähr 1,5 Km kommt man an eine Brücke - ich weiß gar nicht, ob man hinter der Brücke hätte weiter laufen könnnen - ich jedenfalls bin umgekehrt, weil ich nicht wusste, ob es gleich anfangen will zu schütten.  Insgesamt ist dieses Gebiet echt großartig und ich werde hierher zurückkommen.

 

 

Auf dem Weg nach Bukow